Digitale Mitmachaktion: „Briefe gegen Antisemitismus & Ausgrenzung“

Jahrzehntelang war der Antisemitismus in Deutschland kaum ein Thema in den Medien und in der öffentlichen Wahrnehmung. Fast war man versucht zu glauben, dass er insbesondere durch die Aufarbeitung der NS-Zeit hierzulande zurückgedrängt sei. Ein Wunschtraum, wie sich inzwischen herausstellte!

Lange Zeit wurde Antisemitismus nicht ernst genug genommen. Jetzt ist er nicht mehr zu überhören und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Insbesondere in rechten Organisationen, politischen Parteien wie der AFD, im Kreis der Verschwörungsgläubigen oder religiös motivierten Antisemiten – christlichen wie islamischen. Dagegen wenden wir uns!

Mit dem Projekt „Briefe gegen Antisemitismus und Ausgrenzung“ möchte der Verbund der Gedenkstätten südlicher Oberrhein eine Plattform bieten, auf der Menschen aus allen Altersgruppen und allen Teilen der Gesellschaft ihre Briefe gegen Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung veröffentlichen können. Machen Sie mit, schicken Sie uns einen Brief, setzen Sie ein Zeichen!

Bitte schicken Sie Ihre Briefe an . Vielen Dank!

Nur namentlich gekennzeichnete Briefe können veröffentlicht werden. Beleidigende Briefe haben keine Chance!
Wir behalten uns die Veröffentlichung vor.

Foto: www.juedische-allgemine.de

Aufruf jüdischer Organisationen und Verbände zur Bundestagswahl 2021

Am 26. September entscheidet sich, ob die AfD erneut im Deutschen Bundestag, dem Herzenunserer Demokratie, ihr Unwesen treiben kann. Eine Partei, in der Antisemiten undRechtsextreme eine Heimat gefunden haben. Eine Partei, bei der der Verfassungsschutz ausgutem Grund genauer hinschaut. Eine Partei, in der Antisemitismus, Rassismus undMenschenfeindlichkeit ihren Nährboden finden.

Die AfD ist nach unserer Überzeugung eine radikale und religionsfeindliche Partei. Politikerder Partei relativieren die Schoa. Sie betrachten Minderheiten als minderwertig und spaltenunsere Gesellschaft. Die AfD stellt sich gegen die Europäische Union und damit gegen daseuropäische Friedensprojekt.

Die AfD ist keine Alternative bei der Bundestagswahl!

Juden bzw. jüdisches Leben werden im Wahlprogramm der AfD ganze drei Mal erwähnt. Dabeigeht es aber nicht um die Bedürfnisse der Juden im Land. Sondern nur darum, dass MuslimeJuden bedrohen. Juden dienen im Programm der AfD einzig und allein dazu, denantimuslimischen Ressentiments der Partei Ausdruck zu verleihen.

Die AfD schiebt Juden vor, um ihre rassistischen und antimuslimischen Parolen unter das Volkzu bringen. Aber dieses Feigenblatt wollen und werden wir nicht sein.
Die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit Millionen getöteter Juden, Sinti undRoma, Homosexueller und politisch Verfolgter ist für den Fraktionsvorsitzenden der AfDlediglich ein „Vogelschiss“. Die darin zum Ausdruck gebrachte Haltung verharmlost inunerträglicher Weise die Gräuel der Geschichte.

So wie vor wenigen Jahren bei Pegida oder in Chemnitz laufen AfD-Politiker nun beiQuerdenker-Demos neben Hooligans und Rechtsextremen. Dort, wo sich Menschen mit AnneFrank oder Sophie Scholl vergleichen und mit dem Tragen des sog. Gelben Sterns das erlitteneLeid von Millionen Opfern der Schoa verhöhnen.

Wir, die unterzeichnenden jüdischen Verbände und Organisationen und die Jüdinnen und Juden inDeutschland sind so vielseitig wie dieses Land. Wir haben unterschiedliche Hintergründe,Lebensgeschichten und Muttersprachen. Wir vertreten verschiedene Einstellungen und politischePositionen. Wir sind geprägt von unterschiedlichen Lebensrealitäten. Was uns jedoch alle eint, istunsere Überzeugung, dass die AfD eine Gefahr für unser Land ist.

Sie ist keine Alternative für Deutschland. Daher appellieren wir an Sie:
Wählen Sie am 26. September 2021 eine zweifelsfrei demokratische Partei und helfen Sie mit, die AfDaus dem Deutschen Bundestag zu verbannen!

Für ein weltoffenes, friedliches, tolerantes und demokratisches Deutschland.

Alle unterzeichnenden Organisationen: GG AfD Deutsch

Foto (Detail): juedische-allgemeine.de

Wir sagen „Nein“ zum Antisemitismus – Oser dire « non » à l’antisémitisme

Mit diesem Schreiben möchte ich meine Bestürzung und Traurigkeit zum Ausdruck bringen darüber, dass der Antisemitismus immer noch spaltet, verurteilt und unschuldige Menschen tötet, praktisch jeden Tag. Es ist höchste Zeit um stop zu sagen zum Antisemitismus und zu Judenhass wie auch immer er aussieht. Ob religiöser, politischer, rassistischer oder verschwörungstheoretischer Antisemitismus, der Hass auf Juden und die Diskriminierung eines Teiles unserer Mitbürger ist absolut verachtenswert und unmenschlich.
Oft liegt es daran, dass wir diejenigen die anders sind verurteilen oder ablehnen weil wir die Dinge nicht gut kennen.
Wir haben viel zu entdecken und zu lernen vom jüdischen Leben, der Kultur und dem Glauben. Ich bin kein Jude, aber ich habe die Schönheit und den Reichtum der jüdischen Kultur entdeckt.
Ihre Traditionen und Bräuche sowie die Tiefe ihres Glaubens hat meine Sicht für dieses Volk verändert.
Wir brauchen heute eine Generation, die aufsteht und Nein sagt zu Antisemitismus und Judenhass. Durch die Entdeckung dieser Nation, indem wir mit ihnen zusammen sind, und ihnen zur Seite stehen, hat jeder von uns die Möglichkeit, sein Herz verwandeln zu lassen und so etwas in dieser Welt gegen Antisémitismus zu bewirken.
Wir sollten den Mut haben, den Antisemitismus in all seinen Formen anzuprangern. Lassen Sie uns angesichts der Ungerechtigkeit nicht schweigen. Nehmen wir uns vor, uns für das jüdische Volk einzusetzen und Solidarität zu zeigen.

Jürg Peter
F- VOLGELSHEIM

En Francais: Non à l’antisémitisme

Chotsch_FR_ehemalige Synagoge Kippenheim

Kippenheim: Klezmer begeistert

Das erste Konzert dieses Jahrs in der Synagoge Kippenheim hat die Gruppe Chotsch aus Freiburg auf Einladung des Förderverein bestritten. Das Trio begeisterte rund 60 Besucher mit Musik, Gesang und Geschichten. Mit Klarinette, Gitarre und Kontrabass erzählten die drei Musiker Klezmer-Lieder und -Geschichten. Weiterlesen: lahrer-zeitung-18-09-2021

ehemalige Synangoge Kippenheim

Von Denkmal zu Denkmal

Eine vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim organisierte Radexkursion führte am Tag des offenen
Denkmals am Sonntag zu den Spuren des Architekten Georg Jakob Schneider, dem Erbauer der Kippenheimer Synagoge. Alle Synagogen in Südbaden, die zwischen 1850 und 1870 erbaut wurden, hat er entworfen. 1852 wurde die Mühlheimer Synagoge eingeweiht, im selben Jahr die Kippenheimer, 1857 die Ruster, 1861 die Ihringer und 1868 die Altdorfer. Weiterlesen: 2021-09-15_Ortenau_Seite_22

ehemalige Synangoge Kippenheim

Denkmale in der Region

Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September, gibt es in Ettenheim und Kippenheim besondere Führungen und andere Angebote. Ein Überblick über die Veranstaltungen am Sonntag: […] Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim lädt auf 14 Uhr zu einer Radtour (15 Kilometer) nach
Schmieheim und Altdorf „auf den Spuren des Synagogenbauers Georg Jakob Schneider“ ein. 2021-09-08_Ortenau_Seite_24

ehemalige Synangoge Kippenheim

Tag der jüdischen Kultur in Kippenheim begangen

Zum europäischen Tag der jüdischen Kultur, der seit 22 Jahren immer am ersten Sonntag im September gefeiert wird, haben zwei Vorträge in der ehemaligen Synagoge Kippenheim stattgefunden. Rund zwei Dutzend interessierte Besucher lauschten etwa den Ausführungen von Gerd Krauss, der viel Wissenswertes über die Geschichte der Synagoge und der in Kippenheim wohnenden jüdischen Mitbürger erzählte. Weiterlesen: lahrer-zeitung-11-09-2021