Elie Wiesel_Sulzburg

Sulzburg: Literarisch-Musikalische Soirée – „Un die Welt hot geschwign. Elie Wiesel – ein Zeuge wider das Vergessen“

Als Fünfzehnjähriger wurde er aus seiner Heimat, der frommen chassidischen Welt eines rumänischen Schtetl‘s, gerissen und in die Hölle von Auschwitz verschleppt. Er hat sie überlebt, als einziger seiner Familie. In autobiographischen Schriften hat er später von seinen Erlebnissen berichtet und das Ungeheuerliche in Romanen, Gedichten, Essays zu begreifen versucht.
Aber Elie Wiesel wollte den Holocaust nie bloß literarisch „konservieren“. Seine Erinnerungen weisen in die aktuelle Gegenwart und in die Zukunft: in eine Welt, die nach wie vor von Gewalt, Unterdrückung und Rassismus geprägt ist, will er uns bewahren von Apathie und Gleichgültigkeit. Die großen und kleinen Tragödien der Menschheitsgeschichte, so meint er, geschehen immer wieder nur aus einem Grund: weil wir wegschauen und schweigen, und so den Tätern das Feld überlassen.

Als Anerkennung für sein literarisches und politisches Zeugnis, für sein unermüdliches Ringen um eine menschenwürdigere Welt erhielt Wiesel 1986 den Friedensnobelpreis

In seiner Collage gibt Rudolf Guckelsberger einen Einblick in Elie Wiesels umfangreiches Werk, vornehmlich mit Passagen aus seinen frühen Arbeiten, in denen er versucht, das Unaussprechliche des Schoa-Erlebnisses in Worte zu fassen. Begleitet wird er dabei von Vanessa Porter, einer vielfach ausgezeichneten jungen Percussionistin.

Textauswahl und Lesung: Rudolf Guckelsberger
Musik: Vanessa Porter, Marimbaphon

Sonntag, 30. September 2018, 19 Uhr
Sulzburg, ehemalige Synagoge
Karten: Touristinfo Sulzburg

Schofar_Foto Monika Miklis

jüdisches Museum Emmendingen: Exponat des Monats – das Widderhorn

Welches Objekt könnte die Bedeutung der jüdischen Hohen Feiertage besser symbolisieren als das geschwungene Horn eines Widders? Das Widderhorn, Hebräisch „Schofar“, ist ein altes Instrument, das bereits seit über dreitausend Jahren in der jüdischen Liturgie verwendet wird. Im letzten Monat „Elul“ des jüdischen Jahres, das am 9. September zu Ende ging, ermahnte es bereits täglich die Betenden in der Synagoge, sich ihrer Taten des vergangenen Jahres zu erinnern, sich auf die Zeit der Busse und der Rückkehr zu G’tt vorzubereiten.  An den beiden Neujahrstagen erklingt es mehr als hundert Mal während dem G’ttesdienst und ermahnt Juden auf der ganzen Welt, sich ihres Bundes mit G’tt, dem König der Welt, erneut bewusst zu werden. Mit dem ernsten und besinnlichen Jahresanfang 5779 (10./11.9.18) beginnen die zehn Bußtage, die schließlich am 19. September 2018 in den höchsten jüdischen Feiertag gipfeln, in den Tag der Sühne (Hebr. Jom Kippur). Es ist der Tag, an dem die Synagogen wenigstens einmal im Jahr brechend voll sind, an dem selbst säkulare Juden doch lieber mal Fasten, fünfundzwanzig Stunden nicht trinken und essen, um auf Nummer sicher zu gehen. Weil, man kann ja nie wissen… Es ist ein Tag der Sühne und der Versöhnung mit seinen Mitmenschen und mit G’tt. Zum Abschluss der feierlichen Liturgie erklingt an Jom Kippur vor Sonnenuntergang ein letztes Mal der Klang des Schofar, gleich einem Schluchzen und Wehklagen, der die Gebete in den Himmel trägt bis vor den Thron des allmächtigen Richters.  Welches Objekt könnte  passender sein, als das Horn eines Widders, der damals bei der Bindung von Jitzchak seinem Vater Abraham im Dickicht erschien und bis heute Abrahams G’ttvertrauen symbolisiert? Wer mag, kann das gerne im 22. Kapitel des ersten Buch Mose nachlesen, das auch in dieser Zeit in der Synagoge gelesen wird. Das Exponat des Widderhorns ist Teil der Sonderausstellung zu den Hohen Feiertagen im Jüdischen Museum Emmendingen.

Friedhof Diersburg

Radtour zwischen Offenburg und Kippenheim

Die Erinnerungsstätte Salmen und die Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim laden zu einer Radtour zu Stätten jüdischer Geschichte ein: Die südliche Ortenau war eines der jüdischen Zentren Badens. Von diesem einst reichen jüdischen Leben zeugen heute noch ehemalige Synagogen und jüdische Friedhöfe aber auch hebräische und jiddische Wörter im Alemannischen und bauliche Spuren in den sogenannten „Judendörfern“ zwischen Offenburg und Ettenheim. Besucht werden u. a. die Offenburger Mikwe, der Diersburger „Judenfriedhof“ und die ehemalige Synagoge Kippenheim. Die Tour ist Teil des geplanten „Jüdischen Kulturwegs am Oberrhein“, der bedeutende Stätten des Judentums entlang des Rheins verbinden soll. Männer werden gebeten eine Kopfbedeckung mitzubringen.
Achtung: Die Radtour führt nicht nur über ebenes Gelände!
 
<blockquote> Sonntag, 23. September 2018, 10 – ca. 16.30 Uhr
Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Museum im Ritterhaus, Offenburg.
Rückfahrt in Eigenregie oder mit dem Zug über den Bahnhof Orschweier
Teilnahme kostenlos
Anmeldung und Information Tel.: 07807/957612 oder sowie unter 0781/ 82 25 77</blockquote>

Blaues Haus Breisach

Blaues Haus Breisach: Buchvorstellung im Hiermit möchten wir Sie auf die Buchvorstellung

Das Blaue Haus Breisach lädt zur Buchvorstellung „Kein Kernkraftwerk in Wyhl und auch nicht anderswo“ von Balthasar Ehret mit der Herausgeberin Marion Schneider ein. Die Anti-AKW-Bewegung in den 1970er Jahren machte die Bevölkerung des Kaiserstuhls zu Verfechtern des zivilen Ungehorsams und des bürgerlichen Widerstandes. Kaiserstühler, Elsässer und Nordschweizer schlossen sich 1974 zu den 24 Badisch-elsässischen Bürgerinitiativen zusammen. Einer ihrer wichtigen Protagonisten war der Fischermeister Balthasar Ehret aus Weisweil, den alle nur den „Belz“ nannten. Als Gegner der Kernenergie organisierte er mit den Gleichgesinnten der Bürgerinitiativen den Widerstand, erst gegen das im elsässischen Marckolsheim geplante Bleiwerk, dann gegen das im Nachbarort von Weisweil geplante Atomkraftwerk Wyhl. Der Konflikt um Wyhl gilt als Meilenstein der Anti-AKW-Bewegung und als Wendepunkt des deutschen Umgangs mit Atomkraftwerken.

Mit dem Buch „Kein Kernkraftwerk in Wyhl und auch nicht anderswo“ liegen nun erstmals Balthasar Ehrets Erinnerungen an diese bewegte Zeit vor. Dabei handelt es sich um die Verschriftlichung von Interviews, die Herausgeberin Marion Schneider in den 1980er Jahren mit dem Atomkraftgegner führte.

Marion Schneider ist gemeinsam mit Udo Wohlfeld Herausgeberin der Reihe „Kinder auf der Flucht“ in der die Geschichte jüdischer Kinder erzählt wird, die während des Nationalsozialismus im Deutschen Reich lebten und die durch Flucht gerettet wurden.

Der Versuch, das KKW In Breisach zu planen, scheiterte Anfang der 70er Jahre am Widerstand der Bevölkerung.

Donnerstag, 20. September 2018, 19 Uhr
Blaues Haus Breisach, Rheintorstraße 3, Breisach
Eintritt frei