Emmendingen: Projekt „Flucht und Neubeginn – Marion Reet“

Das Jüdische Museum Emmendingen konnte aus den USA zwei Fotoalben, den Reisepass, rund 20 lose Familienporträts und eine hebräische Bibel der Emmendinger Jüdin Marion Reet (geborene Baer, 1921) erwerben. Die hebräische Bibel hatte ihr die Israelitische Gemeinde Emmendingen 1938 zum Abschied vor ihrer Emigration in die USA geschenkt.

Das „Gratz College for Jewish Studies“ in Philadelphia, an dem Marion Reet studierte, hat diesen einmaligen Schatz veräußert. Das erste Fotoalbum zeigt Marions Kindheit und Jugend mit Bildern vom „Schifflefahren“ im Brettenbach, Rudern auf dem Titisee oder Skifahren in Todtnauberg. Das zweite Album dokumentiert die Emigration: die Schiffsreise nach Rotterdam und über den Atlantik, die Ankunft in den USA und den Neubeginn dort.

Die Gegenstände allein kosten 4 700 Euro. Hinzu kommen Kosten für einen eigenen Server, die digitale Präsentation der Alben auf unserer Gedenkbuchseite www.juedisches-leben-in-emmendingen.de und die Präsentation im Jüdischen Museum. Für das dafür erforderliche Schubladenmodul muss die alte Dauerausstellung teilweise abgebaut und erneuert werden.

Das Museumsteam ist für jede Spende dankbar, die den oben genannten Zwecken dient! Für Spenden über 100 € stellen wir gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Kontoinhaber: Verein für Jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.
IBAN: DE93 6805 0101 0020 0632 09
Bank: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
BIC: FRSPDE66XXX
Verwendungszweck: Fotoalbum Marion Reet

Flyer zum Projekt „Flucht und Neubeginn – Marion Reet“:
kampagne_marion-reet

Emmendingen: Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2024

Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Verein für jüdische Geschichte Emmendingen in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Emmendingen am Europäischen Tag der jüdischen Kultur.

Ab 11 Uhr finden in Emmendingen diverse Führungen, Lesungen und weitere Veranstaltungen zu jüdischer Kultur statt.

Das jüdische Museum ist von 11 bis 18 Uhr für alle interessierten Besucher*innen geöffnet.

Das komplette Programm zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur in Emmendingen:
ETJK 24 – DIN A3_Emmendigen

Sonntag, 1. September 2024
Ab 11 Uhr
Emmendingen

Emmendingen: Autorenlesung „Wir Kinder des 20. Juli“

»Die Familie Graf Stauffenberg wird ausgelöscht werden bis ins letzte Glied. «So kündigte Heinrich Himmler 1944 an, wie das Nazi-Regime auf das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20.Juli reagieren würde: mit unnachgiebiger Rache. Zweihundert an der Verschwörung Beteiligte wurden hingerichtet. Ihre Kinder den Eltern entrissen, verschleppt, in Heime gesteckt.

80 Jahre später hat Bestseller-Autor Tim Pröse diese Töchter und Söhne des Widerstands gegen Hitler besucht, begleitet und ihnen zugehört.
Welche Erinnerungen an damals haben sie geprägt? Wie fanden sie ihren Weg durch diese Stunde Null, die ihnen und den getöteten Müttern und Vätern nicht einmal einen Grabstein als Ort der Trauer zugestand? Welches Erbe haben sie von ihren mutigen Eltern übernommen? Welche Botschaft an die Nachwelt haben sie in einer Zeit, da sich die Demokratie in Deutschland wieder den Anfeindungen von Krieg, Diktatoren und radikalen Kräften ausgesetzt sieht?

Autorenlesung mit Tim Pröse
Einführung durch den Historiker Dr. Heinrich Schwendemann

Autorenlesung
25. Juni 2024, 19:30 Uhr
Altes Rathaus, Bürgersaal
Marktplatz 1, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Emmendingen: Internationaler Museumstag im jüdischen Museum Emmendingen

Am 19. Mai findet der internationale Museumstag statt und auch das jüdische Museum Emmendingen hat hierfür ein folgendes Programm aufgestellt:

11:00 – 17 Uhr: Tag der offenen Tür
Das jüdische Museum Emmendingen öffnet seine Türen bei freiem Eintritt. Wir bieten unseren Gästen Führungen nach BEdarf, laden zur Begegnung, zum Austausch und zum Schmökern am Büchertisch ein.

11:30 – 13:00 Uhr: „Schabbat Schalom“
Monika Rachel Raija Miklis erklärt anhand von Kultgegenständen den Schabbat und führt im Anschluss durch die von ihr kuratierte Wechselausstellung „Von Lokomotiven, Fischen und Blumen – Der Geruch des Schabbat“ im Jüdischen Museum

13:30 – 14:00 Uhr: „Jüdisches Leben in Emmendingen – gestern und heute“
Noemi Wertheimer und Carola Grasse laden zur Kurzführung auf dem Schlossplatz/Platz der ehemaligen Synagoge ein.

14:30 – 15:00 Uhr: „Museum digital“
Dorothea Scherle präsentiert das digitale Gedenkbuch auf der Medienstation in der Daueraustellung des Museums

15:30 – 16:30 Uhr: „Denn am Sabbat sollst du ruhen“
Dr. med. Ursula Hellerich erinnert an die Schriftstellerin Batya Gur und geht der Frage nach. wie ihr Vermächtnis heute in der Literatur Israels weiterlebt.

17:00 – 18:30 Uhr: „Die Liturgie des Schabbat“
Elija Schwarz, Kantor und Religionslehrer der Jüdischen Gemeinden Dresden und Elmshorn, stellt die Liturgie vor und veranschaulicht sie mit Musikeinspielungen.

Sonntag, 19. Mai ab 11 Uhr
Jüdisches Museum Emmendingen,
Schlossplatz 7, Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Liederabend Kurt Weill

Der am 2. März 1900 in Dessau geborene Komponist Kurt Weill starb am 3. April 1950 als amerikanischer Bürger in New York. Sein Vater Albert Weill aus Kippenheim war von 1893 bis 1898 Kantor der jüdischen Gemeinde in Eichstetten, bevor die Familie nach Dessau zog.

Die Freiburger Sopranistin Dorothea Rieger wird – am Klavier begleitet von Anna Panagopoulos – Lieder aus Kurt Weills drei Lebensabschnitten und Schaffensperioden präsentieren: Deutsche Lieder aus Berlin bis 1933, dem Jahr der Flucht nach Paris, französische Chansons im Exil bis
1935 und amerikanisch-englische Songs aus seiner neuen Heimat USA.

Weill verfügte über eine kontrastreiche Musiksprache, die in den jeweiligen Ländern seiner Lebensstationen ihre eigene Prägung annahm. Sie erstaunt durch eine Vielseitigkeit, in der Avantgarde und Assimilation miteinander verbunden sind. In Deutschland wurde Kurt Weill durch seine Zusammenarbeit mit Bertold Brecht populär („Dreigroschenoper“). Er war mit Lotte Lenya verheiratet.

Dorothea Rieger, lyrischer Sopran, war zehn Jahre künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Kammermusik in der Kurseelsorge“in Badenweiler und zehn Jahre künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Kammermusik im Café Mozart“ in Freiburg.Derzeit leitet sie die monatlichen Serenaden im Saal und auf dem Kirchplatz der Evangelischen Kreuzkirche in Freiburg.

Die Pianistin Anna Panagopoulos aus Athen begleitet am Klavier. Neben häufig gespielten Klavierwerken gilt ihre Liebe auch unbekannteren und vernachlässigten Meisterstücken. Die Moderation ihrer Konzerte ist der Künstlerin ein wichtiges Anliegen. Dabei stellt sie einen sehr persönlichen Kontakt zum Publikum her und erklärt die Kompositionen.

Dienstag, 16. April, 19 Uhr
Teschemacher-Saal des Simon-Veit-Haus
Kirchstraße 11, Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Dokumentarfilm – „Himmlers geraubte Kinder“

Kinderraub ist aktueller denn je. Wie russische Krieger heute in der Ukraine, raubten die Nazis
während des 2. Weltkrieges in besetzten Gebieten wie Slowenien, Polen und Russland zwischen
50.000 bis 200.000 Kinder, die dem Menschenbild der Nazis entsprachen: blond, blauäugig,
„arisch“. Sie galten als „gewünschter“ Bevölkerungszuwachs. Die Kinder wurden auf offener
Straße entführt oder kamen aus Lagern, waren Waisen, deren Eltern im Widerstand waren und
von Nazis erschossen worden waren. Dieses Kriegsverbrechen gilt völkerrechtlich als Genozid.
Die Bundesregierung in Deutschland will keine Entschädigung an die Opfer leisten, dafür zahlt
sie bis heute an Himmlers SS-Schergen eine sogenannte „Kriegsopferrente“.

Donnerstag 21. März, 19:15 Uhr
Maja-Kino, Steinstraße 2, 79312 Emmendingen
Filmvorführung mit anschließendem Filmgespräch

Emmendingen: „Emmendingen steht auf“ – Kundgebung für Frieden, Menschenwürde und Demokratie

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen unterstützt als Teil eines breiten Bündnisses die Kundgebung „Emmendingen steht auf für Frieden, Menschenwürde, Demokratie“ in Emmendingen.
Das Rahmenprogramm der Kundgebung wird aus kurzen Reden und musikalischen Beiträgen von regionalen Musiker*innen bestehen.

Sonntag, 10. März, 15 Uhr
Marktplatz Emmendingen
Kundgebung

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Zeugnisse der Erinnerung – Zeichnungen ehemaliger KZ-Häftlinge

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e. V. erinnert mit einem Vortrag an die Befreiung der Überlebenden der Konzentrationslager in den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 und gedenkt der Millionen Menschen, die während der NS-Diktatur ausgegrenzt,
entwürdigt, gequält und ermordet wurden.

Im Mittelpunkt stehen Zeichnungen von namentlich bekannten und unbekannten Häftlingen aus verschiedenen Konzentrationslagern: Künstlerische Zeugnisse, die in den Lagern versteckt oder nach der Befreiung gezeichnet wurden. Ermordete und Überlebende bezeugen damit das unvorstellbare Grauen und die Menschheitsverbrechender NS-Diktatur.

Für uns nachfolgende Generationen sind sie ein Zeichen der Erinnerung, der Mahnungund des Gedenkens. Sie fordern zur Reflexion auf und zur Auseinandersetzung darüber, wie die Zivilgesellschaft heute auf Menschheitsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen reagiert.

Sonntag, 25. Februar, 11:45 Uhr
Teschemacher-Saal des Simon-Veit-Haus Emmendingen, Kirchstraße 11
Vortrag mit Monika R.R. Miklis M.A.
Eintritt frei – Spenden erbeten

Neue Webseite „juedisches-leben-in-emmendingen“ des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. präsentiert seit Januar 2024 die neue Website

https://juedisches-leben-in-emmendingen.de

Sie basiert auf der umfassenden Datenbank des Gedenkbuches in der Medienstation im Jüdischen Museum. Die komplexe Datenbank wird nun für eine breite Öffentlichkeit weltweit zugänglich und jederzeit nutzbar.

Aktuell enthält das Gedenkbuch biografische Einträge zu 534 Personen mit Bezug zu Emmendingen, die den NS-Terror ab 1933 erleiden mussten, und berichtet über ihr Lebensschicksal. Erinnert wird aber nicht nur an die Menschen, die in Lagern starben oder ermordet wurden, sondern auch an die Menschen, die den NS-Terror überlebt haben. Die Nutzer*innen der Website erhalten umfangreiche Informationen
über das Verfolgungsschicksal der porträtierten Menschen. Zahlreiche Dokumente, Fotos, Videos, Interviews und Audiodateien rufen die Menschen in Erinnerung und leisten einen Beitrag dazu, sie im kulturellen Gedächtnis der Stadt, ihrer Bürger*innen und aller an jüdischem Leben in Emmendingen Interessierten zu bewahren.

Die Website „juedisches-leben-in-emmendingen“ ist eine Recherche- und Kommunikationsplattform und versteht sich als partizipatives Projekt. Weltweit können Nutzer*innen entsprechend ihren Bedürfnissen recherchieren. Sie sind eingeladen, am Aufbau eines Netzwerkes der Erinnerung mitzuwirken, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit dem Projektteam zu teilen.
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