Emmendingen: 25 Jahre Jüdisches Museum am Internationalen Museumstag

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. feiert 25 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen mit einem umfangreichen Programm am Internationalen Museumstag:

11-18 Uhr: Tag der offenen Tür

11.30 Uhr: Lesung und Dia-Show „Geachtet, ausgegrenzt, deportiert, gerettet, Neustart“ über die Schicksale der jüdischen Familie Günzburger und Roos mit Hanneke und Peter Schmitz

13 Uhr: Kurzführung zur jüdischen Geschichte der Stadt Emmendingen, Treffpunkt Schlossplatz

14 Uhr: Führung mit Kuratorin Monika Rachel Raija Miklis

15.30 Uhr: Präsentation der neuen Medienstation

19 Uhr: „Von Pessach bis Schawuot – Liturgisches von Feiertag zu Feiertag“ mit Elija Schwarz, Kantor/Religionslehrer

Flyer zum Download: Flyer Internationaler Museumstag 2022 25 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen

Sonntag, 15. Mai 2022, ab 11 Uhr
Jüdisches Museum Emmendingen, Schlossplatz 7
Veranstalter:Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.
Eintritt frei, Spenden erbeten

Foto: Stadtarchiv Freiburg | Ingo Schneider | Bild-Nr.: 123663711

Web-Talk-Reihe: Die Freiburger Sektion des DAV

Ulrich Rose referiert über die Sektion Freiburg-Breisgau des Deutschen Alpenvereins in der NS-Zeit.

Dem Totalitätsanspruch und der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus konnte sich kein Verein entziehen. Geprägt von Hitlers Ideologie der Gleichschaltung gab es für die meisten nur zwei Möglichkeiten: Anpassung oder Auflösung. Doch die Wege zur Gleichschaltung waren sehr unterschiedlich. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an ausgewählten (Freiburger) Beispielen beleuchtet werden, wie weit einzelne Vereine und Verbände ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben. Wie gut sind die Versuche ihres Arrangements mit und ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus dokumentiert? Die Webtalks erzählen diese Geschichten und stellen „Erinnerungsfiguren“  zur Diskussion. Moderation von Julia Wolrab und Jost Grosspietsch. Weitere Termine und Details im Flyer Web-Talk-Reihe

Mittwoch, 18. Mai 2022, 20.15 Uhr
mit Ulrich Rose
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung BW, Außenstelle FR
Kooperationspartner: Colloqium Politicum, Städtische Museen Freiburg, Verbund Gedenkstätten südlicher Oberrhein, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü
Virtueller Ort: Link zu Big Blue Button
Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg; Jost Grosspietsch,Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü

Gedenkstätte Salmen, Offenburg

Offenburg: Kulturpause „Gedenkort Salmen“

Als zentraler Erinnerungsort Offenburgs steht der Salmen für Freiheit und Demokratie, aber auch für deren Vernichtung. Stadtarchivarin Regina Brischle stellt Ihnen im Rahmen der Kulturpause, der 15-minütigen Kurzführung in der Mittagspause, die Medienstation vor, über die sich die Orte aufrufen lassen, die im Stadtgebiet verteilt mit dem demokratischen Aufbruch der Jahre 1847 bis 1849 oder mit den Opfern während des nationalsozialistischen Regimes 1933 bis 1945, in Verbindung stehen.

Mittwoch, 18. Mai 2022, 12.30 Uhr
Salmen, Lange Straße 52, Offenburg
Kulturpause mit Regina Brischle
Eintritt frei

Kippenheim: Konzert „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“

Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim lädt zu einem musikalischen Nachmittag in die ehemalige Synagoge ein. Das Konzert trägt der Titel „ Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“, im Mittelpunkt stehen Lieder nach Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger. Der Ortenauer Musiker Wolfgang Joho hat zu Texten der berühmten jüdischen Lyrikerin (u.a. „Schlaflied“, „Regen“, etc.) Kompositionen von filigraner Schönheit geschaffen. Die einfühlsamen  Musikstücke interpretieren die berührenden Gedichte der in der Shoa so jung um ihr Leben gebrachten Autorin. Am 5. Februar 1924 in Czernowitz (Rumänien) geboren, schrieb Selma Meerbaum-Eisinger ab 1939 ihre Gedichte, die von Sehnsucht, Liebe, Angst und Hoffnung erzählen.

Auf abenteuerliche Weise konnten 57 Gedichte dieser beeindruckenden jungen Frau gerettet werden. Selma Meerbaum-Eisingers Werk zählt mittlerweile zur Weltliteratur und gehört, neben den Gedichten Rose Ausländers und Paul Celans, zum literarischen Erbe der ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur der Bukowina. Gesungen werden die Musikstücke von Ursula Vetter (Sopran), die Rezitation liegt in den Händen von Clara Börger. Tatjana Schlegel (Flügel) und Wolfgang Joho (Viola und Violine) umrahmen mit Werken von Jules Massenet, Gabriel Fauré, Johann Sebastian Bach, John Williams, Eugène Bozza und John Rutter.

Sonntag, 15. Mai 2022, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten

Gedenkstätte Salmen, Offenburg

Offenburg: Neueröffnung Salmen und Tage der offenen Tür

Am 13. Mai 2022 wird der Salmen feierlich als moderner Erlebnis- und Erinnerungsort neu eröffnet. Ab dem 14. Mai steht er dann nach zweijährigem Umbau endlich wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung: Offenburg herzlich zu einem Wochenende der offenen Tür ein!

Der Salmen ist Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung: Hier verkündeten der badische Demokrat Friedrich Hecker und die „entschiedenen Freunde der Verfassung“ 1847 den ersten demokratischen Verfassungsentwurf in Deutschland.
1875 ging das Gebäude in den Besitz der Jüdischen Gemeinde Offenburg über. Fast 60 Jahre lang nutzte sie den Saal als Synagoge. Während der sog. „Reichskristallnacht“ vom 9./10. November 1938 wurde das Gebetshaus von Nationalsozialisten verwüstetet.

Samstag und Sonntag, 14-15. Mai 2022, 11-17 Uhr
Salmen, Lange Straße 52, Offenburg
Eintritt frei

Breisach/Freiburg: Ein Tag für Hans Arno Joachim

Hans Arno Joachim wurde 1902 in Freiburg geboren, 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet. Der Urgroßvater des Schriftstellers Hans Arno Joachim war der letzte Bezirksrabbiner in Breisach. Er selbst studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg und München, unter anderem bei Martin Heidegger. 1933 floh er nach Frankreich. Sein Vater – aus Freiburg deportiert – starb 1940 im Lager Gurs. Hans Arno Joachim wurde verraten, inhaftiert, im März 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet.

Foto (Detail): Thomas Wenk

Das Blaue Haus Breisach und das Dokumentationszentrum Nationalsozialimsu Freiburg gedenken dem Schriftsteller mit zwei Veranstaltungen in Freiburg und Breisach:

Führung: Familienspuren Hans Arno Joachims in Freiburg

Bei einer einstündigen Führung besuchen wir das Grab der Mutter Emilie Joachim, gestorben 1929, eine Tochter des bekannten Rabbiners Kaufmann Roos aus Lichtenau. Auf dem Grabstein finden sich Erinnerungsinschriften für den Vater Dr. Hermann Joachim und für Hans Arno Joachim. Auch Hans Arno Joachims Großmutter Zippora Roos wurde in Freiburg begraben.

Sonntag, 15. Mai 2022, 11 Uhr
Treffpunkt: Eingang Friedhof Elsässer Straße, Freiburg
Veranstaltung kostenfrei

 

Textmontage: AMERIKA

Rezension einer beunruhigenden Gegenwart zwischen Krieg und Frieden. Textmontage mit Musik von Thomas Wenk
für 2 Sprecher (Dorothea Gädecke und Ullo von Peinen) mit Kassettenrekordern und einem Instrumentalisten (Thomas Wenk). Die Textmontage verbindet Zeitgeschichte und Amerikanismus der Weimarer Zeit entlang Literaturkritiken und Essays 1929-35. Die lückenhafte Dokumentation der Werke Joachims und der Verlust vieler Texte wird auf der musikalischen Ebene mit Kassettenrekordern hörbar gemacht, die sprachlose Erinnerung verbindet sich mit Instrumentalklängen.

Sonntag, 15. Mai 2022, 17 Uhr
Blaues Haus Breisach, Rheintorstr. 3
Teil der Veranstaltungsreihe „Freiburg – Breisach – Gurs. Verortung der Deportationsgeschichte von Gurs 1940“ des Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg und des Blauen Haus Breisach
Veranstaltung kostenfrei, Spenden erbeten

Kippenheim: Vernissage „Es ist normal verschieden zu sein“

In Kippenheim wird die Ausstellung „Es ist normal verschieden zu sein“ des Offenen Ateliers Lahr eröffnet. Das Offene Atelier Lahr ist ein Kunstprojekt von Menschen mit und ohne Psychiatrieerfahrung. Es bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre individuellen schöpferischen Potentiale zur Entfaltung zu bringen. Im Unterschied zu kunsttherapeutischen Angeboten handelt es sich bei diesem Projekt um ein offenes Atelier, in dem sich die Künstler*innen selbst organisieren und sich frei betätigen. Das Atelier ist ein Raum, in dem künstlerisches Schaffen gleichwertig neben der Pflege von Kontakten und Beziehungen steht. Die dort geschaffenen Werke werden regelmäßig in Ausstellungen präsentiert, sie können auch gekauft oder gemietet werden.

Die Künstler*innengruppe der Reha Offenburg „Wenn die Seele spricht“ arbeitet schon seit vielen Jahren zusammen. Dabei hat sich das Kunstatelier zu einem Zentrum der Begegnung entwickelt, auch für externe Besucher. Die Teilnehmenden bringen sich nach ihren jeweiligen Möglichkeiten und Stärken ein, was auch zu einer deutlichen Entwicklung in Stil und Ausführung führte. Das kreative Schaffen erfolgt in gegenseitigem Miteinander und auf Augenhöhe.

Foto (Detail): OAL

Sonntag, 8. Mai 2022, 14 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
in Kooperation mit dem Offenen Atelier Lahr
Eintritt frei, Spenden erbeten

Emmendingen: Wie das Jüdische Museum Emmendingen seit 25 Jahren erinnert, erforscht und dokumentiert

Anfang des 20. Jahrhundert war die Mikwe in Emmendingen vergessen, zum Glück, entging der Bau am Schlossplatz so den Nazi-Schergen. Heute gibt es hier seit 25 Jahren das Jüdische Museum.
Kulturfest und Festakt waren zwei Programmpunkte am Wochenende des 12. und 13. Aprils 1997, als das Jüdische Museum in Emmendingen eröffnet wurde. Der Ansturm war enorm, erinnert sich Carola Grasse, Vorsitzende des Vereins für Jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen: „400 Besucher kamen zur Eröffnung ins Museum. Damit hatten wir gar nicht gerechnet.“ Eine große Anzahl für dieses kleine Gebäude, das seitdem auf einer Ausstellungsfläche von nicht mehr als 44 Quadratmetern immer wieder aufs Neue den Bogen vom damaligen jüdischen Leben zum heutigen spannt. Weiterlesen: BZ-Artikel

Freiburg: Zum Tag der Befreiung

Das Bronislaw-Huberman-Forum und das Blaue Haus laden zu einem literarischen Konzert in Gedenken zum 77. Jahrestag des Kriegsendes und der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands ein. Johannes Götz liest Texte von Else Lasker-Schüler, Rose Ausländer, Paul Celan, Federico Garcia Lorca. Roglit Ishay (Klavier) und Dina Fortuna-Bollon (Violoncello) spielen Stücke von Ernest Bloch und Viktor Ullmann.

Sonntag, 8. Mai 2022, 17 Uhr
Diva la Musica, Lise-Meitner-Straße 12, Freiburg
Eine Kooperation des Blauen Hauses Breisach und des Bronislaw-Huberman-Forums
schriftliche Anmeldung bitte an
Eintritt frei

Emmendingen: Lebensspuren aus dem Koffer

In einen alten Koffer, Familienerbstück mit Fluchthistorie aus der DDR, passt die Medienstation, mit der das digitale Zeitalter im mittlerweile 25 Jahre alten jüdischen Museum einzieht. Mittels Touchscreen stehen dort nun den Besuchern des museales Kleinods Inhalte zur Verfügung, die auch in einem großen Museumskomplex niemals an den Wänden Platz gefunden hätten. 44.000 Dateien, rund zwölf Gigabit Daten, umfasst das längst nicht abgeschlossene digitale Archiv. Weiterlesen: 2022-03-24_Ortenau_Seite_32