Breisach: Bundesprojekt Spurensuche Gurs

Das Team im Blauen Haus Breisach hat das dreijährige Bundesprojekt „Spurensuche Breisach – Gurs – Auschwitz“ Ende letzen Jahres erfolgreich beendet. Das Handbuch zum Projekt ist nun online auf einer eigenen Website.

Ein besonderes Element des Handbuchs ist die animierte Karte der Fahrten der sieben Deportationszüge aus Baden zum Internierungslager im Oktober 1940.

Webseite zur Jüdischen Zwangsschule Freiburg

Von Oktober 1936 bis zur Reichsprogromnacht am 10.11.1938 war die Jüdische Zwangsschule Freiburg im Gebäude der heutigen Lessing-Realschule untergebracht. Jüdische Kinder aus Freiburg und der weiteren Umgebung wurden dort unterrichtet, da sie aufgrund rassistischer Gesetze die allgemeinen Schulen nicht mehr besuchen durften.
Die neue Website präsentiert die Geschichte der Schule und die Recherchen der Gescchichtswerkstatt der Lessing-Realschule. So werden dort auch die bislang 69 Schüler*innen und 7 Lehrer*innen gelistet, deren Namen und Lebens- oder Todeswege die Mitglieder der Geschichtswerkstatt bislang herausfinden konnten.

Vogtsburg-Oberrotweil: Grafeneck 1940

„Euthanasie“-Verbrechen in Südwestdeutschland mit lokalem Bezug
Referent: Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck
Aussprache, u. a.: Wie leben heute Menschen mit Behinderungen?

Wie und wo wird der Opfer von damals heute gedacht?
Beispiele aus der Region
Referent: Andreas Schulz, Landeszentrale für politische Bildung

Musikalische Umrahmung
Inklusive Musikgruppe TonRaum, Christusgemeinde Freiburg. Leitung: Dietmar Mende

Die Ausstellung Grafeneck 1940 mit lokalen Ergänzungstafeln der Freiburger Hilfsgemeinschaft e.V. ist zwei Wochen im Rathaus Vogtsburg zu sehen.

Freitag, 3. Februar 2023, 18 Uhr
im ATRIUM der Schule, Eisentalstr. 12, 79235 Vogtsburg-Oberrotweil
Eine Veranstaltung des Heimat- und Geschichtsverein Oberrotweil, Vogtsburg verbindet und Vogtsburg Bildungswerk

Lahr/Kippenheim: Digitales Zeitzeugnis von Kurt Salomon Maier

Seit mehr als 70 Jahren teilen Überlebende der Shoah ihre Erfahrungen mit Menschen auf der ganzen Welt und vermitteln dabei wichtige Erkenntnisse, die unser Verständnis von Geschichte prägen. Was aber passiert, wenn es keine Zeitzeug*innen mehr gibt, die von Shoah und Exil erzählen können? Wie wird sich unser Erinnern verändern?
Das interaktive Zeitzeugnis ist Teil des Dimensions in TestimonySM Programmes der USC Shoah Foundation und wurde mit dem Ziel entwickelt, dass die Geschichten der Zeitzeug*innen der Shoah auch künftige Generationen erreichen.
Durch die Präsentation führt die Leiterin des Deutschen Exilarchivs, Dr. Sylvia Asmus. Außerdem informiert ihr Team mit einer mobilen Ausstellung über die Verfolgungsgeschichte von Dr. Maier und seiner Familie.

Kurt S. Maier wurde am 22. Oktober 1940 als Zehnjährigerin mit seiner Familie von Kippenheim aus in das Lager Gurs in Südwestfrankreich verschleppt. Durch glückliche Umstände gelang es der Familie 1941 das Lager zu verlassen und in die USA zu emigrieren. 30 Jahre hat Kurt Salomon Maier jährlich seine frühere Heimat besucht, um vor Schulklassen oder anderen Gruppen zu sprechen, mehrfach besuchte er das Max-Planck-Gymnasium in Lahr und auch sein Heimatdorf Kippenheim, wo er in der ehemaligen Synagoge über seine Kindheit und seine Deportation nach Gurs berichtete. Der 92jährige lebt heute in Washington D.C. Eine Woche lang wurde er von mehreren Kameras gefilmt und hat dabei über 900 Fragen zu seinem Leben beantworten

Mittwoch, 1. Februar 2023, 15 Uhr
Max-Planck-Gymnasium Lahr, Max-Planck-Straße 12, 77933 Lahr/Schwarzwald
Eine Kooperation des Fördervereins Ehemalige Synagoge Kippenheim und des Max-Plack-Gymnasiums
Eintritt frei, Spenden erbeten

Foto: Kurt Salomon Maier, 2021
Copyright: USC Shoah Foundation

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Theater-Aufführung des Max-Planck-Gymnasiums Lahr

Anlässlich des „Internationalen Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus“ präsentiert die Theater-AG des Max-Planck-Gymnasiums unter der Leitung von Aisha Hellberg und und Christian Wenzel eine Aufführung des Stücks „HeimlicH“ über die Verfolgung von Ortenauer homosexuellen Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus. In ihrer musikalisch-szenischen Inszenierung anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Holocaust setzen sich Schüler*innen des Max-Planck-Gymnasiums und des Clara-Schumann-Gymnasiums in Lahr mit der Verfolgung nach dem §175 auseinander. Hierfür haben sie vier Biographien von als Homosexuellen verurteilten Männern aus der Region ausgewählt, die sie in Kombination mit lyrischen und musikalischen Elementen in Szene setzen.

Sonntag, 29. Januar 2023, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten

Emmendingen: Gedenken an die Schoa

Nach einführenden Worten des Historikers Markus Wolter zur Geschichte der Befreiung des Lagerkomplexes Auschwitz lesen Mitglieder des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen Texte von Überlebenden der Schoa vor. Die Gedenkstunde endet mit einer Lesung aller Namen jüdischer Menschen aus Emmendingen, die aufgrund der Bedingungen in den Lagern starben oder dort ermordet wurden.

Sonntag, 26. Januar 2023, 17 Uhr
Teschemacher-Saal im Simon-Veit-Haus, Kirchstraße 17, Emmendingen
Eine Kooperation des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen und der Jüdischen Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R.
Eintritt frei, Spenden erbeten

Offenburg: „Nie wieder…?“

Was bedeutet der Krieg in Europa für unsere Erinnerungskultur? Ist es eine Illusion zu glauben, dass sich Frieden und Zusammenarbeit durchsetzen werden? Um diese Themen kreist die Gedenkveranstaltung am Holocaust-Gedenktag in Offenburg. Die Einführung macht Wolfgang Reinbold, den Gottesdienst gestalten Peter Scherhans und Katja Grohmann von der katholischen und evangelischen Kirche und Schüler*innen des Oken Gymnasiums stellen Biographien von Menschen der ehemaligen jüdischen Gemeinde Offenburgs vor.

Freitag, 27 Januar 2023, 17 Uhr
St. Andreaskirche, Fischmarkt, 77652 Offenburg
Eintritt frei

Freiburg: Memorial zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Konzert und Lesung

Gideon Klein, Duo für Violine und Violoncello
und Kompositionen von Viktor Ullmann und Pavel Haas
Texte von Irène Némirovsky , Gertrud Kolmar und Peter Weiss

Gideon Klein , eine der großen Komponisten-Hoffnungen seiner Zeit, wurde 1941 in das Konzentrationslager Terezín (Theresienstadt) deportiert und im Herbst 1944 nach Auschwitz verschleppt. Dort wurde er am Morgen des Tages der Befreiung von Auschwitz, am 27. Januar 1945, im Alter von 25 Jahren ermordet.

Pavel Haas und Viktor Ullmann sind im Oktober 1944 in Auschwitz ermordert worden.
Irène Némirovsky erlitt am 17.August 1942 den Tod in Auschwitz.
Gertrud Kolmar wurde Anfang März 1943 in Auschwitz ermordet.
Peter Weiss verfasste 1965 sein >Oratorium in elf Gesängen : Die Ermittlung< , das den Frankfurter Auschwitz-Prozess thematisiert.

Freitag, 27. Januar 2023, 16 Uhr
PEAC Museum, Robert-Bunsen-Strasse 5, 79108 Freiburg
Konzert und Lesung veranstaltet vom Bronisław-Huberman-Forum in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg und dem Blauen Haus Breisach
Eintritt frei

Blaues Haus Breisach

Breisach: Szenische Lesung zum Internationalen Holocaustgedenktag

Die Briefe der Breisacher Familien Bähr und Rosenberg aus dem Archiv des Blauen Hauses bilden die Grundlage für die Lesung von Schüler*innen der Hugo-Höfler-Realschule zum Internationalen Holocaustgedenktag.Mit musikalischen Beiträgen von Theresa Knopp.

Donnerstag, 26. Januar 2023, 18.30 Uhr
Blaues Haus, Rheintorstraße 3 (ehemals Judengasse), 79206 Breisach

Freiburg: Gedenkveranstaltung Befreiung Auschwitz

Die städtische Gedenkveranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Thema „Ende der Zeitzeug*innenschaft?“.
Zum Programm gehören eine Filmvorführung mit Interviews von Zeitzeug_innen, ein Impulsvortrag von Miriam Bürer, Co-Kuratorin der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ im Jüdischen Museum Hohenems, sowie eine Podiumsdiskussion im Anschluss u. a. mit Bürer und Julia Wolrab vom Dokumentationszentrum Nationalsozialismus. Veranstalter sind: das Kulturamt der Stadt Freiburg, das SWR Studio Freiburg, die Israelitische Gemeinde Freiburg, der Egalitäre Jüdischen Chawurah Gescher Freiburg u .v. m.

Donnerstag, 26. Januar 2023
Historisches Kaufhaus, Münsterplatz 24, 79098 Freiburg
Eine Anmeldung per Mail an oder telefonisch unter 0761 201 2115 bis Dienstag, 24. Januar ist erforderlich.
Veranstaltung kostenlos