Anlässlich des Jahrestags des Boykottsjüdischer Gewerbetreibender am 1. April 1933 hält der Freiburger Journalist und Historiker Bernd Serger einen Vortrag über „Jüdische Geschäftsleute in Emmendingen“.
Ein prägendes Ereignis für den lokalen Einzelhandel war die Eröffnung einer großen Filiale des Freiburger Warenhausunternehmens Sally Knopf am Marktplatz im Jahr 1912, die bis zur „Arisierung“ 1937 das einzige Warenhaus der Stadt blieb.
Bis in die 1930er Jahre spielten jüdische Unternehmer eine bedeutende Rolle in Emmendingen, vor allem in den Bereichen Textilien, Manufaktur-und Schuhwaren, Metzgereien, Bäckereien, Lebensmittel sowie Tabak, Branntwein, Eisen und Lumpen. Herausragend war die Zahl jüdischer Viehhändler.
Mehr als 50 Firmen jüdischer Inhaber standen 1933 auf der NS-Boykottliste, darunter über ein Dutzend Viehhandlungen, alleine acht in der Karl-Friedrich-Straße.
Bernd Serger, der sich seit Jahrzehnten mit der jüdischen Geschichte beschäftigt und nach seinem Ruhestand 2011 insbesondere die Geschichte der Knopf-Warenhauskette erforscht, beleuchtet in seinem Vortrag die Rolle der vier Brüder Knopf, die 1912 mit über 120 Niederlassungen in
Deutschland, der Schweiz, im Elsass und in Lothringen die größte Warenhauskette Europas führten.
Der bebilderte Vortrag widmet sich auch weiteren bemerkenswerten Unternehmen jüdischer Geschäftsleute in Emmendingen.
Veranstaltungsflyer:
DIN_A5_250324_173323
Donnerstag, 3. April, 19 Uhr
Teschemacher-Saal im Simon-Veit-Haus,
Kirchstraße 11, Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten