Foto: Monika Miklis

Neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen

Bis Ende Oktober 2019 ist im Jüdischen Museum Emmendingen eine neue Wechselausstellung zum Thema „Der Tempel in Jerusalem – das zerstörte Heiligtum der Juden“ zu sehen. In diese Zeit fallen die drei Trauerwochen in Erinnerung an die Zerstörung des Tempels, die mit einem Fastentag beginnen und enden.
Im 10. Jh. v.d.Z. wird der erste Tempel von König Salomon errichtet, 586 v.d.Z. durch die Babylonier zerstört. Die jüdische Diaspora beginnt. Die exilierten Juden kehren nach Eretz Israel zurück. Der Tempel wird unter König Serubabel 538 v.d.Z. wieder aufgebaut und durch König Herodes (37 – 4 n.d.Z.) umgebaut. Um 70 n.d.Z. erfolgt die völlige Zerstörung des zweiten Tempels durch die Römer. Ein Modell des herodianischen Tempels ergänzt die Ausstellung und zeigt anschaulich den Bau und seine Höfe. An ihn erinnert bis heute der westliche Teil der äußeren Ummauerung des Tempelareals, die sogenannte „Westmauer“, auch Klagemauer genannt. Sie ist die Gebetsrichtung für Juden auf der ganzen Welt. Das museumspädagogische Programm wird durch ein Modell der Mauer ergänzt, in das die Besucher wie an der real existierenden in Jerusalem Zettelchen mit Bemerkungen und Anregungen stecken können.
Ein besonderes Exponat aus dem Jüdischen Museum der Schweiz bereichert die Ausstellung: ein Kupferstich aus dem 18. Jh. zeigt den brennenden Tempel in Jerusalem und greift das Motiv des Titusbogen in Rom mit auf, das den Leuchter und andere geraubte Tempelgeräte erkennen lässt. Der Kupferstich ist in einem 1735 in Zürich veröffentlichten Buch der berühmten Alterthümer von Josephus Flavius zu sehen.
Gesänge aus Gebeten der Fastentage in Erinnerung an die Zerstörung des Heiligtums begleiten den Besucher und sorgen für eine besondere Atmosphäre in den Ausstellungsräumen.

Kupferstecher: Johann Georg Seiller Schafhus (1663-1740)

„Wenn ich dich je vergessen sollte, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht erhebe Jerusalem zu meiner höchsten Freude.“ (Psalm 137,5-6)

Die Ausstellung ist bis Ende Oktober 2019 zu besichtigen.
Jüdisches Museum Emmendingen (Mikwe), Schlossplatz 7
Eintritt frei, Spenden erbeten
Foto: Monika Rachel Raija Miklis

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