Schmieheim: Führung über den Jüdischen Friedhof

Bei einem Gang über den jüdischen Friedhof bei Schmieheim mit seinen über 2500 Gräbern lässt sich die wechselhafte Geschichte der Juden der Ortenau ablesen. Die ehrwürdige Grabstätte wurde 1682 von der Ettenheimer Judenschaft gegründet, als sich über 400 Jahre nach den Vertreibungen des Mittelalters wieder jüdische Familien in der Region niederlassen durften. Die zu verschiedenen Zeiten angelegten Teile des Friedhofes mit ihren unterschiedlichen Grabgestaltungen spiegeln eindrücklich die jeweilige gesellschaftliche Stellung der Juden wider.

Bei der Führung wird auf die auf vielfältigen Symbole und Inschriften auf den Grabsteinen eingegangen. Bei einigen Verstorbenen ist auch ihr Schicksal zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt und ist ebenfalls Teil der Führung mit Bärbel Heer vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim.

Sonntag, 12. November 2023, 15 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz beim Friedhof an der Straße von Schmieheim nach Wallburg
Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen, gutes Schuhwerk wird empfohlen.
Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden
Teilnahme kostenfrei

Neue Medienstation in Emmendingen

Entwicklung digitaler Formate zur Wissens- und Informationsvermittlung

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. hat im Jahr 2021 eine Medienstation „Jüdisches Leben in Emmendingen“ für die Dauerausstellung im Erdgeschoss des Jüdischen Museums gestaltet.

Seit März 2022 steht sie den Besucher:innen des Museums zu den regulären und besonderen Öffnungszeiten für ihre persönlichen Recherchen zur Verfügung. Sie unterstützt die Vermittlungsarbeit des Trägervereins durch ein digitales Format. Im Rahmen der gedenkstättenpädagogischen Vermittlungsarbeit können junge Menschen bei Führungen oder im Rahmen selbstständiger Recherchen das digitale Angebot der Medienstation nutzen. Sie können eigene Zugänge zur jüdischen Geschichte der Stadt Emmendingen und zur Erinnerungsarbeit finden und gestalten.

Die Medienstation gliedert sich in die drei Hauptbereiche „Erinnerung“, „Neubeginn“ und „Vermittlung“. Im Hauptmenüpunkt „Erinnerung“ finden sich die Unterrubriken „Menschen“, „Gemeindeleben“, „Politik und Gesellschaft“, „Kultur und Freizeit“, „Ökonomie“, „Zerstörung der Gemeinde“ und „Zeichen der Erinnerung“. Unter der Unterrubrik „Menschen“ können sich die Nutzer:innen mit den Lebensgeschichten Emmendinger Jüdinnen und Juden vertraut machen.

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Freiburg: Konzert „Der Fall Hindemith“

Tabea Zimmermann und Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main spielen Kammermusik von Paul Hindemith und aus seinem Umfeld. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit Bronislaw-Huberman-Forum, der Gertrud-Luckner-Bibliothek, der Hochschule für Musik Freiburg sowie der Fondation Hindemith. Das Konzert findet im Festsaal der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg als Teil der Veranstaltungsreihe „Verfogung-Widerstand-Exil“ statt.

Sonntag, 12. November, 16-17.15 Uhr
Festsaal der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg, Kirchstraße 4
Kooperation mit dem Bronislaw-Huberman-Forum, der Gertrud-Luckner-Bibliothek, der Hochschule für Musik Freiburg sowie der Fondation Hindemith

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Rundgang mit Lesung zum 85. Jahrestag des Novemberpogroms 1938

Im Rathaushof stand die SA mit dem Gewehr hinter uns …

Wie überall in Orten mit jüdischer Bevölkerung kam es am 9. bzw. am 10. November 1938 auch in Kippenheim zu schweren Übergriffe gegen diese Minderheit. Angehörige der Hitlerjugend aus Lahr, aber auch Einheimische, warfen Schaufenster jüdischer Geschäfte ein, attackierten jüdische Häuser mit Steinwürfen und schändeten die Synagoge. Am 10. November 1938 wurden alle jüdischen Männer in das KZ-Dachau verbracht, erst nach Wochen kamen sie wieder frei.

Anlässlich des 85. Jahrestages der sogenannten „Reichkristallnacht“ lädt der „Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim“ zu einem Rundgang zu den Schauplätzen des Pogroms ein. Vor den früheren jüdischen Häusern und Einrichtungen werden Berichte von Überlebenden verlesen wie Inge Auerbacher, Kurt Maier und Hedy Epstein, aber auch Zeugenaussagen aus den Synagogenbrandprozessen der Nachkriegszeit.

Freitag, 10. November 2023, 17 Uhr
Treffpunkt: Vorhof der Kippenheimer Synagoge, bei schlechtem Wetter in der Gedenkstätte
Teilnahme kostenlos

Breisach: Audiovisuelle Tour

Eine neue audiovisuelle Tour mit 15 Stationen lädt in Breisach zum Erkunden ein und informiert über jüdisches Leben in der Stadt. Aus den Perspektiven von Elaine Wolff und Hans David Blum, deren Familien viele Generationen in Breisach gelebt haben. Mehr erfahren: postkarte_doppel_bhb

Offenburg: Gedenkveranstaltung 9. November

Lesung mit Uwe Neumahr

Der Schriftsteller Uwe Neumahr, der als Literaturagent und freier Autor arbeitet, wird aus seinem neuen Buch lesen: „Das Schloss der Schriftsteller. Nürnberg `46 – Treffen am Abgrund.“

Neumahr erzählt über die Schriftsteller*innen und Reporter*innen, die 1946 aus Nürnberg Bericht erstatteten. Sie wohnten auf Schloss Faber Castell, schrieben, diskutierten, verzweifelten; unter ihnen Erika Mann, Erich Kästner und John dos Passos. Dieses „Treffen am Abgrund“ war einzigartig: Exil-Rückkehrer*innen, Überlebende des Holocaust, West und Ost trafen aufeinander, saßen in Gerichtssälen und versuchten Worte zu finden für die unbeschreiblichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Uwe Neumahr widmet sich der Arbeit dieser Menschen und arbeitet einfühlsam heraus, wie sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Schreibstil veränderten.

Donnerstag, 9. November 2023, 20 Uhr
Salmen, Lange Straße 52 Offenburg
Anmeldung per Email an

Vogtsburg: Musikalische Lesung „Helene Schweitzer-Bresslau“

Helene Schweitzer-Bresslau – ein Lebensweg

Der Heimat und Geschichtsverein Oberrotweil als Gastgeber mit dem Bildungswerk der Stadt Vogtsburg und dem „Blauen Haus“ Breisach laden zu einer musikalischen Lesung in die Kirche St. Michael in Niederrotweil ein.

Helene Schweitzer-Bresslau ist eine Frau mit innovativen Ideen und erstaunlicher Arbeitskraft. Sie wurde jedoch meist in den Schatten ihres Ehemanns – Albert Schweitzer – gedrängt. Heute wollen wir ihren eigenen Lebensweg entdecken. Dabei nähern wir uns den Fragen an, wer sie war und was man aus ihren Erfahrungen lernen kann. Ergänzt wird die Lektüre von Helene‘s Briefen und Texte sowie Auszügen aus ihrer deutschen Biografie.
Die musikalische Lesung wird nicht nur zu einem besseren Verständnis der vergangenen und zeitgenössischen Welt führen, sondern auch zu einem wahren Vergnügen, bei dem Helene‘s Beispiel eine Ermutigung zum Handeln wird.

Rednerin: Blanche Walther (Essayistin und Übersetzerin, Master in Ethik und Germanistik)
Lesung: Aline Martin (Schauspielerin von „À livre Ouvert/ wie ein offenes Buch“)
Musik: Thierry Mechler (Organist und Professor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Foto (Ausschnitt): Blaues Haus Breisach

Sonntag 29. Oktober 2023, 17 Uhr
Niederrotweil 36, 79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl
Eine Kooperation des Heimat und Geschichtsverein Oberrotweil mit dem Bildungswerk der Stadt Vogtsburg und dem Blauen Haus Breisach
Der Eintritt ist frei – Über eine Spende freuen wir uns
Bitte denken Sie an warme Kleidung. Die Kirche St. Michael ist ungeheizt.

Kippenheim_1938_Vortrag Alter und Neuer Antisemitismus

Freiburg: Vortrag „Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland, 1890 bis 1938

Wegen Krankheit leider abgesagt!

Anlässlich des 85. Jahrestags des Novemberpogroms 1938
Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte nicht Deutschland zu den Hochburgen des Antisemitismus, sondern eher Russland oder sogar Frankreich. Wie kam es, dass sich dies innerhalb von nicht einmal 35 Jahren so sehr veränderte, dass mit den Nationalsozialisten die judenfeindlichste Partei des Kontinents in Deutschland an die Macht gelangte? Mit dieser Frage befasst sich der Vortrag „Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland 1890 bis 1938“ von Prof. Ulrich Herbert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau). Die Veranstaltung findet in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg statt. Das St. Ursula-Gymnasium ist Bildungspartner der Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim.

Flyer zur Veranstaltung

Bild (Ausschnitt): Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V. : Schändung der Kippenheimer Synagoge am 10. November 1938

Donnerstag, 9. November 2023, 18 Uhr
Aula des St. Ursula Gymnasiums, Eisenbahnstraße 45, 79098 Freiburg
Veranstaltung mit Prof. Dr. Ulrich Herbert, Leiter der Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität
Veranstalter: St. Ursula Gymnasium Freiburg, Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V., Gedenkstätten Südlicher Oberrhein
Eintritt frei, Spenden erbeten

Offenburg: Führung durch die Sonderausstellung

Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung am Sonntagvormittag im Salmen

Der Salmen ist Zeitzeuge und Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Neben einer Dauerausstellung macht eine 270° Projektion im historischen Saal die Geschichte des Hauses erlebbar; interaktive Angebote laden zur Beschäftigung mit aktuellen Fragen um Demokratie und Menschenrechte ein.

Sonntag, 5. November, 11.15 Uhr
Salmen Offenburg, Lange Straße 52
9€
Anmeldung an oder Tel. 0781 822701

Emmendingen: Vortrag „Das Jahr 1933: Auftakt des Terrors“

Vortrag und Diskussion „Das Jahr 1933: Auftakt des Terrors – politische Verfolgung in Baden und Württemberg“

Die Nationalsozialisten brauchten nur wenige Monate, um die Demokratie zu zerstören, eine Diktatur zu etablieren und alle politischen Gegenkräfte auszuschalten. Ein zentrales Terrorinstrument bildeten hierbei die ersten Konzentrationslager, in die tausende Menschen aus Baden und Württemberg schon im Jahr 1933 verschleppt wurden. Der Vortrag widmet sich den Fragen, warum die frühe politische Verfolgung im deutschen Südwesten so brutal, reibungslos und umfassend funktionierte, wer für dieses erste nationalsozialistische Großverbrechen verantwortlich war und was die KZ-Haft für die Betroffenen bedeutete.

Dr. Nicola Wenge studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften. Sie ist wissenschaftliche Leiterin und Geschäftsführerin der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm und eine der Kurator:innen der Sonderausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“, einem Kooperationsprojekt der AG „Gedenkstätten an Orten früher Lager“, in dem sich 17 Erinnerungs- und Lernorte zusammengeschlossen haben. Die Ausstellung wird in mehreren Ausfertigungen bundesweit gezeigt und war auch in Freiburg zu sehen. Dr. Nicola Wenge ist Mitglied des Sprecherrates der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG).

Header (Ausschnitt): Plakat Auftakt des Terrors

Montag, 6. November, 19.30 Uhr
Altes Rathaus, Marktplatz 1, Bürgersaal, Emmendingen
Vortrag und Diskussion mit Dr. Nicola Wenge
Eintritt frei, Spenden erbeten
eine Kooperation des Verein für Jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen und dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg, mit freundlicher Unterstützung durch den Fachebreich Kultur der Stadt Emmendingen