Offenburg: Lesung „In jeden Fluss mündet ein Meer“

Lesung mit José F. A. Oliver am 14. November 2023

In seinem dritten Essayband steigt der Lyriker José F. A. Oliver in die Flüsse seiner Sprachen. Er weiß, dass alles fließt, und dass dies immer auch Zuversicht bedeutet.
Ausgespannt zwischen mindestens zwei Sprach- oder Sprechkulturen und den filigran skizzierten Visionen ins mögliche Zusammenleben einer sich immer wieder überraschend erneuernden Gesellschaft, fertigt er utopische Skizzen an, die in jedem Satz das Vergangene als Fährten in die Zukunft aufschimmern lassen. Ein Spurenfund, der das Heutige meint und eint und sich in dem, was war, vielstimmig kristallisiert. Worte bergen Orte. Orte lassen Worte mäandern. »W:orte«, wie sie José F. A. Oliver bisweilen bezeichnet. Sie lotet er hoffnungsfroh aus, sodass im mehrkulturellen Klang und seinen Rhythmen Bilder hörbar, Träume und Räume geschöpft werden, Rettungsinseln im Fluss aus Migrationsgeschichten, nomadisch unterwegs zu sich selbst, aber darum nicht weniger denjenigen zugewandt, die sich dieser verdichteten Kurzprosa annehmen.
Der Hausacher Lyriker José F. A. Oliver ist Verfasser von Gedichten, Kurzprosa und Essays zu kulturpolitischen Themen. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis, dem Kulturpreis Baden-Württemberg, dem Joachim-Ringelnatz-Preis und dem Basler Lyrikpreis 2015. Er ist Vorsitzender des Schriftstellerverbands PEN Deutschland.

Buch: „In jeden Fluss mündet ein Meer“, José F. A. Olivier, erschienen bei Matthes & Seitz Berlin (2023), gebunden 22 Euro

Dienstag, 14.November 2023, 20 Uhr
Der Salmen, Lange Straße 52, Mediathek
Eintritt: 12€
Der Vorverkauf erfolgt über die Buchhandlung AKZENTE per Mail an , telefonisch unter 0781/ 9708155 oder direkt im Laden.

Offenburg: Kulturpause „Der Salmen als Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus“

Der Gedenkraum im Salmen lädt zum Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus in Offenburg ein. Welche Gruppen Opfer wurden, darüber informiert eine Station im Foyer. Sie nennt die jüdischen Mitbürger*innen, Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und Menschen, die der Euthanasie zum Opfer fielen. Auf ihnen soll bei der Führung das besondere Augenmerk liegen.

Donnerstag, 16. November 2023, 12.30 Uhr
Salmen Offenburg, Lange Straße 52
Dauer: 15 Minuten
Mit Regina Brischle
Kostenlos

Schmieheim: Führung über den Jüdischen Friedhof

Bei einem Gang über den jüdischen Friedhof bei Schmieheim mit seinen über 2500 Gräbern lässt sich die wechselhafte Geschichte der Juden der Ortenau ablesen. Die ehrwürdige Grabstätte wurde 1682 von der Ettenheimer Judenschaft gegründet, als sich über 400 Jahre nach den Vertreibungen des Mittelalters wieder jüdische Familien in der Region niederlassen durften. Die zu verschiedenen Zeiten angelegten Teile des Friedhofes mit ihren unterschiedlichen Grabgestaltungen spiegeln eindrücklich die jeweilige gesellschaftliche Stellung der Juden wider.

Bei der Führung wird auf die auf vielfältigen Symbole und Inschriften auf den Grabsteinen eingegangen. Bei einigen Verstorbenen ist auch ihr Schicksal zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt und ist ebenfalls Teil der Führung mit Bärbel Heer vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim.

Sonntag, 12. November 2023, 15 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz beim Friedhof an der Straße von Schmieheim nach Wallburg
Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen, gutes Schuhwerk wird empfohlen.
Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden
Teilnahme kostenfrei

Neue Medienstation in Emmendingen

Entwicklung digitaler Formate zur Wissens- und Informationsvermittlung

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. hat im Jahr 2021 eine Medienstation „Jüdisches Leben in Emmendingen“ für die Dauerausstellung im Erdgeschoss des Jüdischen Museums gestaltet.

Seit März 2022 steht sie den Besucher:innen des Museums zu den regulären und besonderen Öffnungszeiten für ihre persönlichen Recherchen zur Verfügung. Sie unterstützt die Vermittlungsarbeit des Trägervereins durch ein digitales Format. Im Rahmen der gedenkstättenpädagogischen Vermittlungsarbeit können junge Menschen bei Führungen oder im Rahmen selbstständiger Recherchen das digitale Angebot der Medienstation nutzen. Sie können eigene Zugänge zur jüdischen Geschichte der Stadt Emmendingen und zur Erinnerungsarbeit finden und gestalten.

Die Medienstation gliedert sich in die drei Hauptbereiche „Erinnerung“, „Neubeginn“ und „Vermittlung“. Im Hauptmenüpunkt „Erinnerung“ finden sich die Unterrubriken „Menschen“, „Gemeindeleben“, „Politik und Gesellschaft“, „Kultur und Freizeit“, „Ökonomie“, „Zerstörung der Gemeinde“ und „Zeichen der Erinnerung“. Unter der Unterrubrik „Menschen“ können sich die Nutzer:innen mit den Lebensgeschichten Emmendinger Jüdinnen und Juden vertraut machen.

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Freiburg: Konzert „Der Fall Hindemith“

Tabea Zimmermann und Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main spielen Kammermusik von Paul Hindemith und aus seinem Umfeld. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit Bronislaw-Huberman-Forum, der Gertrud-Luckner-Bibliothek, der Hochschule für Musik Freiburg sowie der Fondation Hindemith. Das Konzert findet im Festsaal der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg als Teil der Veranstaltungsreihe „Verfogung-Widerstand-Exil“ statt.

Sonntag, 12. November, 16-17.15 Uhr
Festsaal der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg, Kirchstraße 4
Kooperation mit dem Bronislaw-Huberman-Forum, der Gertrud-Luckner-Bibliothek, der Hochschule für Musik Freiburg sowie der Fondation Hindemith

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Rundgang mit Lesung zum 85. Jahrestag des Novemberpogroms 1938

Im Rathaushof stand die SA mit dem Gewehr hinter uns …

Wie überall in Orten mit jüdischer Bevölkerung kam es am 9. bzw. am 10. November 1938 auch in Kippenheim zu schweren Übergriffe gegen diese Minderheit. Angehörige der Hitlerjugend aus Lahr, aber auch Einheimische, warfen Schaufenster jüdischer Geschäfte ein, attackierten jüdische Häuser mit Steinwürfen und schändeten die Synagoge. Am 10. November 1938 wurden alle jüdischen Männer in das KZ-Dachau verbracht, erst nach Wochen kamen sie wieder frei.

Anlässlich des 85. Jahrestages der sogenannten „Reichkristallnacht“ lädt der „Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim“ zu einem Rundgang zu den Schauplätzen des Pogroms ein. Vor den früheren jüdischen Häusern und Einrichtungen werden Berichte von Überlebenden verlesen wie Inge Auerbacher, Kurt Maier und Hedy Epstein, aber auch Zeugenaussagen aus den Synagogenbrandprozessen der Nachkriegszeit.

Freitag, 10. November 2023, 17 Uhr
Treffpunkt: Vorhof der Kippenheimer Synagoge, bei schlechtem Wetter in der Gedenkstätte
Teilnahme kostenlos

Breisach: Audiovisuelle Tour

Eine neue audiovisuelle Tour mit 15 Stationen lädt in Breisach zum Erkunden ein und informiert über jüdisches Leben in der Stadt. Aus den Perspektiven von Elaine Wolff und Hans David Blum, deren Familien viele Generationen in Breisach gelebt haben. Mehr erfahren: postkarte_doppel_bhb

Offenburg: Gedenkveranstaltung 9. November

Lesung mit Uwe Neumahr

Der Schriftsteller Uwe Neumahr, der als Literaturagent und freier Autor arbeitet, wird aus seinem neuen Buch lesen: „Das Schloss der Schriftsteller. Nürnberg `46 – Treffen am Abgrund.“

Neumahr erzählt über die Schriftsteller*innen und Reporter*innen, die 1946 aus Nürnberg Bericht erstatteten. Sie wohnten auf Schloss Faber Castell, schrieben, diskutierten, verzweifelten; unter ihnen Erika Mann, Erich Kästner und John dos Passos. Dieses „Treffen am Abgrund“ war einzigartig: Exil-Rückkehrer*innen, Überlebende des Holocaust, West und Ost trafen aufeinander, saßen in Gerichtssälen und versuchten Worte zu finden für die unbeschreiblichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Uwe Neumahr widmet sich der Arbeit dieser Menschen und arbeitet einfühlsam heraus, wie sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Schreibstil veränderten.

Donnerstag, 9. November 2023, 20 Uhr
Salmen, Lange Straße 52 Offenburg
Anmeldung per Email an

Vogtsburg: Musikalische Lesung „Helene Schweitzer-Bresslau“

Helene Schweitzer-Bresslau – ein Lebensweg

Der Heimat und Geschichtsverein Oberrotweil als Gastgeber mit dem Bildungswerk der Stadt Vogtsburg und dem „Blauen Haus“ Breisach laden zu einer musikalischen Lesung in die Kirche St. Michael in Niederrotweil ein.

Helene Schweitzer-Bresslau ist eine Frau mit innovativen Ideen und erstaunlicher Arbeitskraft. Sie wurde jedoch meist in den Schatten ihres Ehemanns – Albert Schweitzer – gedrängt. Heute wollen wir ihren eigenen Lebensweg entdecken. Dabei nähern wir uns den Fragen an, wer sie war und was man aus ihren Erfahrungen lernen kann. Ergänzt wird die Lektüre von Helene‘s Briefen und Texte sowie Auszügen aus ihrer deutschen Biografie.
Die musikalische Lesung wird nicht nur zu einem besseren Verständnis der vergangenen und zeitgenössischen Welt führen, sondern auch zu einem wahren Vergnügen, bei dem Helene‘s Beispiel eine Ermutigung zum Handeln wird.

Rednerin: Blanche Walther (Essayistin und Übersetzerin, Master in Ethik und Germanistik)
Lesung: Aline Martin (Schauspielerin von „À livre Ouvert/ wie ein offenes Buch“)
Musik: Thierry Mechler (Organist und Professor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Foto (Ausschnitt): Blaues Haus Breisach

Sonntag 29. Oktober 2023, 17 Uhr
Niederrotweil 36, 79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl
Eine Kooperation des Heimat und Geschichtsverein Oberrotweil mit dem Bildungswerk der Stadt Vogtsburg und dem Blauen Haus Breisach
Der Eintritt ist frei – Über eine Spende freuen wir uns
Bitte denken Sie an warme Kleidung. Die Kirche St. Michael ist ungeheizt.

Kippenheim_1938_Vortrag Alter und Neuer Antisemitismus

Freiburg: Vortrag „Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland, 1890 bis 1938

Wegen Krankheit leider abgesagt!

Anlässlich des 85. Jahrestags des Novemberpogroms 1938
Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte nicht Deutschland zu den Hochburgen des Antisemitismus, sondern eher Russland oder sogar Frankreich. Wie kam es, dass sich dies innerhalb von nicht einmal 35 Jahren so sehr veränderte, dass mit den Nationalsozialisten die judenfeindlichste Partei des Kontinents in Deutschland an die Macht gelangte? Mit dieser Frage befasst sich der Vortrag „Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland 1890 bis 1938“ von Prof. Ulrich Herbert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau). Die Veranstaltung findet in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg statt. Das St. Ursula-Gymnasium ist Bildungspartner der Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim.

Flyer zur Veranstaltung

Bild (Ausschnitt): Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V. : Schändung der Kippenheimer Synagoge am 10. November 1938

Donnerstag, 9. November 2023, 18 Uhr
Aula des St. Ursula Gymnasiums, Eisenbahnstraße 45, 79098 Freiburg
Veranstaltung mit Prof. Dr. Ulrich Herbert, Leiter der Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität
Veranstalter: St. Ursula Gymnasium Freiburg, Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V., Gedenkstätten Südlicher Oberrhein
Eintritt frei, Spenden erbeten