Emmendingen: Musikalisch-literarisches Portrait von Kurt Tucholsky

Die Gitarristin, Sängerin, Schauspielerin und Komponistin Ursula Kurze (Dresden) gestaltet ein musikalisch-literarisches Dichterporträt des großen Publizisten der Weimarer Republik Kurt Tucholsky (1890-1935). Sie liest aus seinem Werk, erzählt Geschichten aus dem Leben des politischen Schriftstellers, singt Gedichte in eigenen Vertonungen und musiziert virtuose Gitarrenmusik.
Der gesellschaftskritische Satiriker, Kabarett- und Romanautor, Liedtexter, Lyriker und Literatur-, Musik und Filmkritiker warnte zeit seines Lebens vor der Erstarkung der politischen Rechten in Politik, Militär und Justiz und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus.
Nach der Machtübertragung verboten die Nationalsozialisten 1933 die linksliberale „Weltbühne“, verbrannten Tucholskys Bücher und erkannten ihm die deutsche Staatsbürgerschaft ab. Tucholsky ging ins Exil nach Schweden.

Donnerstag, 22. Juni 2023, 19.30 Uhr
Teschemacher-Saal im Simon-Veit-Haus, Kirchstraße 11 Emmendingen
Veranstaltung in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Emmendingen K.d.Ö.R.
mit Ursula Kurze
Eintritt frei, Spenden erbeten

Kippenheim: Vortrag „Davidstern und Lederball“

Vortrag von Uwe Schellinger: Juden im Fußball und jüdischer Fußball in Südbaden

Bis 1933 waren Menschen jüdischer Herkunft ein selbstverständlicher Teil der deutschen Fußballkultur. Juden waren gefeierte Spieler, geachtete Funktionäre und großzügige Förderer und Fans in ihren Vereinen. Ohne sie wäre der schnelle Aufstieg Deutschlands zu einer Fußball-Großmacht unmöglich gewesen.
Mit der Machtübernahme der NSDAP wurde diese Vielfalt jäh zerstört. Die jüdischen Spieler wurden bereits seit dem Frühjahr 1933 aus ihren Klubs ausgeschlossen und vielfach bis in die jüngste Vergangenheit hinein vergessen.

Donnerstag, 15. Juni, 19.00 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden werden erbeten

Offenburg: Internationaler Museumstag

Auch im Salmen wir der Internationale Museumstag groß gefeiert!

Tag der Offenen Tür
11-17 Uhr, Sonntag, 21. Mai
Lange Straße 52

11 Uhr: Kombi-Führung Museum im Ritterhaus und Salmen Offenburg

kostenlose Kurzführungen (Dauer: ca. 30 min)
12 Uhr: Die 13 Forderungen des Volkes
14 Uhr: Das Gedenkbuch im Salmen
15 Uhr: Antisemitismus heute
16 Uhr: Die Geschichte der Familie Mendelsson

ab 13.30 Uhr: Mitmach-Aktion zum Grundgesetz im Foyer

Sulzburg Ehemalige Synagoge innen

Sulzburg: Vortrag „Zwei neue Synagogenbauten in Südbaden“

Der Lörracher Architekt Prof. Fritz Wilhelm berichtet von den Synagogenbauten in Lörrach 2009 und in Konstanz 2019,über die Entstehungsgeschichten, die konzeptionellen Ansätze und über die Realität der Ausführung.
Eingangs beleuchtet sein Vortrag die Entwicklung im Bau von Synagogen im geschichtlichen, gesellschaftlichen und architektonischen Kontext der jeweiligen Zeit.
Weitere Beispiele badischer Synagogen, darunter Baden-Baden, Müllheim und Sulzburg, werden zeitbasiert dargestellt. Neubauten aus den letzten Jahren in München und Mainz und die Synagogenbauten in Lörrach und Konstanz schließen den Vortrag ab und sollen zur Diskussion anregen. Info auf dem Flyer

Mittwoch, 3. Mai 2023, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Sulzburg, Gustav-Weil-Straße 20
Vortrag mit Prof. Fritz Wilhelm

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Vortrag „Die deutsche evangelische Gemeinde in Jerusalem“

Seit 170 Jahren gibt es in Jerusalem eine deutschsprachige evangelische Gemeinde. Für jeweils sechs bis neun Jahre entsendet der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland Geistliche als Propst bzw. Pröpstin an die Jerusalemer Erlöserkirche, wo die kirchliche Arbeit ihren Sitz hat. Wolfgang Schmidt versah dieses Amt sieben Jahre. Er ist ein Kenner der christlichen Kirchen und der anderen Glaubensgemeinschaften in Jerusalem. In seinem Vortrag streift Wolfgang Schmidt den christlich-jüdischen Dialog im Nahen-Osten ebenso wie das Verhältnis zwischen arabischen Christen mit ihrer jüdischen bzw. islamischen Umwelt sowie die das konflikthafte Verhältnis zwischen dem Staat Israel und der palästinensischen Bevölkerung.

Donnerstag, 4. Mai, 19.30 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei – Spenden werden erbeten

Film über die Gedenkstätten in Baden-Württemberg 2021

Ein neuer Dokumentarfilm der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)informiert über die Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg, ihre Vielfalt und ihre aktuellen Herausforderungen. Zugleich lädt er zum Besuch und Kennenlernen der insgesamt über 80 Erinnerungsorte im Land ein. Exemplarisch werden die KZ-Gedenkstätte Neckarelz, die Gedenkstätte Grafeneck, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm sowie das Jüdische Museum Emmendingen vorgestellt. Dabei werden Statements unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure eingebunden. Landtagspräsidentin Muhterem Aras würdigt das beeindruckende, in weiten Teilen ehrenamtlich getragene Engagement der Gedenkstätten und ihre wertvolle Arbeit.

Hintergrund für den Film ist auch die Corona-Pandemie. Die Schließungen im Zuge der Lockdowns und das Fernbleiben von Besucherinnen und Besuchern, insbesondere von Schulklassen, hat sich spürbar auf die Arbeit der Gedenkstätten ausgewirkt. Stillstand bedeutet diese Zeit jedoch nicht, trotz der pandemiebedingten Einschränkungen geht die Bildungs- und Forschungsarbeit an den Gedenkstätten weiter und beschreitet dabei auch neue Wege. Hierauf möchte der im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) entstandene Film ebenso aufmerksam machen wie auf die Vielfalt der Gedenkstättenlandschaft von Baden-Württemberg.

Erstellt wurde die zwanzigminütige Dokumentation von der renommierten Filmemacherin Sibylle Tiedemann. Die in Berlin und Neu-Ulm lebende Regisseurin ist für ihre historischen Dokumentarfilme bekannt und wurde u. a. mit dem Deutschen Filmpreis (1998) und dem German Jewish History Award (2011) ausgezeichnet.

Der Film wurde am 11. November 2021 im „Hotel Silber“ im Rahmen eines Pressegesprächs öffentlich vorgestellt. Nun ist er auf dem YouTube-Kanal der LpB und auf der Startseite des Gedenkstättenportals abrufbar.

Offenburg: Lesung „Die Flamme der Freiheit“

Jörg Bong, ehemaliger Verleger des S. Fischerverlages und Autor der bretonischen Krimis (erschienen unter seinem Pseudonym Jean-Luc Bannalec), brennt für die 1848er-Revolution, ihre Ursachen, Hintergründe, Fakten und die große Frage: Was wäre heute, wenn sie erfolgreich verlaufen wäre? In seinem Buch „Die Flamme der Freiheit“, erschienen 2022, lässt er die Protagonist:innen spannend und informativ das Geschehen erzählen.

Am 24. Februar 1848 wird in Paris nach 1789 zum dritten Mal Revolution gemacht, die Monarchie gestürzt und die Republik ausgerufen. Und endlich springt der revolutionäre Funke auch über den Rhein. In den 34 deutschen Staaten und 4 freien Städten der Zeit beginnen Aufstände gegen die herrschenden Polizei- und Militärmonarchien, gegen die Willkürherrschaft des Deutschen Bundes. Zum ersten Mal erhebt die Demokratie auch in deutschen Ländern ihr Haupt: Direkte, allgemeine Wahlen, Republik, eine freiheitliche Verfassung, Grundrechte, Gewaltenteilung, sozialer Ausgleich werden gefordert. Es beginnt der dramatische Kampf für die Werte, die für uns heute die scheinbar selbstverständlichen Grundlagen unseres Gemeinwesens sind.

Im Salmen wird uns Jörg Bong an diesem Abend im Gespräch mit Margarete von Schwarzkopf die Revolution nahebringen, die ihr Vorspiel bereits 1847 genau an diesem Ort erfahren hat.

Foto (Detail): Salmen, V. Brod

Freitag, 5. Mai, 20 Uhr
Salmen, Lange Straße 52, 77652 Offenburg
Lesung mit Jörg Bong
Der Vorverkauf erfolgt über die Buchhandlung Roth telefonisch unter 0781 9142-0 oder per Email an

Eintritt im Vorverkauf: 12€ / erm. 10€
An der Abendkasse: 13 € / erm. 11€
Für KULTkarten-Inhaber:innen: 1€ Ermäßigung

Freiburg: Konzert und Lesung

Veranstaltungsreihe „Verfolgung – Widerstand – Exil“

Musik von Josef Tal, Artur Lourié, Isang Yun und György Kurtág ( Uraufführung einer Miniatur „Calmo“)
Texte von Rose Ausländer, Max Jacob, Mascha Kaleko, Gertrud Kolmar, Else Lasker Schüler, Theodor Kramer und Nelly Sachs

Mitwirkend:
Nataša Marić Flöte
Muriel Cantoreggi Violine und Viola
Florian Poppen Kontrabaß

Es lesen:
Franz Brockmeyer,
Christoph Poppen
Alexander Vassiliev

Sonntag, 30. April 2023, 16 Uhr
Festsaal der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in Freiburg, Kirchstrasse 4 (an der Johanneskirche)
eine Gemeinschaftsveranstaltung der Gertrud-Luckner-Bibliothek, Dokumentationszentrum Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg und Bronislaw-Huberman-Forum
Anmeldung nicht obligatorisch, aber erwünscht an:
Eintritt frei

Kippenheim/ Schmieheim: Führung über den jüdischen Friedhof Schmieheim

Bei einer Führung über den jüdischen Friedhof bei Schmieheim mit seinen mehr als 2500 Gräbern erfahren die Teilnehmer*innen sehr viel über die wechselhafte Geschichte der Juden der Ortenau.

Die ehrwürdige Grabstätte wurde 1682 von der Ettenheimer Judenschaft gegründet, als sich über 400 Jahre nach den Vertreibungen des Mittelalters wieder jüdische Familien in der Region niederlassen durften. Die zu verschiedenen Zeiten angelegten Teile des Friedhofes mit ihren unterschiedlichen Grabgestaltungen spiegeln eindrücklich die jeweilige gesellschaftliche Stellung der Juden wider. Bei der Führung wird auf die auf vielfältigen Symbole und Inschriften auf den Grabsteinen eingegangen. Bei einigen Verstorbenen ist auch ihr Schicksal zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt und ist ebenfalls Teil der Führung mit Bärbel Heer vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim. Der Treffpunkt ist am Parkplatz beim Friedhof an der Straße von Schmieheim nach Wallburg. Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen, gutes Schuhwerk wird empfohlen.

Sonntag, 30. April, 15 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz beim Friedhof an der Straße von Schmieheim nach Wallburg
Führung mit Bärbel Heer
Dauer der Führung: ca 1,5 h
Männer müssen Kopfbedeckung tragen
Veranstaltung kostenfrei