Newsletter

Ab 2023 versendet der Gedenkstättenverbund einen Newsletter!
Darin sind die Veranstaltungen aller sechs Gedenkstätten gebündelt – und kommen ganz praktisch gemeinsam im Mailfach an.
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Offenburg: Führung durch den Salmen

Der Salmen repräsentiert auf einzigartige Weise das Streben nach Freiheit und Demokratie und zugleich deren brutale Unterdrückung in einem einzigen Haus.
Im Jahr 1847 wurden hier, im Festsaal des damaligen Gasthauses „Zum Salmen“, die „13 Forderungen des Volkes in Baden“ verkündet – der erste freiheitlich-demokratische Grundrechtekatalog auf deutschem Boden. Wenige Jahrzehnte später, ab 1875, nutzte die jüdische Gemeinde Offenburg den ehemaligen Festsaal als Synagoge. 1938 verwüsteten und schändeten die örtlichen Nationalsozialisten den Gebetssaal in der Reichspogromnacht.

Der Salmen ist Zeitzeuge und Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Seine alten Mauern können nicht selbst von seiner wechselvollen Geschichte erzählen. Darum wollen wir das tun. Nach dem umfangreichen Umbau eröffnet der Salmen am 13. Mai als moderner Erlebnis- und Erinnerungsort seine Pforten wieder für die Öffentlichkeit. Mit seinem neuen Gesamtkonzept werden das Vergangene, aber auch dessen Verbindung zu unserer Gegenwart zugänglich gemacht. Neben einer Dauerausstellung macht eine 270°-Filmprojektion im historischen Saal die Geschichte des Hauses erlebbar; interaktive Angebote laden zur Beschäftigung mit aktuellen Fragen rund um Demokratie und Menschenrechte ein.

Sonntag, 27. November, 11.15 Uhr
Der Salmen, Lange Straße 52, Offenburg
Führung mit Renée Hauser
Anmeldung erforderlich unter 0781 822701 oder per Mail an
9€

Offenburg: Vortrag „Erinnert – verdammt – vergessen – gefeiert?“

Die Erinnerungskämpfe um 1848/49 – Ein Vortrag des Museums im Ritterhaus in Kooperation mit dem Historischen Verein

Der Referent begibt sich auf den spannenden Weg zurück in 175 Jahre deutsche Geschichte und analysiert die Kämpfe um die Erinnerung an die Revolution von 1848/49. Er beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Wie bewerteten die Radikaldemokraten Friedrich Hecker, Gustav Struve (und seine Frau Amalie) sowie Amand Goegg nachträglich die Bedeutung der von ihnen initiierten Offenburger Versammlung von 1847? Wo verliefen die Konfliktlinien in der Erinnerung? Wer verstand sich überhaupt als Erbe von 1848/49? Wie beeinflussten politische Umbrüche, wie z.B. die Reichseinigung von 1871, die Bewertung der zurückliegenden revolutionären Ereignisse? Wie wurde das Wissen um die Kämpfe der demokratischen Revolutionärinnen und Revolutionäre an die nachfolgenden Generationen weitergegeben? Wie erinnerten sich Frauen an die Ereignisse? Der Referent stellt in seinem Vortrag die Stadt Offenburg in den Fokus, zieht aber immer wieder Vergleiche zu den revolutionären Zentren Berlin, Frankfurt und Rastatt.

Foto (Detail): Museum im Ritterhaus

Donnerstag 24.November 2022, 19.00 Uhr
Museum im Ritterhaus, Ritterstraße 10, Offenburg
mit Dr. Wolfgang M. Gall
Anmeldung bis zum Vortag 17 Uhr unter el. 0781 – 822577 oder per Mail an
Eintritt: 5/4 €

Emmendingen: Liederabend mit Werken von C. Goldmark und J. Brahms

Zwei Komponisten der deutschen Romantik – Carl Goldmark und Johannes Brahms in Wien und der Dichter Klaus Groth – ein Liederabend mit Klavier.

Dorothea Rieger singt Sopran, Markus Spranger spielt am Klavier verschiedene Werke der beiden befreundeten Künstler. Sowohl Johannes Brahms, den eine langjährige Freundschaft mit dem Dichter Klaus Groth verband, als auch Carl Goldmark vertonten Gedichte Klaus Groths.

Carl Goldmark (1830 – 1915) war ein ungarisch-österreichischer Komponist, Musiklehrer und Geiger jüdischer Herkunft. Zu Beginn der 1860er-Jahre war Goldmark in Wien als Bratschist eines jungen Streichquartetts tätig. Diesem Quartett übergab Johannes Brahms sein später mehrfach umgearbeitetes Streichquartett in f-Moll zur Probe. In dieser Zeit entwickelte sich zwischen Brahms und Goldmark eine Freundschaft, die in zahlreichen Ausflügen etwa nach Baden oder Klosterneuburg und in einer gemeinsamen Italienreise zum Ausdruck kam.

Johannes Brahms (1833 – 1897) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent. Zeit seines Lebens pflegte er Freundschaften mit Förderern und anderen Musikern, wie Joseph Joachim, Heinrich von Herzogenberg und nicht zuletzt mit Carl Goldmark.

Johannes Brahms aus Hamburg und den Dichter Klaus Groth (1819-1899) aus Kiel verband eine norddeutsche Künstlerfreundschaft. Brahms und Groth schätzten sich sehr und ihre Freundschaft dauerte vierzig Jahre bis zum Tode des Komponisten. Es war die einzige von Brahms‘ Freundschaften, die von Spannungen ungetrübt blieb.

Donnerstag, 24. November 2022, 19.00 Uhr
Teschemacher-Saal, Simon-Veit-Haus, Kirchstraße 11, Emmendingen
mit Dorothea Rieger (Sopran) und Markus Spranger (Klavier)
Kooperation des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. mit der Jüdische Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R.
Eintritt frei, Spenden erbeten

Foto: Stadtarchiv Freiburg | Ingo Schneider | Bild-Nr.: 123663711

Web-Talk-Reihe: NS-Justiz in Freiburg

Die Web-Talk-Reihe startet in das Wintersemester 2022/23 mit dem Vortrag „NS-Justiz in Freiburg: Sondergericht, Reichskriegsgericht und Volksgerichtshof“. Dr. Thomas Kummle, Präsident des Amtsgerichts Freiburg a.D., präsentiert die Ergebnisse der historischen Forschung zur NS-Justiz in Freiburg.

Dem Totalitätsanspruch und der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus konnte sich kein Verein entziehen. Geprägt von Hitlers Ideologie der Gleichschaltung gab es für die meisten nur zwei Möglichkeiten: Anpassung oder Auflösung. Doch die Wege zur Gleichschaltung waren sehr unterschiedlich. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an ausgewählten (Freiburger) Beispielen beleuchtet werden, wie weit einzelne Vereine und Verbände ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben. Wie gut sind die Versuche ihres Arrangements mit und ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus dokumentiert? Die Webtalks erzählen diese Geschichten und stellen „Erinnerungsfiguren“ (Jan Assmann) zur Diskussion.

weitere Termine: jeweils mittwochs, 20.15 Uhr
7. Dezember 2022, 25. Januar 2023, 1. Februar 2023
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Foto (Detail): Stadtarchiv Freiburg I Ingo Schneider I Bild-Nr.: 123663711

Mittwoch, 16. November 2022, 20.15 Uhr
mit Dr. Thomas Kummle
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung BW, Außenstelle FR
Kooperationspartner: Colloqium Politicum, Städtische Museen Freiburg, Verbund Gedenkstätten südlicher Oberrhein, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü
Virtueller Ort: Link zu Big Blue Button
Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg; Jost Grosspietsch,Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü

Diersburg: Erschrecken über die Zerstörung in Hohberg

Mehr als 50 Interessierte sind am Sonntag in Diersburg zur Führung „Zu den Spuren der jüdischen Gemeinde“ gekommen. Die Führung, die jedes Jahr zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur stattfindet, stand diesmal unter ganz anderen Vorzeichen: In der Strittmatt, ehemals Zentrum der jüdischen Gemeinde, hat ein Großbrand im August viele Gebäude zerstört.
Vom Rathaus aus führte Bernd Rottenecker vom Historischen Verein Hohberg die Teilnehmer in die Strittmatt. Weiterlesen: BZ-Artikel 06.09.2022

Foto (Detail): Bernd Rottenecker

Bloch, Isidor (*14.05.1873 in Emmendingen)

1938 – Portrait in der nationalsozialistischen „Judenkennkarte“

Isidor Bloch wurde am 14. Mai 1873 in Emmendingen geboren. Er war Pferdehändler. Isidor Bloch war mit Hedwig Bloch (geb. Günzburger) verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Söhne. Der erste, Julius Walter, starb im zweiten Lebensjahr. Isidor und Hedwig Bloch wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Den beiden anderen Söhnen, Franz Ignatz Bloch und Kurt Erich Bloch, gelang die Emigration in die USA. Die Söhne konnten ihre Eltern aus Gurs herausholen und die Schiffspassage, Papiere usw. bezahlen. Isidor und Hedwig Bloch emigrierten so über Marseille. Mit der SS Magallanes reisten sie am 17. Juni 1941 in Bilbao ab. Am 7. Juli 1941 kamen sie in New York an. Isidor Bloch verstarb dort am 9. November 1952.

Während seiner Lebzeit in Emmendingen zog er mehrfach um: 14. Mai 1873 bis 1. Oktober 1922: Karl-Friedrich-Str. 34; 1. Oktober 1922 bis 1. November 1934: Karl-Friedrich-Str. 65; 1. November 1934 bis 1. September 1937: Karl-Friedrich-Str. 47; 1. September 1937 bis 17. September 1937: Mundingerstr. 6. Sechswöchiger Besuch der Schwägerin in Konstanz . 1. November 1939 bis 22. Oktober 1940: Mundingerstr. 6

Recherche: Dorothea Scherle, Carola Grasse, Monika Rachel Raija Miklis

Eintrag im Gedenkbuch des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen

Gedruckte Quellen:
Erich Bloch, Geschichte der Juden von Konstanz im 19. und 20. Jahrhundert. Eine Dokumentation, Konstanz 1971, S. 283, Nr. 276

Archivquellen:
„Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden ausgewiesenen Juden“ (Emmendingen), erstellt vom „Generalbevollmächtigten für das Jüdische Vermögen in Baden“, Karlsruhe 1940/41; Digitalisat: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe: https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/titleinfo/1079922; Meldekarte Stadtarchiv Emmendingen; Kennkarte Stadtarchiv Emmendingen; Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939; KZ Gedenkstätte Dachau; Ancestry: Ellis Island und andere New York Passagierlisten, 1820-1957; Ancestry: New York, bundesstaatliche und föderale Einbürgerungsregister, 1794-1943; Ancestry: USA, Sozialversicherungsindex, 1936-2007; Ancestry: New York, New York, Sterbeindex, 1949-1965; Stadtarchiv Emmendingen Liste Gurs; Getippte Liste Stadtarchiv Emmendingen; StaF F 166/3 Nr. 3347; StaF F 166/3 Nr. 7337; StaF F 166/3 Nr. 7339

Kennkarte. Quelle: Stadtarchiv Emmendingen

Passagierliste. Quelle: Ancestry

Einbürgerungsantrag. Quelle: Ancestry

Einbürgerungsnachweis. Quelle: Ancestry

Sterbeindex. Quelle: Ancestry

Bloch, Hedwig (geb. Günzburger)

1938 – Portrait in der nationalsozialistischen „Judenkennkarte“

Hedwig Bloch, geborene Günzburger, wurde am 28. August 1881 in Emmendingen geboren. Sie war die Ehefrau des Pferdehändlers Isidor Bloch. Das Ehepaar hatte drei Söhne. Der erste, Julius Walter, starb im zweiten Lebensjahr. Sie wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Den beiden anderen Söhnen, Franz Ignatz Bloch und Kurt Erich Bloch, gelang die Emigration in die USA. Die Söhne konnten ihre Eltern aus Gurs herausholen und die Schiffspassage, Papiere usw. bezahlen. Mit ihrem Mann Isidor Bloch emigrierte Hedwig Bloch so über Marseille. Mit der SS Magallanes reisten sie am 17. Juni 1941 in Bilbao ab. Am 7. Juli 1941 kamen sie in New York an. Dort verstarb sie am 23. März 1971.

Während ihrer Zeit in Emmendinge zog sie mehrfach um: 29. August 1881 bis 1. Oktober 1922: Karl-Friedrich-Str. 34; 1. Oktober 1922 bis 1. November 1934: Karl-Friedrich-Str. 65; 1. November 1934 bis 1. September 1937: Karl-Friedrich-Str. 47; 1. September 1937 bis 17. September 1937: Mundingerstr. 6. Sechswöchiger Besuch ihrer Schwester Ida Lion in Konstanz. 1. November 1939 bis 22. Oktober 1940: Mundingerstr. 6

Recherche: Dorothea Scherle, Carola Grasse, Monika Rachel Raija Miklis

Eintrag im Gedenkbuch des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen

Archivquellen:
„Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden ausgewiesenen Juden“ (Emmendingen), erstellt vom „Generalbevollmächtigten für das Jüdische Vermögen in Baden“, Karlsruhe 1940/41; Digitalisat: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe: https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/titleinfo/1079922; Meldekarte Stadtarchiv Emmendingen; Kennkarte Stadtarchiv Emmendingen; Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939; Ancestry: Ellis Island and Other New York Passanger Lists, 1820-1957; Ancestry: New York, bundesstaatliche und föderale Einbürgerungsregister, 1794-1943; Ancestry: USA, Sozialversicherungsindex, 1936-2007; Stadtarchiv Emmendingen Liste Gurs; getippte Liste Stadtarchiv Emmendingen; StaF F 166/3 Nr. 3347; StaF F 166/3 Nr. 7337; StaF F 166/3 Nr. 7339; StaF F 196/1 Nr. 4525

Kennkarte. Quelle: Stadtarchiv Emmendingen

Passagierliste. Quelle: Ancestry

Einbürgerungsantrag. Quelle: Ancestry

Einbürgerungsnachweis. Qeuelle: Ancestry

Bloch, Friedrich Wilhelm

Friedrich Wilhelm Bloch wurde am 2. August 1888 in Emmendingen geboren. Er war der zweite von sechs Söhnen des Zigarrenfabrikanten Max Bloch und seiner Frau Johanna. Von den sechs Söhnen starb Hans Albert noch im Geburtsjahr. Beide Eltern starben noch vor der Machtergreifung. Von den sechs Söhnen starb Hans Albert noch im Geburtsjahr. Das Leben von Richard, dem Ältesten, endete wie das von Friedrich Wilhelm in Auschwitz. Siegfried genannt Fritz Bloch kehrte nach Emmendingen zurück und starb dort 1975. Erich Otto Bloch gelang mit seiner Familie die Flucht in die Schweiz, wo er 1943 starb. Der jüngste, Walter Eugen Bloch, hielt sich in Frankreich versteckt und war nach dem Krieg Bürgermeister von Saarlouis. Er starb 1975.
Friedrich Wilhelm arbeitete als Kauffmann und war unverheiratet. Vom 2. August 1888 bis 1. Januar 1914 wohnte er in Emmendingen in der Wilhelmstr. 10, vom 1. Januar 1914 bis zum 6. April 1938 in der Moltkestr. 21. Vom 11. November 1938 bis 20. Dezember 1938 war Friedrich Wilhelm Bloch in sogenannter „KZ-Schutzhaft“ in Dachau. Ab dem 6. April 1939 zog er nach Freiburg und lebte dort in der Adolf-Hitler-Str. 85 und Röderstr. 7. Aus Freibrug wurde er am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Am 10. August 1942 wurde er über Drancy mit dem RSHA-Transport 17 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Er kam dort am 12. August 1942 an und wurde am selben Tag getötet.

Recherche: Dorothea Scherle, Carola Grasse, Monika Rachel Raija Miklis

Eintrag im Gedenkbuch des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen

Gedruckte Quellen:
Le Mémorial de la déportation des juifs de France, Béate et Serge Klarsfeld, Paris 1978

Archivquellen:
„Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden ausgewiesenen Juden“ (Freiburg), erstellt vom „Generalbevollmächtigten für das Jüdische Vermögen in Baden“, Karlsruhe 1940/41; Digitalisat: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe: https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/titleinfo/1079922; Meldekarte Stadtarchiv Emmendingen; Datenblatt Stadtarchiv Freiburg; KZ Gedenkstätte Dachau; Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939; Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945; Bundesarchiv Berlin Gedenkbuch; Yad Vashem; United States Holocaust Memorial Museum: Names from French deportation lists research project; Getippte Liste Stadtarchiv Emmendingen

Deportationsliste. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum

Bernheim, Sophie

1938 – Portrait in der nationalsozialistischen „Judenkennkarte“

Sophie Bernheim wurde am 18. September 1903 in Müllheim geboren. Sie war Hausgehilfin und lebte in Emmendingen. Vom 19. Oktober 1936 bis zum 25. Februar 1937 wohnte sie in der Theodor-Ludwig-Str. 8. Sie kehrte nach Müllheim zurück und lebte anschließend ab dem 6. März 1937 bis zum 15. Juli 1937 wieder in der Theodor-Ludwig-Str. 8 bei Jakob Wendel. Vom 15. Juli 1937 bis 15. April 1939 wohnte sie in der Karl-Friedrich-Str. 17 (bei Metzgermeister Leopold Goldschmidt). Als Sofie Bernheim in Emmendingen keine Arbeit mehr als Hausgehilfin fand, ging sie ins jüdische Friedrichsheim nach Gailingen. Bei dieser Einrichtung handelte es sich um ein jüdisches Altersheim, auch „Landesasyl“ genannt. Dort lebte sie ab dem 15. April 1939. Am 22. Oktober 1940 wurde sie aus Konstanz nach Gurs deportiert. Das Durchgangslager war Drancy, das Deportationsdatum der 10. August 1942, RSHA-Transport 17. Der 12. August 1942 ist das Todesdatum vom Sophie Bernheim, als der RSHA-Transport 17 in Auschwitz-Birkenau ankam.

Recherche: Dorothea Scherle, Carola Grasse, Monika Rachel Raija Miklis

Eintrag im Gedenkbuch des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen

Gedruckte Quellen:
Le Mémorial de la déportation des juifs de France, Béate et Serge Klarsfeld, Paris 1978

Archivquellen:
„Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden ausgewiesenen Juden“ (Konstanz), erstellt vom „Generalbevollmächtigten für das Jüdische Vermögen in Baden“, Karlsruhe 1940/41; Digitalisat: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe: https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/titleinfo/1079922; Meldekarte Stadtarchiv Emmendingen; Kennkarte Stadtarchiv Emmendingen; Jewish Holocaust Memorials and Jewish Residents of Germany 1939-1945; Bundesarchiv Berlin Gedenkbuch; Yad Vashem; United States Holocaust Memorial Museum: Names from French deportation lists research project; Stadtarchiv Emmendingen Liste Gurs; Getippte Liste Stadtarchiv Emmendingen; My Heritage Stammbaum, verwaltet von Matthias Butz

Kennkarte. Quelle: Stadtarchiv Emmendingen

Stolperstein in Müllheim

Deportationsliste. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum