Blaues Haus Breisach

Breisach: MELAKHIM – KÖNIGE. Jüdische Musik aus dem 15. bis 20. Jhd. (TonArt Kenzingen)

Im Zentrum des Konzertes von TonArt Kenzingen stehen der Komponist Salomone Rossi Hebreo aus Mantua, Hohelied-Vertonungen von Palestrina, Morley, Lechner u.a., Psalmen in hebräischer Sprache von Rossi und von Avi Faintoch, einem modernen israelischen Komponisten.

Der A-Cappella-Chor bringt ebenso liturgische Texte der Synagoge, jiddische Lieder aus dem Schtetl, polyphone Musik der Renaissance und des Frühbarocks zur Aufführung.
Die Texte des jüdischen Tanach sind maßgeblicher Teil der christlichen Überlieferung: Hier heißen sie „Altes Testament“. Der Titel des Konzertes „מלכים – Könige“ nimmt somit Bezug auf die beiden Haupt-Textlieferanten des Chores: König David, den Verfasser der Psalmen, und seinen Sohn König Salomo, den Dichter des Hohelieds.

Das Konzert von TonArt ist, in Kooperation mit dem Blauen Haus Breisach und der Münstergemeinde St. Stephan Breisach, ein Beitrag zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und zum Verständnis der jüdisch-levantinischen Wurzeln der abendländischen Kultur.

Sonntag, 7. November 2021, 18 Uhr
Breisach, Spitalkirche
Veranstalter: Blauen Haus Breisach & Münstergemeinde St. Stephan Breisach
Eintritt frei – mit 3G Nachweis und nach Anmeldung unter:
Kollekte am Ausgang

 

Studienreise nach Camp de Gurs, Maiso d´Izieu und Camp des Milles

In Südwestdeutschland steht der Name Gurs für die Deportation der badischen, pfälzischen und saarländischen Juden. An einem einzigen Tag, dem 22. Oktober 1940, wurden über 6000 Menschen, vom Baby bis zum Greis, ins besiegte Frankreich abgeschoben.

Im Oktober 2020 jährte sich die Deportation zum 80. Mal. Im vergangenen Jahr konnte die geplante Studienreise nicht stattfinden und die Veranstalter*innen hoffen, dass es die Hygieneregeln in diesem Jahr erlauben werden. An der Gedenkfeier in Gurs werden viele Menschen aus Frankreich, Spanien und Deutschland teilenhmen, um der Opfer der Deportation und anderer Opfer – spanische Bürgerkriegsflüchtlinge, politische Verfolgte usw. – zu gedenken. Auch die Teilnehmenden der Bus-Exkursion nehmen an dieser Gedenkfeier teil, die gemeinsam von der „Arbeitsgemeinschaft der badischen Städte zur Pflege und Unterhaltung des Deportierten- Friedhofes“, dem Oberrat der Israeliten Baden und französischen Partnern getragen wird. Weitere Informationen zur Busreise und Anmeldeformalitäten:

Freitag, 29. – Mittwoch, 3. November 2021
Kosten: 400 € inkl. Busreise , Übernachtung im DZ und Halbpension
Leitung: Jürgen Stude| Renate Kreplin | Susanne Christ
Informtionen: Jürgen Stude: 07807 957612 oder
Anmeldung unter Evang. Erwachsenenbildung Ortenau, 0781 24018 /
Kooperationspartner: Evangelische Erwachsenenbildung in Baden | Arbeitsstelle Frieden der Evangelischen
Landeskirche in Baden | Förderverein Mahnmal zur Erinnerung an die nach Gurs deportierten badischen Jüdinnen und Juden

Viele sagten Ja zur Diktatur

Allensbacher Demoskopen haben sich über Jahre hinweg danach erkundigt, welcher Beruf die höchste Wertschätzung genieße. Das waren dauerhaft die Ärztinnen und rzte. Dieses Ansehen hat offenbar nicht gelitten unter der Rolle, die Ärzte im „Dritten Reich“ eingenommen haben und die lange nach 1945 auch in der Ärzteschaft beschwiegen worden ist. In der Chronik zu ihrem 75-jährigen Bestehen hat die Bezirksärztekammer Südbaden jetzt diesen dunklen Teil ihrer Geschichte ausleuchten lassen. Weiterlesen: 2021-10-28_Ortenau_Seite_6

Foto: Aufstehen gegen Rassismus

Was mit den jüdischen Mitbewohnern in Nonnenweier geschah

Am 22. Oktober 1940 wurden in einer Nacht- und Nebelaktion auf Weisung des badischen Gauleiters Robert Wagner alle jüdischen Mitbürger in das in Südfrankreich gelegene Lager Gurs deportiert. Dies war die erste planmäßige Deportation von Juden aus Deutschland. In der Burkhard-Michael-Halle in Nonnenweier berichtete Norbert Klein, Leiter der Fachgruppe „Jüdische Geschichte in der Ortenau“ des Historischen Vereins für Mittelbaden, vor rund 100 Zuhörern über das Schicksal der damals 18 jüdischen Mitbürger aus Nonnenweier. Weiterlesen: 2021-10-27_Ortenau_Seite_21

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

„Wir dürfen nicht schweigen“

Zum 81. Mal jährte sich am Freitag die Deportation jüdischer Mitbürger in das französische Internierungslager
Gurs. In der Gedenkveranstaltung hielten Oberbürgermeister Stefan Schlatterer und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Olga Maryanovska kurze Ansprachen. Mit einem Konzert des Lobkowicz Chamber Orchestra aus Prag unter Leitung von Michael Kuen gedachten zahlreiche Besucher der Opfer. Weiterlesen: 2021-10-25_Ortenau_Seite_28

Stadtarchiv Offenburg

Nichtjüdische Bürger sahen weg oder profitierten von Deportationen

Als „Vorhölle von Auschwitz“ wird das Internierungslager Gurs häufig bezeichnet, in das am 22. Oktober 1940 mehr als 6500 Menschen jüdischen Glaubens aus Baden, dem Saarland und der Pfalz deportiert wurden. Genau 81 Jahre später wurde nun im Museum Ritterhaus in Offenburg eine Ausstellung eröffnet, die nicht nur an die Deportation erinnert, sondern auch daran, dass nichtjüdische Mitbürger wegsahen oder profitierten, und dass die Erinnerungsarbeit in Deutschland und Frankreich weitergeht. Weiterlesen: 2021-10-25_Ortenau_Seite_25 oder Badische Zeitung

Gedenkfeier in Neckarzimmern

Der Förderverein „Mahnmal Neckarzimmern“ und die beiden Kirchenlädt im Oktober zur Gedenkfeier zum 81. Jahrestag der Deportation der badischen Jüdinnen und Juden im Oktober 1940 ein.

Die Gestalterinnen und Gestalter des 2015 eingeweihten Östringer Gedenksteines, heute junge Erwachsene, geben einen inhaltlichen Impuls, das Grußwort spricht Landrat Dr. Achim Brötel. Die Gedenkfeier schließt mit einem geistlichen Beitrag von Dekan Folkhard Krall. Musikalisch umrahmt wird die Feier von der Mosbacher Musikschule.

Die Gedenkfeier versteht sich auch als Appell gegen Antisemitismus, der – wie Über- und Angriffe gegen Jüdinnen und Juden in den letzten Monaten und Wochen zeigen – nach wie vor präsent ist und eine permanente Bedrohung und Verunsicherung der jüdische Bevölkerung in unserem Land darstellt.

Sonntag, 24. Oktober 2021, 14 Uhr
Ort: Mahnmal auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbildungsstätte, Neckarzimmern, Steige 50