Breisach: Wanderausstellung „…Von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“

Diese Ausstellung nimmt Sie mit an acht Orte der Massendeportationen von jüdischen Menschen am 22. Oktober 1940. Vor 85 Jahren wurden in 138 Gemeinden mehr als 5.600 jüdische Badener verhaftet, enteignet, zu Sammelpunkten gebracht und in sieben Züge gezwungen. Die Züge wurden nach Freiburg geleitet und von dort über die Rheinbrücke bei Breisach. Das Ziel der Züge war die Demarkationslinie zwischen dem besetztem Frankreich und der „unbesetzten Zone“; nach einer mehrtägigen strapaziösen Reise fanden sich die Menschen im Lager Gurs am Nordrand der Pyrenäen wieder. Damit war jüdisches Leben in Baden fast fünf Jahre lang ausgelöscht. Die Ausstellung zeigt alle bis heute bekannten Fotos.

Ausstellungsflyer:
Flyer Deportationsfotos deutsch

21. September bis 24. Oktober 2025
09 – 18 Uhr
Münster St. Stephan Breisach,
Münsterplatz 2, 79206 Breisach

Radtour zu den jüdischen Gedenkstätten zwischen Emmendingen und Breisach

Bei einer ganztägigen Radtour erkunden die Teilnehmenden Erinnerungsorte im Breisgau und Kaiserstuhl mit ihrer jüdischen Geschichte und ihren Erinnerungszeichen. Die Tour startet in Emmendingen am Schlossplatz 7 mit einer Führung durch den Lern- und Bildungsort Jüdisches Museum Emmendingen mit der restaurierten denkmalgeschützten Mikwe (Jüdisches Ritualbad). Vorbei an den Erinnerungszeichen in Eichstetten und Ihringen führt die Tour in die Europastadt Breisach. Nach der Mittagspause steht eine Führung durch die Gedenk- und Bildungsstätte für die Geschichte der Juden am Oberrhein auf dem Programm: Das Blaue Haus in der Rheintorstraße 3, der ehemaligen Judengasse. Das Programm klingt mit einer Kaffeepause im Garten des Blauen Hauses aus. Die Rückfahrt erfolgt nach Absprache individuell oder gemeinsam mit dem Rad oder dem ÖPNV (S1 Richtung Freiburg, S5 Richtung Riegel-Malterdingen).
Eine Kooperationsveranstaltung der vhs Nördlicher Breisgau mit dem Jüdischen Museum Emmendingen und dem Blauen Haus Breisach.

Zur Anmeldung bei der VHS Nördlicher Breisgau

Sonntag, 5. Oktober 2025 (Erstatztermin bei Schlechtwetter: 12. Oktober 2025)
09:30 Uhr
Jüdisches Museum Emmendingen,
Schlossplatz 7, 79312 Emmendingen
Teilnahmegebühr: 15€

Breisach Eröffnung der Ausstellung „… von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“

Diese Ausstellung nimmt Sie mit an acht Orte der Massendeportationen von jüdischen Menschen am 22. Oktober 1940. Vor 85 Jahren wurden in 138 Gemeinden mehr als 5.600 jüdische Badener verhaftet, enteignet, zu Sammelpunkten gebracht und in sieben Züge gezwungen. DIe Züge wurden nach Freiburg geleitet und von dort über die Rheinbrücke bei Breisach. Das Ziel der Züge war die Demarkationslinie zwischen dem besetztem Frankreich und der „unbesetzten Zone“; nach einer mehrtägigen strapaziösen Reise fanden sich die Menschen im Lager Gurs am Nordrand der Pyrenäen wieder. Damit war jüdisches Leben in Baden fast fünf Jahre lang ausgelöscht. Die Ausstellung zeigt alle bis heute bekannten Fotos.

Zur Eröffnung spricht Dr. Christiane Walesch-Schneller, Blaues Haus Breisach

Ausstellungsdauer: 21. September bis 24. Oktober 2025

Sonntag, 21. September 2025
16:00 Uhr
Münster St. Stephan,
Münsterplatz 2, 79206 Breisach

Breisach: Europäischer Tag der Jüdischen Kultur

Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur findet am 7. September 2025 gleichzeitig in rund dreißig Ländern statt.

Das Motto lautet in diesem Jahr: „People of the Book“. Auch zahlreiche Orte in Baden-Württemberg und im Elsass haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Der Tag will dazu beitragen, das europäische Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche besser bekannt zu machen. Er erinnert an die Beiträge des Judentums zur Kultur unseres Kontinents in Vergangenheit und Gegenwart.

An beiden Rheinufern zwischen Basel, Straßburg und Karlsruhe waren die Beziehungen zwischen den jüdischen Gemeinden und die Verbindung mit der regionalen Kultur stets sehr eng. Über die Jahrhunderte hinweg gab es eine wechselseitige Bereicherung in vielen Lebensbereichen. Das Blaue Haus beteiligt sich wie jedes Jahr an dieser Veranstaltung.

PROGRAMM:

11–12 Uhr
Visite guidée de la Blaues Haus et des expositions – auf Französisch

12–13 Uhr
Führung Alter Jüdischer Friedhof
Treffpunkt: Michael-Eisemann-Platz. Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

14–15 Uhr
Visite guidée de la Blaues Haus et des expositions – auf Französisch

15–16 Uhr
Führung Neuer Jüdischer Friedhof
Treffpunkt wird bekannt gegeben. Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

16–17 Uhr
“20 Jahre Bibliothek” moderiertes Gespräch mit den Bibliothekaren des Blauen Hauses

14–17 Uhr
Öffnungszeit des Blauen Hauses

Veranstaltungsplakat:

Sonntag, 7. September 2025
11 bis 17 Uhr
Blaues Haus Breisach
Rheintorstraße 3, 79206 Breisach

Breisach: Führung Denkmal „ERWEITERTE ERINNERUNG“ in Oberrotweil

Im Januar 2025 wurde nach jahrelanger Recherche und Arbeit das Denkmal „Erweiterte Erinnerung“ für die Opfer des Nationalsozialismus aus den Vogtsburger Gemeinden am Rathausplatz Oberrotweil eingeweiht.

Auf dem Platz der Ehrenmäler wird nun auch an die vom NS-Unrecht betroffenen Zwangssterilisierten, „Euthanasie“-Opfer, Zwangsarbeiter, KZ-Opfer, Deserteure und Stille Helden erinnert. Rosita Dienst-Demuth stellt das Denkmal und seine Vorgeschichte vor Ort vor.

Mittwoch, 2. Juli
18:00 Uhr
Rathaus Oberrotweil,
Bahnhofstraße 20, 79235 Vogtsburg a. K.

Breisach: Konzert „Michael Heitzler’s Klezmerband“

Das neue Programm von Michael Heitzler’s Klezmerband schlägt einen Bogen von originalen, alten Klezmerstücke, u.a. aus der Sammlung des ukrainischen Musikforschers Moyshe Beregovsky, die dieser in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf seinen ausgedehnten Reisen durch die ländlichen Gebiete der Ukraine gesammelt, aufgenommen und schriftlich dokumentiert hat, zu Stücken von Klezmermusikern, wie z.B. Dave Tarras und Naftule Brandwein, die noch in der alten Welt geboren wurden, aber früh nach Amerika, speziell nach New York emigriert bzw. geflohen sind und einer 3. Generation, die schon in Amerika geboren wurden und dort unter den Einfluss vom Jazz gerieten.
Die faszinierende Klangwelt der alten Klezmermusik und die nicht weniger spannende und faszinierende Weiterentwicklung dieser Musik in der neuen Welt, wird der Hauptpunkt dieses Programms sein. Dabei lassen die Musiker, die alle vom Jazz und teilweise auch aus der Klassik kommen, auch ihre eigenen Interpretationen und musikalischen Hintergründe einfließen ohne diese in den Vordergrund zu drängen, denn sie verstehen sich als Teil einer Kette, die die Tradition respektiert, hochachtet und gleichzeitig an deren ständigen Weiterentwicklung beteiligt ist.
Dadurch wird die Kernbotschaft und der innere Ausdruck der Klezmermusik erhalten, gleichzeitig aber durch Arrangement und Instrumentierung, dem ganzen eine sehr eigene, frische und persönliche Note gegeben.
Besetzung: Michael Heitzler, Klarinette – Christian Gutfleisch, Klavier – Michael Chylewski, Kontrabass – Daniel Schay, Schlagzeug und Percussion

Veranstaltungsplakat:
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Sonntag, 22. Juni 2025
19:00 Uhr
Spitalkirche Breisach
Marienau 1, 79206 Breisach

Breisach: Filmvorstellung und Gespräch zu „Leni Riefenstahl“

Eine Filmvorstellung in Zusammenarbeit mit der VHS Westlicher Kaiserstuhl-Tuniberg und dem Kommunalen Kino Breisach

Grandiose Kunst oder perfide Propaganda? An Leni Riefenstahl scheiden sich die Geister wie an keiner anderen Filmschaffenden. Ihr pompöser NS-Reichsparteitag-Film „Triumph des Willens“ ist hierzulande bis heute verboten, in Großbritannien findet er sich in der BBC-Liste der „100 besten Filme von Regisseurinnen“. Doku-Filmer Andreas Veiel und TV-Journalistin Sandra Maischberger (als Produzentin) bekamen erstmals Zugang zu den 700 Kisten umfassenden persönlichen Nachlass. Daraus entsteht ein akribisch zusammengestelltes, spannendes Puzzle einer widersprüchlichen Biografie. „Visionärin? Manipulatorin? Lügnerin?“ Die Antworten überlässt Veiel, wie immer, klugerweise dem Publikum. Ein Meilenstein des biografischen Films. Zugleich ein wichtiger Aufklärungsfilm über die Macht der Bilder – in KI-Zeiten allemal von Aktualität.
Im Anschluss an den Film gibt es ein Filmgespräch zur vertiefenden Diskussion und Fragenklärung mit Monika Preischl, Archive Producerin und in Deutschland eine der besten ihres Fachs, und Christiane Caemmerer, die die Recherchen zum Film geführt haben. Dabei wird auch Bezug genommen auf Riefenstahls Zeit in Breisach.

Anmeldung über die vhs. Schüler und Studenten zahlen 10,00 EUR. Bitte telefonisch anmelden.
Platzreservierungen können direkt über die Webseite des Kommunalen Kinos vorgenommen werden (www.kino-breisach.de/detail/113197/Riefenstahl)

Donnerstag, 13.März, 19:00 Uhr
Engel-Lichtspiele,
Rheinstraße 10, 79206 Breisach
Eintritt: 12,50€, Schüler*innen & Student*innen: 10€

Breisach: Buchvorstellung mit Diskussion zu „Zwischen den Fronten“

Schon lange bevor der erste Schuss fiel, waren die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs für die Zivilbevölkerung in Europa spürbar. Dies galt besonders für die deutsch-französische Grenzregion. Deren Bevölkerung geriet durch den Bau der Maginot-Linie durch die Franzosen und des Westwalls durch die Deutschen, die Kriegsvorbereitungen und den Zustrom von Arbeitern und Soldaten wortwörtlich zwischen die Fronten.

Im September 1939 wurde die »Rote Zone« zwischen den Festungslinien beiderseits der Grenze fast vollständig von Zivilisten evakuiert. Produktionsstätten und Kliniken mit den Kranken wurden an andere Standorte verlegt. Hunderttausende Menschen fanden Zuflucht in behördlich zugewiesenen Aufnahmegebieten im mitteldeutschen Raum bzw. im Südwesten Frankreichs. Hunderte Kilometer von ihrer Heimat entfernt mussten sie ihr Leben unter schwierigen sozialen und ökonomischen Bedingungen neu organisieren.

Die meisten konnten erst nach dem Waffenstillstand vom Juni 1940 zurückkehren. Oft waren ihre Häuser und Wohnungen durch Kampfhandlungen, Witterung, Vandalismus und Plünderung beschädigt. Das Buch rekonstruiert diese bislang kaum bekannte Geschichte im deutsch-französischen Vergleich und bietet dadurch einen völlig neuen Blick auf den Weg zweier Gesellschaften und politischer Systeme in den Krieg.

Referent: Prof. Dr. Johannes Großmann
Moderation: Dr. Heiko Wegmann

Zum Veranstlatungsflyer:
Zwischen-den-Fronten

Montag, 10. März, 19 Uhr
Blaues Haus,
Rheintorstraße 3, 79206 Breisach

Breisach: Vorstellung der Publikation „Mickey im Lager Gurs“

Wir freuen uns sehr, eine neue Publikation des Blauen Hauses mit Texten von Christian Stahmann, Christiane Walesch-Schneller, Johanna Sarah Mai, Bernd Hainmüller, Heiko Wegmann und Sandra Butsch der Öffentlichkeit vorstellen zu können

Der junge Künstler Horst Rosenthal schrieb und zeichnete „Mickey au Camp de Gurs“ im Jahr 1942. Als jüdischer deutscher Flüchtling war er von Herbst 1940 bis Mitte 1942 in diesem französischenLager interniert. 1942 wurde er auf deutschen Befehl in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. In dem Comic beschrieb er mithilfeder Figur Mickey Mouse mit sarkastischem Humor und auf Französisch die Situation im Lager Gurs.Mit dieser Broschüre liegt der Comic erstmals komplett mit zusätzlicher deutscher Übersetzung sowie Erläuterungen vor. Ergänzend finden sich Beiträge zum Gebrauch der französischenSprache durch Rosenthal, zu den unterschiedlichen Biografien von Horst und seinem Zwillingsbruder Alfred Rosenthal sowie weitere Texte zur Geschichte des Lagers Gurs, der Deportation derbadischen Jüdinnen und Juden 1940 nach Gurs sowie allgemein zur Darstellung der Shoah in Comics und Graphic Novels.

Weitere Informationen zur Publikation:
Mickey-im-Lager-Gurs-Infozettel

Mittwoch, 15. Januar 2025, 18 Uhr
Blaues Haus Breisach,
Rheintorstr. 3,
79206 Breisach