Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: „Brot und Poesie“ – Lesung aus dem Werk von Yisroel Shtern

Anlässlich des Holocaustgedenktages erinnert Sandra Israel-Niang an den Poeten, Literaturkritiker und Übersetzer Yisroel Shtern, der eine wichtige Position sowohl innerhalb der jiddischen Schriftstellergemeinschaft, als auch der khurbn-Literatur (Holocaustliteratur) als Ganzes einnimmt.

Shtern, geboren 1894 in Ostrolenka, zog nach einem Aufenthalt in Wien in die jiddische Kulturmetropole Warschau und trat dort dem Schriftstellerverband in der Tłomackie 13 bei. Er schrieb für den moment, haynt, die literarishen bleter und weitere Zeitungen und Literaturzeitschriften, war gefragter Redner auf Literaturabenden im späteren Ghetto und Mitarbeiter der Untergrundzeitung Geto-Buletin. Sein Tod wurde von vielen Zeitgenossen als Märtyrertod beschrieben. Ob er noch im Ghetto starb, oder in Treblinka ermordet wurde, bleibt ungeklärt. Fest steht, dass Shtern eine außergewöhnliche Stimme innerhalb der modernistischen Literatur war, die Vieles an Terror und Unterdrückung voraussah und in Gedichten und Kolumnen zum Ausdruck brachte.

Sandra Israel-Niang ist Jiddischistin, Herausgeberin und Übersetzerin jiddischer Literatur. Sie studierte Jiddisch beimYIVO-Institut New York und an der Universität Lund in Schweden und ist Mitglied in der yidish lige in New York und der Salomon Birnbaum Gesellschaft Hamburg.Zuletzt veröffentlichte sie Texte von Chava Rosenfarb (Durch innere Kontinente, homunculus Verlag) und den Band „Bücher und Brot“ mit Texten von Perec Opoczynski aus dem Oyneg shabes Archiv.

Zum Veranstaltungsflyer:
DIN A5 (1)

Montag, 27. Januar 2025, 19:30 Uhr
Teschemacher-Saal im Simon-Veit-Haus
Kirchstraße 11, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

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