Kippenheim_1938_Vortrag Alter und Neuer Antisemitismus

Vortrag „Alter und Neuer Antisemitismus“

In der Nacht vom 9. auf den 10. November jährt sich die Zerstörung der deutschen Synagogen während des Novemberpogroms zum 80. Mal.

Aus diesem Anlass spricht der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume zum Thema „Alter und neuer Antisemitismus“. Dabei steht nicht nur die Aufarbeitung der Vergangenheit im Fokus, sondern auch der offene oder versteckte Antisemitismus im heutigen Deutschland und Europa. Gibt es angesichts der schwierigen Gesamtlage Wege in eine Zukunft gegenseitiger Wertschätzung?

Der Vortrag findet in der Kultur- und Erinnerungsstätte Salmen statt. Dort befand sich seit 1875 die Offenburger Synagoge, die ebenfalls während des Novemberpogroms 1938 zerstört wurde. Flyer_2.10.18_web-end

Dienstag, 2. Oktober 2018, 20 Uhr
Salmen, Lange Straße 52, Offenburg
in Kooperation mit dem Fachbereich der Stadt Offenburg und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Eintritt frei

Elie Wiesel_Sulzburg

Sulzburg: Literarisch-Musikalische Soirée – „Un die Welt hot geschwign. Elie Wiesel – ein Zeuge wider das Vergessen“

Als Fünfzehnjähriger wurde er aus seiner Heimat, der frommen chassidischen Welt eines rumänischen Schtetl‘s, gerissen und in die Hölle von Auschwitz verschleppt. Er hat sie überlebt, als einziger seiner Familie. In autobiographischen Schriften hat er später von seinen Erlebnissen berichtet und das Ungeheuerliche in Romanen, Gedichten, Essays zu begreifen versucht.
Aber Elie Wiesel wollte den Holocaust nie bloß literarisch „konservieren“. Seine Erinnerungen weisen in die aktuelle Gegenwart und in die Zukunft: in eine Welt, die nach wie vor von Gewalt, Unterdrückung und Rassismus geprägt ist, will er uns bewahren von Apathie und Gleichgültigkeit. Die großen und kleinen Tragödien der Menschheitsgeschichte, so meint er, geschehen immer wieder nur aus einem Grund: weil wir wegschauen und schweigen, und so den Tätern das Feld überlassen.

Als Anerkennung für sein literarisches und politisches Zeugnis, für sein unermüdliches Ringen um eine menschenwürdigere Welt erhielt Wiesel 1986 den Friedensnobelpreis

In seiner Collage gibt Rudolf Guckelsberger einen Einblick in Elie Wiesels umfangreiches Werk, vornehmlich mit Passagen aus seinen frühen Arbeiten, in denen er versucht, das Unaussprechliche des Schoa-Erlebnisses in Worte zu fassen. Begleitet wird er dabei von Vanessa Porter, einer vielfach ausgezeichneten jungen Percussionistin.

Textauswahl und Lesung: Rudolf Guckelsberger
Musik: Vanessa Porter, Marimbaphon

Sonntag, 30. September 2018, 19 Uhr
Sulzburg, ehemalige Synagoge
Karten: Touristinfo Sulzburg

Kippenheim_ Fluchtpunkt Shanghai

Vortrag in Kippenheim: Fluchtpunkt Shanghai

Vortrag von Bernd Rottenecker über die Bedeutung der chinesischen Stadt Shanghai für das Überleben tausender deutscher und österreichischer Juden. Susanne Kerkovius liest Texte aus dem Buch von Ruth Nathanson „Zwischenstation, Überleben in Shanghai 1939 – 1947“.
Mit dem Novemberpogrom 1938 erreichte der Hass und die Gewalt gegen jüdische Menschen im gesamten deutschen Reich ein ungeahntes Ausmaß. Tausende Juden aus Deutschland und Österreich versuchten verzweifelt zu fliehen, aber die USA und die europäischen Länder verschlossen ihre Tore. Für ca. 20.000 Jüdinnen und Juden wurde das ferne Shanghai, das als einziges Land der Welt keine Visa oder Bürgschaften verlangte, zum rettenden Fluchtpunkt. Zu diesen Menschen gehörte Ruth Nathanson, die mit ihrer Familie in das 8000 km entfernte Shanghai floh; mit dabei war auch der acht Monate alte Michael Nathanson (Gründungsmitglied des Fördervereins). Ruth Nathanson schrieb ihre Erlebnisse in Shanghai nieder, diese erschienen 2016 als Buch.

Sonntag, 30. September 2018, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten

jüdisches Lehrhaus Emmendingen

Veranstaltungsreihe „Die Schöpfung“: Zurück im Garten Eden in den Büchern von Meir Shalev

Ein Nachmittag über den bekannten israelischen Schriftsteller Meir Shalev, der in seinen Büchern der Natur, vor allem Gärten, sehr nahe ist und gerade letztes Jahr ein sehr schönes Buch über seinen eigenen Garten unter dem Titel „Mein Wildgarten“ veröffentlicht hat.
mehr: juedlehrhaus-flyer-2018

Sonntag, 30. September 2018, 17 Uhr
Mit Dr. med. Ursula Hellerich
In Kooperation mit der Parole Buchhandlung, Emmendingen.
Jüdisches Museum Emmendingen (Mikwe), Schlossplatz 7
Eintritt frei, Spenden erbeten

Schofar_Foto Monika Miklis

jüdisches Museum Emmendingen: Exponat des Monats – das Widderhorn

Welches Objekt könnte die Bedeutung der jüdischen Hohen Feiertage besser symbolisieren als das geschwungene Horn eines Widders? Das Widderhorn, Hebräisch „Schofar“, ist ein altes Instrument, das bereits seit über dreitausend Jahren in der jüdischen Liturgie verwendet wird. Im letzten Monat „Elul“ des jüdischen Jahres, das am 9. September zu Ende ging, ermahnte es bereits täglich die Betenden in der Synagoge, sich ihrer Taten des vergangenen Jahres zu erinnern, sich auf die Zeit der Busse und der Rückkehr zu G’tt vorzubereiten.  An den beiden Neujahrstagen erklingt es mehr als hundert Mal während dem G’ttesdienst und ermahnt Juden auf der ganzen Welt, sich ihres Bundes mit G’tt, dem König der Welt, erneut bewusst zu werden. Mit dem ernsten und besinnlichen Jahresanfang 5779 (10./11.9.18) beginnen die zehn Bußtage, die schließlich am 19. September 2018 in den höchsten jüdischen Feiertag gipfeln, in den Tag der Sühne (Hebr. Jom Kippur). Es ist der Tag, an dem die Synagogen wenigstens einmal im Jahr brechend voll sind, an dem selbst säkulare Juden doch lieber mal Fasten, fünfundzwanzig Stunden nicht trinken und essen, um auf Nummer sicher zu gehen. Weil, man kann ja nie wissen… Es ist ein Tag der Sühne und der Versöhnung mit seinen Mitmenschen und mit G’tt. Zum Abschluss der feierlichen Liturgie erklingt an Jom Kippur vor Sonnenuntergang ein letztes Mal der Klang des Schofar, gleich einem Schluchzen und Wehklagen, der die Gebete in den Himmel trägt bis vor den Thron des allmächtigen Richters.  Welches Objekt könnte  passender sein, als das Horn eines Widders, der damals bei der Bindung von Jitzchak seinem Vater Abraham im Dickicht erschien und bis heute Abrahams G’ttvertrauen symbolisiert? Wer mag, kann das gerne im 22. Kapitel des ersten Buch Mose nachlesen, das auch in dieser Zeit in der Synagoge gelesen wird. Das Exponat des Widderhorns ist Teil der Sonderausstellung zu den Hohen Feiertagen im Jüdischen Museum Emmendingen.

Friedhof Diersburg

Radtour zwischen Offenburg und Kippenheim

Die Erinnerungsstätte Salmen und die Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim laden zu einer Radtour zu Stätten jüdischer Geschichte ein: Die südliche Ortenau war eines der jüdischen Zentren Badens. Von diesem einst reichen jüdischen Leben zeugen heute noch ehemalige Synagogen und jüdische Friedhöfe aber auch hebräische und jiddische Wörter im Alemannischen und bauliche Spuren in den sogenannten „Judendörfern“ zwischen Offenburg und Ettenheim. Besucht werden u. a. die Offenburger Mikwe, der Diersburger „Judenfriedhof“ und die ehemalige Synagoge Kippenheim. Die Tour ist Teil des geplanten „Jüdischen Kulturwegs am Oberrhein“, der bedeutende Stätten des Judentums entlang des Rheins verbinden soll. Männer werden gebeten eine Kopfbedeckung mitzubringen.
Achtung: Die Radtour führt nicht nur über ebenes Gelände!
 
<blockquote> Sonntag, 23. September 2018, 10 – ca. 16.30 Uhr
Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Museum im Ritterhaus, Offenburg.
Rückfahrt in Eigenregie oder mit dem Zug über den Bahnhof Orschweier
Teilnahme kostenlos
Anmeldung und Information Tel.: 07807/957612 oder sowie unter 0781/ 82 25 77</blockquote>