Einen eindrücklichen Vortrag von Norbert Klein haben die Nonnenweierer Bürger erlebt. Der Leiter der Fachgruppe »Jüdische Geschichte in der Ortenau « im Historischen Verein für Mittelbaden referierte im Oktober über 18 Menschen, die von Nonnenweier aus deportiert wurden. Die Anregung, die daraufhin aufkam, auch in Nonnenweier ein Projekt mit Stolpersteinen zu schaffen, fand großen Anklang, so die Ortsvorsteherin Dagmar Frenk in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Weiterlesen: lahrer-zeitung-26-11-2021
Archiv des Monats November 2021
Lahr: Bilanz ernüchternd
FDP-Stadträtin Regina Sittler beklagt Unwissenheit über Gräueltaten der Nazis. Weiterleiten: Dokument_2021-11-25_135140 Dokument_2021-11-25_135140
„Hier war doch nichts“ sagt im Elztal niemand mehr
Für ihren Beitrag zur Erinnerungsarbeit haben die Ideenwerkstatt „Waldkirch in der NSZeit“ und die Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule Freiburg (siehe Infobox) zusammen mit weiteren drei Preisträgern aus Baden-Württemberg den Rahel-Straus-Preis vom Landesverband des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ erhalten. Rahel Straus war eine jüdische Rabbinertochter, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Gynäkologin politisch engagierte, 1933 nach Palästina emigrierte und die israelische Gruppe der „Women’s International League for Peace and Freedom“ gründete.Weiterlesen: 2021-11-18_Ortenau_Seite_6 (1)
Foto (Detail): Roland Krieg
Das Puzzle zusammenfügen
Staub, fehlendes Tageslicht, ein bisschen muffiger Papiergeruch, bei Archivarbeit denkt man weniger an die große Emotion, doch es gibt sie. „Jetzt kommt nach vielen Jahren der schönste Moment für uns alle“, sagt Clemens Rehm, Abteilungsleiter des Landesarchivs (LA) Baden-Württemberg, am Ende seiner Rede. Rehm ruft seine Kollegen Nicolas Chibaeff, Direktor des Diplomatischen Archivs des französischen Außenministeriums, und LA-Präsident Gerald Maier zu sich nach vorne.
Chibaeff hält ein Päckchen in der Hand, das er Maier übergibt. Klein, handlich, unscheinbar, aber von enormem historischemWert, steht es an diesem Herbsttag im französischen Generalkonsulat in Stuttgart im Mittelpunkt. Das Publikum im Saal klatscht. „Man kann wirklich von einer Überwindung von Kriegsfolgen und einem Beitrag zur Friedensarbeit in Europa sprechen“, sagt Gerald Maier und ergänzt: „Für uns hat dieses Projekt Modellcharakter.“
Vor dem Zeitalter moderner Computer- und Speichertechnologie hätte Nicolas Chibaeff jetzt 50 Kartons mit Akten hier neben sich stehen, so aber hat er aus seinem Archiv in La Courneuve bei Paris lediglich ein Speichermedium für seine deutschen Kollegen mitgebracht. Weiterlesen: 2021-11-17_Ortenau_Seite_3
Emmendingen: Wir sind da! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Buchvorstellung und Vortrag mit Uwe von Seltmann, freier Publizist, Dokumentarfilmer und Rechercheur
Im Jahr 321, vor 1700 Jahren, wurden zum ersten mal Juden auf deutschem Boden urkundlich erwähnt. Das Buch zum Jubiläumsjahr 2021 zeigt die Vielfältigkeit des gegenwärtigen jüdischen Lebens auf und erzählt die reiche Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen im Mittelalter über den langen Kampf um Gleichberechtigung und den schwierigen Neuanfang nach der Schoa bis heute. Unter dem Motto „Wir sind da“ – entnommen einem Liedtext des jiddischen Dichters Leyb Rozenthal – will es Antworten auf die aktuellen Fragen der jüdischen Community anbieten: Wer sind wir? Woher kommen wir? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Gibt es eine deutsch-jüdische Kultur? Kann es eine „normales jüdisches Leben“ in einem Land geben, das sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden auf dem Gewissen hat und bis heute nicht frei von Antisemitismus ist?
Uwe von Seltmann pendelt als freier Publizist, Dokumentarfilmer und Rechercheur zwischen Deutschland, Polen und Kroatien. Seit über dreißig Jahren beschäftigt er sich sowohl mit der jüdischen Geschichte und Kultur als auch mit familiären, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der NS-Zeit auf die Gegenwart. Zuletzt erschien im homunculus verlag die erste deutschsprachige Biografie des jiddischen Dichters Mordechai Gebirtig (1877-1940) „Es brennt“ (2018). Sie wurde international als „Pionierarbeit gegen das Vergessen“ und „monumentale Biografie“ gewürdigt.
Mittwoch, 17.November 2021, 19 Uhr
Mit Uwe Seltmann
Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. in Kooperation: Jüdische Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R. und und dem Fachbereich Kultur der Stadt Emmendingen
Emmendingen, Rathaus, Landvogtei 10, Großer Sitzungssaal
Zutritt nur mit 2 G
Eintritt frei, Spenden erbeten
Freiburg: Zwei Jahrzehnte Forschung, die nun gewürdigt werden
Mit Else Pripis fing es an: Durch sie erfuhr die Geschichtslehrerin Rosita Dienst-Demuth (67), dass es an ihrer Lessing-Realschule im Nationalsozialismus eine Zwangsschule für jüdische Kinder gab – Else Pripis, die damals Else Geismar hieß, war eine Schülerin. 2001 gründete Rosita Dienst-Demuth die Geschichtswerkstatt. Trotz ihrer Pensionierung bleibt sie im Einsatz für das beeindruckende Projekt, das am Mittwoch im Historischen Kaufhaus den Rahel-Straus-Preis der Landesarbeitsgemeinschaft Baden- Württemberg des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ erhält. Weiterlesen: badische_zeitung_2021-11-15_206269672
Informtionen zu dem Projekt „Baum für stille Helden“ finden Sie hier: Dienst-Demuth_Geschichtsverein_Gedenktatafel_BAUM FÜR STILLE HELDINNEN UND HELDEN_4 20211018 L
Breisach: Die Angst regierte in jeder Familie
Anlässlich des Jahrestages des Synagogenbrandes vor 83 Jahren lud die Stadt Breisach am Mittwochabend zu einer Gedenkfeier ein. Die Novemberpogrome 1938 waren der Beginn der systematischen Verfolgung des Judentums in ganz Deutschland. Auch die jüdische Gemeinde in Breisach wurde das Ziel von Zerstörung, Verschleppung und Vernichtung von Kulturgut. Weiterlesen: badische_zeitung_2021-11-12_206235872
Als der Staatsterror 1938 die Juden in Offenburg traf
Für die jüdische Gemeinde in Offenburg war der 10. November 1938 ein Tag des Terrors. Am Morgen wurden sie verhaftet und am Abend nach Dachau gebracht. Einige Betroffene berichten. Weiterlesen in der Badischen Zeitung
Stolperstein-Putzaktion zum Gedenken an Nazi-Opfer
Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht im Jahr 1938 hat Aufstehen gegen Rassismus wieder Stolpersteine in Offenburg geputzt. Unterstützt wurden die Initiative in diesem Jahr vom Jugendzentrum Kessel, von Solidarity Ortenau, von der Grünen Jugend, von Jungsozialisten sowie vom SPD-Ortsverein. Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern auch in Offenburg an das Schicksal der Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Weiterlesen: BZ_20211111_9_November_Aktion_Stolpersteine_geputzt
Ein Tag des Leids und der Freude
An keinem anderen Tag liegen in der deutschen Geschichte Glück und Unglück so eng beisammen wie am 9. November. Darauf macht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufmerksam. Er appelliert an die Deutschen, den Tag in seiner ganzen Ambivalenz anzunehmen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, möchte den Tag hingegen als nationalen Gedenktag für die Opfer der Schoah begehen. Weiterlesen: BZ_20211110_Gedenken_9_November_bundesweit_2 & BZ_20211110_Gedenken_9_November_bundesweit_1
Thomas Fricker von der Badischen Zeitung resümiert über den Schicksalstag der deutschen geschichte, den 9. Novemer: BZ_20211110_Gedenken_9_November_bundesweit_Tagesspiegel