ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Vortrag von Igal Avidan zu Mod Helmy

Der israelische Journalist Igal Avidan berichtet über das Leben des ägyptischen Arztes Mod Helmy, derjahrelang einer jüdischen Familie half, sich vor der Gestapo zu verstecken:

Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland unternahmen nichts gegen die Judenverfolgung. Nur 600 wurden von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt, weil sie Juden gerettet hatten. Einer davon war ein Araber, der aus Ägypten stammte.
1922 kam Mod Helmy aus Kairo nach Berlin, um dort zu studieren. Arabische Studenten waren damals willkommen. Er schloss sein Medizinstudium ab und lernte eine junge Deutsche kennen, die die Frau seines Lebens werden sollte. Doch nach der „Machtergreifung“ 1933 änderte sich alles. Helmy verlor schließlich sogar seine Zulassung und wurde inhaftiert. Erst ab 1942 konnte er wegen des Ärztemangels wieder offiziell arbeiten. Jahrelang half er einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Igal Avidan spürt dieser einzigartigen Geschichte nach.

Igal Avidan hat seine Recherchen in seinem Buch „Mod Helmy – Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“ zusammengefasst, dass sich wie ein Roman liest und den Lesern vorführt, wie sich das Leben des Ägypters Helmy – trotz persönlicher Erniedrigung und Schikane – zu einer Mission gegen Stumpfsinn und Barbarei entwickelte.

Mittwoch, 27. April 2022, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Vortrag von Igal Avidan
Veranstaltung kostenfrei

Stadtarchiv Offenburg

Offenburg: Führung „Gurs 1940“

Das Museum im Ritterhaus zeigt die Ausstellung „Gurs 1940“, die vom Haus der Wannsee-Konferenz konzipiert wurde.
Ergänzend zur Wanderausstellung widmet sich das Museum im Ritterhaus dem Schicksal der Offenburger jüdischen Gemeinde. Anhand von Biografien werden die verschiedenen Aspekte der Verschleppung thematisiert.

Sonntag, 24. April 2022, 11 Uhr
Museum im Ritterhaus Offenburg, Ritterstraße 10
mit Marion Herrmann-Malecha
Anmeldung erforderlich unter 0781 82 2577 oder
7€

Stadtarchiv Offenburg

Offenburg: Führung „Gurs 1940“

Das Museum im Ritterhaus zeigt die Ausstellung „Gurs 1940“, die vom Haus der Wannsee-Konferenz konzipiert wurde.
Ergänzend zur Wanderausstellung widmet sich das Museum im Ritterhaus dem Schicksal der Offenburger jüdischen Gemeinde. Anhand von Biografien werden die verschiedenen Aspekte der Verschleppung thematisiert.

Sonntag, 24. April 2022, 15 Uhr
Museum im Ritterhaus Offenburg, Ritterstraße 10
mit Jürgen Stude
Anmeldung erforderlich unter 0781 82 2577 oder
7€

Breisach: Filmmatinée „Die Sieben Schachteln“

Das Kommunale Kino Breisach zeigt den Dokumentarfilm „Die sieben Schachteln“ (2018) von und mit Dory Sontheimer, die auch bei der Aufführung anwesend sein wird. Einladung zur anschließenden Gesprächsrunde.

Foto (Detail): David Fontseca

Sonntag, 24. April 2022, 11 Uhr
Kommunales Kino, Engel Lichtspiele, Rheinstraße 10 Breisach
mit Dory Sontheimer
übliche Eintrittspreise

Freiburg / Breisach: Vortrag „Das Vermächtnis der Sieben Schachteln“

Dory Sontheimer hält in der Universtät Freiburg einen Vortrag über ihr Leben. Nach dem Tod ihrer Mutter entdeckte sie auf dem Dachboden des Elternhauses sieben Schachteln, die eine ihr bis dahin unbekannte Familiengeschichte aufweisen. Sie folgt den Spuren ihrer wenigen überlebenden Familienmitglieder nach Deutschland, insbesondere Freiburg, sowie Israel, Tschechien, Argentinien, Kanada, und den USA. Anschließend findet ein Gespräch zwischen ihr und Dr. Heinrich Schwendemann des Historischen Seminares statt.

Foto (Detail): David Fontseca

Freitag, 22.April 2022, 20 Uhr
Universität Freiburg, KG 1, Platz der Universität 3, Hörsaal 1015
Vortrag von Dory Sontheimer mit Heinrich Schwendemann
Mitveranstalter: Freundeskreis der Universität Freiburg
Vortrag kostenfrei

Emmendingen: Neue Wechselausstellung „Das Purim-Fest“

Am Sonntag, den 6. März eröffnet das Jüdische Museum Emmendingen eine Sonderausstellung zum Purim-Fest.

Der Name des Festes geht auf das Wort „Pur“ zurück, das „Los“ bedeutet. Das Fest erinnert an die Rettung der jüdischen Menschen im damaligen persischen Reich vor ca. 2500 Jahren durch die Jüdin Ester und ihren Onkel Mordechai. Die biblische Ester-Geschichte beschreibt: Mit G’ttes Hilfe, scharfem Verstand und weiblicher Intuition gelang es dieser Frau, ihren Mann, den mächtigen Perserkönig Achaschwerosch, von der Vernichtung ihres Volkes abzubringen. Durch ein Wunder kehrte sich das Schicksal um und der Initiator des Pogroms, der hinterhältige Haman, wurde letztlich selbst gerichtet. Das Böse kehrte sich zum Guten und allen Juden wurde Freude und Wonne zuteil.

In der jüdischen Tradition wird die Ester-Geschichte aus einer in hebräischer Sprache geschrieben Rolle im Abend- und Morgeng’ttesdienst vorgelesen. Dieses zusammengerollte Pergament liegt oft versteckt in einer meist kunstvoll verzierten Hülle (hebr. Megilla). Genauso versteckt ist G’tt, dessen Name nicht ein einziges Mal in der Rolle erwähnt wird und doch ist ER die ganze Zeit mit dabei. G`tt lenkt wie hinter einer Maske das Geschehen und rettet auf wundervolle Weise die Juden vor ihrer Vernichtung. Somit erklärt sich der Brauch, sich am Purim-Fest zu kostümieren.
Die Ausstellung zeigt neben lustigen Verkleidungsutensilien für Purim anschaulich einige Typen von Ester-Rollen.

Das Purim-Fest wird am 14. Tag des zweiten Adars gefeiert, ein Schaltmonat. Dieses Jahr fällt Purim auf den 16./17. März.

Foto (Detail): Monika Rachel Raija Miklis

Laufzeit: 6. März bis 15. April 2022 zu den Öffnungszeiten des Museums
Jüdisches Museum Emmendingen, Schlossplatz 7
https://www.juedisches-museum-emmendingen.de

Berlin/Kippenheim: Inge Auerbachers Rede hallt nach

»Niemand, der Ihre Rede gehört hat, wird sie je vergessen«, erklärte Schäuble Auerbacher bei ihrem Treffen in Kippenheim in Bezug auf ihre Rede anlässlich des Gedenkens an die Opfer des Nationsozialismus. Gerade weil Auerbacher den Schrecken des KZs und der Nazizeit aus ihrer Sicht – der eines Kindes – geschildert hatte, seidie Rede so einprägsam, so berührend gewesen. Eine Einschätzung, die Roswitha Weber teilt. Die Kenzingerin hatte sich seit 1993 mit dem Leben Auerbachers auseinandergesetzt. Weiterlesen: lahrer-zeitung-19-02-2022

Foto (Detail): Deutscher Bundestag

Breisach/ Freiburg: Die Stolpersteine der Verwandten von Dory Sontheimer

An den Stolpersteinen in der Moltkestraße gedenken wir Dory Sontheimers Großeltern Lina und Eduard Heilbrunner, die von diesem Haus aus zusammen mit Urgroßvater Abraham Levi und seinem Sohn Nathan am 22. Oktober 1940 verhaftet und in das südfranzösische Lager Gurs deportiert wurden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Freiburg-Breisach-Gurs. Verortung der Deportationsgeschichte von Gurs 1940“ des Blauen Hauses mit dem NS-Dokuzentrum Freiburg zur Ausstellung „Gurs 1940“ von April bis Juli statt.

Freitag, 22. April 2022, 11 Uhr
Treffpunkt: Moltkestraße 40, 79098 Freiburg
in Kooperation mit dem Projekt Stolpersteine in Freiburg mit Marlis Meckel
Teil einer Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem NS-Dokuzentrum Freiburg
Veranstaltung kostenfrei

Foto: Monika Rachel Raija Miklis Bild: Rachel Althof, Eschet Chajil, handkolorierter Siebdruck, 21.Jh., Foto: M. Miklis

Jüdisches Museum Emmendingen: Sonderausstellung verlängert

Zur Wiedereröffnung nach der Coronapause zeigt das jüdische Museum Emmendingen die Wechselausstellung  „Eine tüchtige Frau… Eschet Chajil – die Frau im Judentum“. Ein neues Objekt ist der handkolorierte Siebdruck der Kalligrafin Rachel Althof aus Binningen/Basel mit dem Loblied auf die „tüchtige Frau“, Anfang des 21.Jh.
Das Loblied auf die tüchtige Frau, in Hebräisch „Eschet Chajil“, wird zu Beginn des Schabbat am  Freitagabend vor der ersten Mahlzeit gesungen. Es sind melodisch vorgetragene Verse aus der hebräischen Bibel, Sprüche 31, 10-31, die Eingang in jedes Gebetbuch gefunden haben. Es spiegelt das Frauenbild des traditionellen Judentums und den Respekt gegenüber der Frau wider, sowie die Wertschätzung des wöchentlichen Feiertags, Schabbat, der in religiösen Schriften mit einer Braut verglichen wird.
Die in Binningen/Basel lebende Künstlerin versteht es in schöner, kalligrafischer Weise durch farblich hervorgehobene Buchstaben des hebräischen Alfabets den jeweiligen Versbeginn sichtbar zu machen. Zweiundzwanzig Buchstaben hat das hebräische Alefbet, zweiundzwanzig Verse hat das Gebet „Eschet Chajil“ in der hebräischen Bibel.

Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, die Dauerausstellung im Erdgeschoss und im ehemaligen Ritualbad (Mikwe) zu besuchen. Für den Besuch der Wechsel- und Daueraustellung gilt die 3G-Regel, Kontakdaten müssen hinterlegt werden. Maskenpflicht und Abstandsregeln bestehen weiterhin.

verlängert bis 28. Februar 2022, zu den Öffnungszeiten des Museums
Jüdisches Museum Emmendingen (Mikwe), Schlossplatz 7
Eintritt frei, Spenden erbeten
Bild: Rachel Althof, Eschet Chajil, handkolorierter Siebdruck, 21.Jh. | Foto: Monika Rachel Raija Miklis

Breisach: EinFührung zu „Gurs 1940“

Christiane Walesch-Schneller gibt eine EinFührung zum selbstständigen Rundgang in der Ausstellung „Gurs 1940: Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“.
Alle badischen Jüdinnen und Juden wurden am 23. Oktober 1940 in sieben Sonderzügen über die Breisacher Brücke aus ihrer Heimat deportiert, durch das von Nazi-Deutschland besetzte Frankreich in das Internierungslager Gurs am Rande der Pyrenäen. Die Ausstellung „Gurs 1940: Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“ wurde vom Haus der Wannseekonferenz Berlin mit vielen anderen Institutionen und Forscherinnen und Forschern erstellt, ergänzt durch zehn vom Blauen Haus erarbeiteten Tafeln zur lokalen Geschichte.

Foto (Detail): Blaues Haus Breisach

Mittwoch, 13. April 2022, 17 Uhr
Blaues Haus Breisach, Rheintorstraße 3
mit Christiane Walesch-Schneller
in Kooperation mit der VHS Westlicher Kaiserstuhl-Tuniberg e.V.
6€