Offenburg: Führung durch den Salmen

Der Salmen repräsentiert auf einzigartige Weise das Streben nach Freiheit und Demokratie und zugleich deren brutale Unterdrückung in einem einzigen Haus.
Im Jahr 1847 wurden hier, im Festsaal des damaligen Gasthauses „Zum Salmen“, die „13 Forderungen des Volkes in Baden“ verkündet – der erste freiheitlich-demokratische Grundrechtekatalog auf deutschem Boden. Wenige Jahrzehnte später, ab 1875, nutzte die jüdische Gemeinde Offenburg den ehemaligen Festsaal als Synagoge. 1938 verwüsteten und schändeten die örtlichen Nationalsozialisten den Gebetssaal in der Reichspogromnacht.

Der Salmen ist Zeitzeuge und Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Seine alten Mauern können nicht selbst von seiner wechselvollen Geschichte erzählen. Darum wollen wir das tun. Nach dem umfangreichen Umbau eröffnet der Salmen am 13. Mai als moderner Erlebnis- und Erinnerungsort seine Pforten wieder für die Öffentlichkeit. Mit seinem neuen Gesamtkonzept werden das Vergangene, aber auch dessen Verbindung zu unserer Gegenwart zugänglich gemacht. Neben einer Dauerausstellung macht eine 270°-Filmprojektion im historischen Saal die Geschichte des Hauses erlebbar; interaktive Angebote laden zur Beschäftigung mit aktuellen Fragen rund um Demokratie und Menschenrechte ein.

Sonntag, 18. Dezember, 11.15 Uhr
Der Salmen, Lange Straße 52, Offenburg
Führung mit Marion Herrmann-Malecha
Anmeldung erforderlich unter 0781 822701 oder per Mail an
9€

Foto: Stadtarchiv Freiburg | Ingo Schneider | Bild-Nr.: 123663711

Web-Talk: Heimat. Familie. „Völkische“ Weltanschauungen.

Heimat. Familie. „Völkische“ Weltanschauungen.
Die Freiburger Familie Brenzinger im Dritten Reich.

Sandra Lipner schreibt im Rahmen ihres vom britischen Arts and Humanities Council geförderten Promotionsprojekt in den Fachbereichen Geschichte und German Studies an der Royal Holloway, University of London, eine kulturelle Familiengeschichte über die Erfahrungen ihrer Urgroßeltern Annemarie und Heinrich Brenzinger im Dritten Reich. Auf dem Dachboden ihrer Großmutter in der Freiburger Wiehre fand sie einen umfangreichen Nachlass mit Briefen und Dokumenten, die als Hauptquellen für ihr Projekts dienen. Ausgehend von dem weitreichenden Netzwerk, das in der Korrespondenz greifbar wird, stellt die Historikerin Fragen nach der Rolle bürgerlicher Deutscher im nationalsozialistischen Deutschland. Dabei interessieren sie besonders die Weltanschauungen, Mentalitäten und Subjektivitäten, die in den Briefen zum Ausdruck kommen und über die sich Haltungen und Handlungen identifizieren lassen, die im Kontext der NS-Diktatur und des Holocausts von Bedeutung waren.

weitere Termine: jeweils mittwochs, 20.15 Uhr
25. Januar 2023, 1. Februar 2023
Flyer

Foto (Detail): Stadtarchiv Freiburg I Ingo Schneider I Bild-Nr.: 123663711

Mittwoch, 7. Dezember 2022, 20.15 Uhr
mit Sandra Lipner
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung BW, Außenstelle FR
Kooperationspartner: Colloqium Politicum, Städtische Museen Freiburg, Verbund Gedenkstätten südlicher Oberrhein, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü
Virtueller Ort: Link zu Big Blue Button
Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg; Jost Grosspietsch,Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü

Emmendingen: Eröffnung Wechselausstellung Chanukka mit Eröffnungsvortrag

Wechselausstellung „Das jüdische Chanukka-Fest und seine Leuchter“
Laufzeit: 11. Dezember 2022 bis 29. Januar 2023

„Chanukka“ ist das hebräische Wort für „Einweihung“. Jedes Jahr feiern Jüdinnen und Juden aus aller Welt am 25. Tag des jüdischen Monats Kislev das bei groß und klein sehr beliebte Fest. Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahre 164 v.d.Z. Der jüdische „Tag“ beginnt bei Einbruch der Nacht. Jeden Abend wird ein neues Licht auf dem Leuchter hinzugefügt, bis schließlich am achten Tag alle Lichter brennen. Dieses Jahr beginnt das achttägige Fest am Abend des 18. Dezember. Dann werden aufwändig und schlicht gestaltete, kleine und große, einfache und wertvolle Leuchter angezündet, die so genannnten achtarmigen „Channukiot“.

Das Fest erinnert an die Begebenheiten, die im Talmud, bei Flavius Josephus und in den Makkabäer-Büchern beschrieben sind: damals besiegten die jüdischen Makkabäer die Seleukiden, reinigten den Tempel, von Götzenbildern und etablierten wieder den traditionellen G‘ttesdienst im Jerusalemer Tempel. Acht Tage lang brannten die Lichter an der provisorisch aufgestellten Menora, dem siebenarmigem Leuchter, obwohl das einzig, erhaltene, kleine Krüglein nur koscheres Olivenöl für einen Tag fasste. Nach acht Tagen konnte neues Öl für den Dienst des Hohepriesters fertig gestellt werden und das Licht brannte weiter. An dieses Wunder erinnern heute die Lichter, die Zuhause, in der Synagoge oder draußen mit einem Behelfslicht angezündet werden. Dies wird auch in den Segenssprüchen deutlich, die vor und nach dem Anzünden gesprochen werden. Es sind besondere Lichter. Im Segensspruch nach dem Zünden heißt es „diese Lichter sind heilig, es ist nicht erlaubt, sie zu benutzen, sondern nur, sie anzuschauen, um G’ttes großen Namen zu danken.“

Heute zünden die Kinder gerne selbst gebastelte Leuchter, Chanukkiot, an. Sie können aus Holz, Glas, Lego oder Metall bestehen. Im Jüdischen Museum Emmendingen sind Menora- und Banktypen aus verschiedenen Ländern ausgestellt. Erklärungen zu ölhaltigen Speisen, Schokoladen-Chanukka-Geld und die beliebten Kreiseln (Dreidel) zum Spielen runden die Ausstellung ab, die bis Ende Januar 2023 zu sehen ist.

Begleitend zum Ausstellungsbeginn am Sonntag, den 11. Dezember 2022 findet um 18.00 Uhr ein Vortrag über ZOOM statt. Die Kuratorin Monika Rachel Raija Miklis M.A. wird virtuell verschiedene Leuchter-Typen vorstellen und zum Fest informieren.

Weitere Details auf dem Flyer zur Ausstellung

Sonntag, 11. Dezember 2022, 18 Uhr
online per Zoom: Link oder per
Meeting-ID: 867 6614 2262
Kenncode: 731368
mit Kuratorin Monika Rachel Maija Miklis