Erklärung der Gedenkstätten am südlichen Oberrhein zur Gedenkstättenreise von Landtagspräsidentin Muhterem Aras

Am 23. und 24. Juli 2018 besuchte die Landtagspräsidentin Muhterem Aras im Rahmen einer „Gedenkstättenreise“ einige der im Gedenkstättenverbund Südlicher Oberrhein zusammengeschlossenen Lernorte. Die Arbeitsreise, an der auch weitere Mitarbeiter des Landtages teilnahmen, zeigte die Wertschätzung des Landtages für die bürgergesellschaftlich getragene Gedenkarbeit. Für die Gedenkstätten war dieser Besuch eine gute Möglichkeit, ihr vielfältiges Engagement, ihre Angebote und ihre Vernetzung mit Schulen, Kommunen usw. vorzustellen, Die Gedenkstätten konnten auch die Herausforderungen darstellen, die durch Generationenwechsel, Einsparungen in der Lehrerfortbildung und der Zurückhaltung mancher Kommunen und des Landkreises entstehen. Die Landtagspräsidentin zeigte sich bestens vorbereitet und es war sofort spürbar, das dies für sie keine Routine, sondern ein echtes Anliegen war. Das Gespräch mit ihr machte deutlich, dass es ihr mit der an die Mitarbeitenden gerichteten  Frage ernst ist: „Ich will raushören und mitnehmen: Wie kann ich Sie unterstützen?”. Sie erwies sich als gute Zuhörerin und würdigte den Ideenreichtum der Gedenkstätten als “begehbare Geschichtsorte”: Sie versprach, sich für eine „zeitgemäße und mutige Gedenkkultur einzusetzen“. Diese trägt wesentlich zum Erhalt einer demokratischen und offenen Gesellschaft bei und ist ein „Mittel gegen Rassismus und Ausgrenzung“. Die Gedenkstätten sind mit der Landtagspräsidentin einig in ihrer Absage gegen die immer wieder aufkommende Forderung nach einem „Schluss-Strich“: „Gerade ein so brutaler und tiefer Einschnitt wie der Holocaust ist eben ‚kein Vogelschiss‘, den man vom glänzenden Lack ‚made in Germany‘ abwischen kann“.

Die Gedenkstätten am südlichen Oberrhein in Offenburg, Kippenheim, Emmendingen, Breisach, Sulzburg und Haslach fühlen sich durch den Besuch von Landtagspräsidentin Muhterem Aras ermutigt, die Erinnerung an die menschenverachtende Entrechtung und Ausgrenzung der Zeit des Nationalsozialismus wachzuhalten und einer Wiederholung so vorzubeugen.
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