Emmendingen: Vortrag „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ – Die Reichpogromnacht 1938 in Emmendingen und ihre juristische Aufarbeitung in den Freiburger Synagogenbrandprozessen 1948/1951

Am konkreten „Fall“ Emmendingens und im Kontext vergleichbarer Synagogenbrandprozesse (Freiburg, Müllheim, Ihringen, Eichstetten, u.a.) sollen diese frühen Versuche einer juristischen Aufarbeitung der Novemberpogrome im Nachkriegsdeutschland einer kritischen Würdigung unterzogen werden.
Referent: Markus Wolter M.A. – forscht und publiziert zu Themen der Zeit-, Orts- und Landesgeschichte und lebt als freier Historiker und Antiquariatsbuchhändler in Emmendingen.

Mittwoch, 6. November 2024
19 Uhr
Gemeindezentrum St. Bonifatius
Markgraf-Jacob-Allee 2, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland 1890-1938

Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte nicht Deutschland zu den Hochburgen des Antisemitismus, sondern eher Russland oder sogar Frankreich. Wie kam es, dass sich dies innerhalb drei Jahrzehnte so sehr veränderte, dass mit den Nationalsozialisten in Deutschland die judenfeindlichste Partei Europas an die Macht gelangte? Dieser Frage spürt der Vortrag von Prof. Ulrich Herbert (Universität Freiburg) nach.
Die Veranstaltung findet in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg statt. Das St. Ursula-Gymnasium ist Bildungspartner der Gedenkstatte ehemaligen Synagoge Kippenheim.

Donnerstag, 7. November, 18 Uhr
Aula, St. Ursula-Gymnasium
Eisenbahnstraße 45,
79098 Freiburg

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Offizielles Gedenken zur Reichspogromnacht

Das offizielle Gedenken der Stadt Emmendingen, der jüdischen Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R. und des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. an das Novemberpogrom 1938 findet am Freitag, den 8. November um 15 Uhr auf dem Schlossplatz/Platz der ehemaligen Synagoge statt.
Wegen Schabbat wurde dies dieses Jahr auf den 8. November vorgezogen.

Freitag, den 8. November, 15:30 Uhr
Schlossplatz, 79312 Emmendingen

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Jüdische Komponist:innen und ihre Werke in der Zeit des Nationalsozialismus

Jüdische Komponist:innen und ihre Werke in der Zeit des Nationalsozialismus – VERBOTEN! Verleumdet. Vertrieben. Vernichtet. Aber niemals vergessen!
Veranstaltung zum 86. Jahrestag der Reichspogromnacht 09.11.1938

Musikalisches Programm mit Boris Chnaider (Piano & Voce)

Veranstaltungsplakat:

Sonntag, 10. November 2024
11:45 Uhr
Simon-Veit-Haus, Teschemacher-Saal
Kirchstr. 11, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Sulzburg Ehemalige Synagoge innen

Sulzburg: Vortragsabend – FürSprache und WiderWorte

Am 10.11.2024 gestaltet Johanna Rieken einen Vortragsabend mit Gedichten von Erich Fried, musikalisch begleitet von Gregor Schulenberg (Querflöten, Duduk, Kyotaku)

Der Dichter Erich Fried, 1921 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren, hat 1975 in einem Gespräch gesagt: „Ich habe mich niemals bewusst nationaljüdisch gefühlt, aber wenn die anderen sagten: Warte nur, bis der Hitler kommt, dann werdet ihr alle aufgehängt –, dann genügte das durchaus, um sich jüdisch fühlen zu müssen.“ Der Vater wurde 1938 bei einem Verhör durch die Gestapo umgebracht, dem Sohn und der Mutter gelang die Flucht nach England. 
Gestorben am 22. November 1988 in Baden-Baden, hinterließ Fried ein beeindruckendes literarisches Erbe, das sich durch seine politische und soziale Haltung sowie seine lyrische Sensibilität auszeichnete.
Frieds literarische Laufbahn wurde stark von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und seiner eigenen Erfahrung als Jude in Österreich geprägt. Er musste vor den Nazis fliehen und verbrachte einige Jahre im Exil in London. Diese Erfahrungen hinterließen tiefe Spuren in seinem Werk und führten zu einer starken sozialen und politischen Ausrichtung in seiner Lyrik.

Seine Gedichte sind bekannt für ihre klare, direkte Sprache und ihre Fähigkeit, komplexe politische und soziale Themen in zugängliche und berührende Worte zu fassen.
Neben seiner eigenen Lyrik war Erich Fried ein begabter Übersetzer, der Werke von englischsprachigen Dichtern wie William Shakespeare und Dylan Thomas ins Deutsche übertrug.

Erich Frieds Werk wurde mit verschiedenen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Georg-Büchner-Preis im Jahr 1987
 
Reservierung:

Veranstaltungsflyer:
Erich Fried_A6 Postkarte_DRUCK_01 (1)

Sonntag, den 10. November, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Sulzburg
Gustav-Weil-Straße 18,
79295 Sulzburg

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ – Selma Meerbaum-Eisinger zum 100. Geburtstag – eine musikalisch-literarische Spurensuche

Selma Meerbaum-Eisinger wurde 1924 in Czernowitz in der Bukowina, der heutigen Ukraine, als Tochter deutsch-jüdischer Eltern geboren. Ihre ersten Gedichte, die Selma ihrem jüdischen Freund widmete, entstanden 1939, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Da war sie 15 jahre alt. Sie starb mit 18 Jahren im KZ, eine junge jüdische Frau, die träumte und Gedichte schrieb, die inzwischen zu einem Stück Weltliteratur geworden sind.

1981 entdeckte Ursula Kurze 18jährig diese Gedichte für sich, vertonte viele davon, ging Selmas Spuren nach bis hin zu deren Freundinnen in Israel, die den Holocaust überlebt hatten und Selmas Gedichtalbum „Blütenlese“ retten konnten. Ursula Kurze zeichnet ein Bild der Dichterin mit Rezitationen, eigenen Vertonungen, zeitgeschichtlichen Textdokumenten und umrahmender Gitarrenmusik

Ursula Kurze ist in Cottbus aufgewachsen, wo sie ihre erste musikalische Ausbildung erhielt. Es folgte ein Studium an der Musikhochschule Weimar, mit Hauptfach Konzertgitarre, und in Leipzig sowie Freiburg i. Br., Gesang und Schauspiel. Sie lebt heute in Dresden als Gitarristin, Sängerin, Schauspielerin und Komponistin.

Veranstaltungsflyer:
DIN A5 Selma Meerbaum Eisinger

Dienstag, den 12. November, 19 Uhr
Teschemacher-Saal, Simon-Veit-Haus
Kirchstraße 11, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Breisach: Vortrag – Die „Poche de Colmar“ und das Ende der Nazi-Herrschaft im Elsass

In diesen Tagen vor 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg im Elsass zu Ende. Mit der Rückeroberung von Strasbourg am 23. November 1944 war das Elsass im Norden befreit; mit der Rückeroberung von Hüningen am südlichen Ende des Elsass am 1. Dezember 1944 war der Sieg der Alliierten schon zum Greifen nahe. Doch es dauerte noch bis zum 9. Februar 1945, bis die letzten deutschen Soldaten sich über den Rhein zurückgezogen hatten. Niemand hätte gedacht, dass sich die Befreiung des Elsass nur in Etappen vollzog und zwar in derart blutigen direkt vor unserer Haustür. Hauptgrund für diese Verzögerung war die „Poche de Colmar“, der Brückenkopf der deutschen Streitkräfte, der sich von Hüningen im Süden bis nach Rheinau im Norden erstreckte. Logistische Probleme, zerstörtes Gelände, hartnäckiger deutscher Widerstand und Differenzen zwischen den alliierten Kommandeuren führten dazu, dass sich die Kämpfe zur Befreiung der Region wochenlang hingezogen.

Es gab viele prominente Augenzeugen, die in diesen tagen im Geschehen steckten: Der deutsche Maler Otto Dix, der als Kriegsgefangener des Volkssturms in Logelsbach bei Colmar inhaftiert war, der Elsässer Tomi Ungerer, der mit seiner Mutter als 13 jähriger den deutschen Truppen in Logelsbach Widerstand zu leisten versuchte und die amerikanische Kriegsfotografin Lee Miller, die mit den amerikanischen und französischen Truppen an der Poche de Colmar lag und als erste Reporterin für die Modezeitschrift „Vogue“ in Amerika und Europa ihre Sicht der Dinge vor Ort niederschrieb.

Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Brücke für die Zukunft – Pont pour l’avenir“

Freitag, 15. November, 18 Uhr
Vortrag mit Dr. Bernd Hainmüller
Blaues Haus Breisach
Rheintorstraße 3,
79206 Breisach

Web-Talk-Reihe: „Kriegsgefangenenlager in Südbaden“

Zweiter Termin der Web-Talk-Reihe „Freiburg und die Region in der Zeit des Nationalsozialismus“

Die von den Nationalsozialist:innen erzwungene Stärkung der „Volksgemeinschaft“ bedeutete auch in Freiburg und in der Region die Verdrängung und Verfolgung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an Beispielen untersucht werden, wie weit die beteiligten Akteur:innen und die Stadt Freiburg ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben. Die Webtalks beleuchten die NS-Zeit aus unterschiedlichsten Perspektiven und fragen nach den – teilweise unvollständigen oder widersprüchlichen – „Erinnerungsfiguren“ (Jan Assmann), die das Selbstverständnis und die Erinnerungskultur in Freiburg und der Region bis heute maßgeblich prägen.

Moderation:
Julia Wolrab – wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg
Jost Großpietsch – Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkinitiativen in Baden-Württemberg (LAGG)

Gast: Dr. Bertram Jenisch – Landesdenkmalamt Baden-Württemberg

Teilnahme-Link:
https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq

Hier geht’s zum Veranstaltungsflyer:
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Mittwoch, 20. November, 20:15 Uhr
Online bei BigBlueButton

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: „Erinnern ist nicht genug“ – eine szenisch(-musikalisch)e Aufführung

Die Theater-AG am Max-Planck-Gymnasium Lahr und die Kompositions-AG des Clara-Schumann-Gymnasiums Lahr unter der Leitung von Andrea Welz setzen sich anhand der Autobiografie von Hedy Epstein „Erinnern ist nicht genug“ und Hannah Arendts Buch „Wir Flüchtlinge“ mit dem Thema jüdischer Migration und Migration insgesamt auseinander.

Donnerstag, 21. November, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim
Poststraße 18,
77971 Kippenheim