Mikwe Offenburg, Foto: Steffen Krauth

Freie Besichtigung der Mikwe Offenburg

Ein herausragendes unterirdisches Baudenkmal liegt in der Glaserstraße verborgen: ein jüdisches Ritualbad (Mikwe). Die Bauzeit ist immer noch umstritten, liegt aber in jedem Fall vor dem großen Stadtbrand von 1689. In Deutschland sind nur wenige jüdische Ritualbäder bekannt, die vor dem 18. Jahrhundert errichtet wurden. Die Offenburger Mikwe zeichnet sich durch eine einzigartige Bauweise aus, die immer noch Rätsel aufgibt. 1784 wurde das Gebäude errichtet, über dessen Gewölbekeller der Zugang zur Mikwe möglich ist. Das Bad wurde damals zum Brunnen umgenutzt. Der ursprüngliche Sinn geriet in Vergessenheit.
Die Ausstellung „Vom Bad zum Brunnen“ greift die folgenden drei Themenkomplexe auf
•Geschichte der Offenburger Juden vom Mittelalter bis in die Neuzeit
•Baugeschichte und Datierungsprobleme
•Funktion eines jüdischen Ritualbads

Sonntag, 10. Oktober 2021, 13-17 Uhr
Offenburg, Eingang Glaserstraße 8 (Zugang über Bäckergasse oder Steinstrasse)
Öffnung in Kooperation mit dem Jugendbüro / Mehrgenerationenhaus Offenburg.
Bitte beachten Sie: es gelten die aktuellen Corona-Regeln und Maskenpflicht
Eintritt frei

jüdisches Schmieheim

Führung durch das jüdische Schmieheim

In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ritterkanton Ortenau gehörenden alten Dorf Schmieheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Seit etwa 1777 amtierte ein Rabbiner dort, bis das Rabbinat für die südliche Ortenau 1893 nach Offenburg verlegt wurde. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1864 mit 580 Personen erreicht. Etliche Gebäude, wie die ehemalige Synagoge oder das ehemalige Rabbinat und der am Orstrand gelegene alte jüdische Friedhof, zeugen von der reichen jüdischen Geschichte Schmieheims. Im Rahmen des Jubiläums der 1700-jährigen deutsch-jüdischen Geschichte laden wir gemeinsam mit der VHS-Außenstelle Kippenheim zu einer Führung durch das jüdische Schmieheim ein.

Freitag, 8. Oktober 2021, 16 – ca. 17.30 Uhr
Treffpunkt: Am Platz vor der evangelischen Kirche in der Ortsmitte von Schmieheim
Eintritt frei, Spenden erbeten
Es gelten die aktuellen Hygiene- und Abstandsregelungen, eine Begrenzung der Teilnehmerzahl sowie eine Maskenpflicht in Innenräumen; dort gilt auch die 3G-Regel.

 

Offenburg: Neue Projektrunde – Gedenkbuch im Salmen

Etwa 300 jüdische Offenburger/innen wurden zwischen 1933 und 1945 Opfer national-sozialistischer Verfolgung. In der Gedenkstätte Salmen wird an diese Menschen erinnert. Seit 2005 haben mehr als 60 Jugendliche die Lebenswege von einigen dieser Personen erforscht und eine Kurzbiografie verfasst, die in einem Gedenkbuch, das später auf der „Empore der Erinnerung“ im Salmen seinen Platz finden wird, veröffentlicht wird. Durch die Kenntnis der Lebensläufe wird Nähe hergestellt und die Erinnerung an die Offenburger Juden wach gehalten.

Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung und des Fördervereins von Archiv, Museum und Galerie der Stadt Offenburg e.V. startet im Herbst ein neuer Kurs, an dem bis zu 15 Jugendliche teilnehmen können. Einmal wöchentlich steht ein Ansprech- und Diskussionspartner im Stadtarchiv zur Verfügung. Die Teilnehmer/innen lernen eigenständig eine historische Recherche durchzuführen und die Ergebnisse öffentlich zu präsentieren. Nach Absprache mit der Schule können die Arbeiten in den Unterricht einfließen und benotet werden.

Infonachmittag, Donnerstag 7.Oktober 2021, 16 Uhr
Offenburg, Stadtarchiv, Ritterstraße 10
Anmeldung unter 0781 / 82 2577

Foto: www.juedische-allgemine.de

Aufruf jüdischer Organisationen und Verbände zur Bundestagswahl 2021

Am 26. September entscheidet sich, ob die AfD erneut im Deutschen Bundestag, dem Herzenunserer Demokratie, ihr Unwesen treiben kann. Eine Partei, in der Antisemiten undRechtsextreme eine Heimat gefunden haben. Eine Partei, bei der der Verfassungsschutz ausgutem Grund genauer hinschaut. Eine Partei, in der Antisemitismus, Rassismus undMenschenfeindlichkeit ihren Nährboden finden.

Die AfD ist nach unserer Überzeugung eine radikale und religionsfeindliche Partei. Politikerder Partei relativieren die Schoa. Sie betrachten Minderheiten als minderwertig und spaltenunsere Gesellschaft. Die AfD stellt sich gegen die Europäische Union und damit gegen daseuropäische Friedensprojekt.

Die AfD ist keine Alternative bei der Bundestagswahl!

Juden bzw. jüdisches Leben werden im Wahlprogramm der AfD ganze drei Mal erwähnt. Dabeigeht es aber nicht um die Bedürfnisse der Juden im Land. Sondern nur darum, dass MuslimeJuden bedrohen. Juden dienen im Programm der AfD einzig und allein dazu, denantimuslimischen Ressentiments der Partei Ausdruck zu verleihen.

Die AfD schiebt Juden vor, um ihre rassistischen und antimuslimischen Parolen unter das Volkzu bringen. Aber dieses Feigenblatt wollen und werden wir nicht sein.
Die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit Millionen getöteter Juden, Sinti undRoma, Homosexueller und politisch Verfolgter ist für den Fraktionsvorsitzenden der AfDlediglich ein „Vogelschiss“. Die darin zum Ausdruck gebrachte Haltung verharmlost inunerträglicher Weise die Gräuel der Geschichte.

So wie vor wenigen Jahren bei Pegida oder in Chemnitz laufen AfD-Politiker nun beiQuerdenker-Demos neben Hooligans und Rechtsextremen. Dort, wo sich Menschen mit AnneFrank oder Sophie Scholl vergleichen und mit dem Tragen des sog. Gelben Sterns das erlitteneLeid von Millionen Opfern der Schoa verhöhnen.

Wir, die unterzeichnenden jüdischen Verbände und Organisationen und die Jüdinnen und Juden inDeutschland sind so vielseitig wie dieses Land. Wir haben unterschiedliche Hintergründe,Lebensgeschichten und Muttersprachen. Wir vertreten verschiedene Einstellungen und politischePositionen. Wir sind geprägt von unterschiedlichen Lebensrealitäten. Was uns jedoch alle eint, istunsere Überzeugung, dass die AfD eine Gefahr für unser Land ist.

Sie ist keine Alternative für Deutschland. Daher appellieren wir an Sie:
Wählen Sie am 26. September 2021 eine zweifelsfrei demokratische Partei und helfen Sie mit, die AfDaus dem Deutschen Bundestag zu verbannen!

Für ein weltoffenes, friedliches, tolerantes und demokratisches Deutschland.

Alle unterzeichnenden Organisationen: GG AfD Deutsch

Foto (Detail): juedische-allgemeine.de

Wir sagen „Nein“ zum Antisemitismus – Oser dire « non » à l’antisémitisme

Mit diesem Schreiben möchte ich meine Bestürzung und Traurigkeit zum Ausdruck bringen darüber, dass der Antisemitismus immer noch spaltet, verurteilt und unschuldige Menschen tötet, praktisch jeden Tag. Es ist höchste Zeit um stop zu sagen zum Antisemitismus und zu Judenhass wie auch immer er aussieht. Ob religiöser, politischer, rassistischer oder verschwörungstheoretischer Antisemitismus, der Hass auf Juden und die Diskriminierung eines Teiles unserer Mitbürger ist absolut verachtenswert und unmenschlich.
Oft liegt es daran, dass wir diejenigen die anders sind verurteilen oder ablehnen weil wir die Dinge nicht gut kennen.
Wir haben viel zu entdecken und zu lernen vom jüdischen Leben, der Kultur und dem Glauben. Ich bin kein Jude, aber ich habe die Schönheit und den Reichtum der jüdischen Kultur entdeckt.
Ihre Traditionen und Bräuche sowie die Tiefe ihres Glaubens hat meine Sicht für dieses Volk verändert.
Wir brauchen heute eine Generation, die aufsteht und Nein sagt zu Antisemitismus und Judenhass. Durch die Entdeckung dieser Nation, indem wir mit ihnen zusammen sind, und ihnen zur Seite stehen, hat jeder von uns die Möglichkeit, sein Herz verwandeln zu lassen und so etwas in dieser Welt gegen Antisémitismus zu bewirken.
Wir sollten den Mut haben, den Antisemitismus in all seinen Formen anzuprangern. Lassen Sie uns angesichts der Ungerechtigkeit nicht schweigen. Nehmen wir uns vor, uns für das jüdische Volk einzusetzen und Solidarität zu zeigen.

Jürg Peter
F- VOLGELSHEIM

En Francais: Non à l’antisémitisme

Endlich eine eigene Synagoge

Die Liberale Jüdische Gemeinde in Freiburg, Chawurah Gescher, hat nach 23 Jahren mobilen Gemeindelebens am Dienstag – mit einem mobilen Fest – endlich eigene Synagogenräume beziehen können. Ganz zentral für den Einzug: die Einbringung der Tora-Rollen, die nach einer munteren und lehrreichen Straßenbahnreise quer durch die Stadt schließlich in den Aaron Kodesch, den Tora-Schrank, gestellt wurden. Bis dahin aber wohnten Gemeindemitglieder und andere Mitglieder der Stadtgesellschaft etlichen Etappen des Einweihungsrituals bei. Weiterlesen: 2021-09-29_Freiburg_Seite_18

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Konzert mit dem Trio Parlando

Das Trio Parlando spielt Musik jüdischer Komponisten aus drei Jahrhunderten. Mit Ines Then-Bergh/Violine, Sebastian Wohlfarth/Viola und Gesine Queyras/Violoncello. Gespielt werden Werke von Salomone Rossi, Leo Weiner und Hans Krasa.

Sonntag, 26. September 2021, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten
Kontakt:

Chotsch_FR_ehemalige Synagoge Kippenheim

Kippenheim: Klezmer begeistert

Das erste Konzert dieses Jahrs in der Synagoge Kippenheim hat die Gruppe Chotsch aus Freiburg auf Einladung des Förderverein bestritten. Das Trio begeisterte rund 60 Besucher mit Musik, Gesang und Geschichten. Mit Klarinette, Gitarre und Kontrabass erzählten die drei Musiker Klezmer-Lieder und -Geschichten. Weiterlesen: lahrer-zeitung-18-09-2021

Chotsch_FR_ehemalige Synagoge Kippenheim

Kippenheim: Klezmer Lieder und Geschichten!

Die Verschmelzung der heiter ansteckenden Klezmer Musik und der melancholischen jiddischen Lieder mit den lustigen Typen und Begebenheiten aus “So zärtlich war Suleyken“ von Sigfried Lenz, ergänzen sich auf’s Beste. Humorvolle Geschichten vom Dorf treffen auf die mitreissende Musik der Schtetl. Die Texte: lebendig und clownesk erzählt. Die Musik: virtuos und abwechslungsreich gespielt. Eine Liebeserklärung an die Menschen und das Leben. Klezmer Lieder und Geschichten!

Moise Schmidt: Gitarre, Gesang und Erzählung
Winfried Holzenkamp: Kontrabass
Robert Dietrich: Klarinette

Sonntag, 12. September 2021, 19 Uhr
Mit Chotsch / Freiburg
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten

Mikwe Offenburg, Foto: Magdalena Schaaf

Offenburg: Ein Denkmal wird wiederentdeckt

In Deutschland sind nur wenige jüdische Ritualbäder bekannt, die vor dem 18. Jahrhundert errichtet wurden. Die Offenburger Mikwe zeichnet sich durch eine einzigartige Bauweise aus, die immer noch Rätsel aufgibt. 1784 wurde das Gebäude errichtet, über dessen Gewölbekeller der Zugang zur Mikwe möglich ist. Das Bad wurde damals zum Brunnen umgenutzt. Der ursprüngliche Sinn geriet in Vergessenheit. Der ehemalige Kulturamtsleiter Dr. Joachim Fliedner erläutert bei seinem Rundgang, wie die Stadt Offenburg 1978 die Mikwe für Besucher erschloss.

Sonntag, 12. September 2021, 11 Uhr
mit Dr. Joachim Fliedner
Offenburg, Mikwe, Glaserstraße 8
Eintritt frei
Anmeldung erforderlich unter 0781 822577 oder per Mail an
Die Veranstaltung findet unter Vorbehalt der aktuellen Pandemie-Lage statt; es gelten die aktuellen Hygienemaßnahmen.