Moch, Rosa

Foto: Staatsarchiv FreiburgRosa Moch wurde am 26. Juli 1905 in Offenburg geboren. Ihre Eltern waren Sara Moch, welche 1878 in Eppingen als Sara Dreyfuß geboren wurde, und Leopold Moch, geboren 1872 in Nonnenweier. Rosa hatte einen jüngeren Bruder, Berthold, und eine ältere Schwester, Jenny. Ihre Arbeit verrichtete sie laut Wiedergutmachungsunterlagen als Hausangestellte, bis sie arbeitslos wurde. Der genaue Zeitpunkt ist dort leider nicht vermerkt. Vermutlich war es ihr aufgrund ihrer Religion nicht mehr erlaubt zu arbeiten.

Aus Rosas Einwohnermeldekarte geht hervor, dass sie in ihrem Leben überdurchschnittlich oft den Wohnsitz wechselte. Sie lebte unter anderem in Frankfurt am Main, Salzuflen und in Wiesbaden. Die Gründe dafür sind unbekannt – da sie als Hausgehilfin arbeitete, war es vermutlich berufsbedingt.

Ihr Bruder Berthold emigrierte 1933 nach Paris, um sich drei Jahre später in Südafrika niederzulassen. Rosas Mutter folgte ihm 1939 dorthin. Als schließlich ihre Schwester Jenny 1934 zuerst nach Russland und drei Jahre später nach Amerika ausreiste, blieb Rosa alleine mit ihrer Tante Sofie Dreyfuß in Offenburg zurück. Rosa stellte einen Antrag auf Ausreise nach England, dieser wurde jedoch abgelehnt.

Über Rosa Moch ist nicht viel bekannt; durch die Trennung der Familie gab es nach 1939 keinen Kontakt mehr zwischen Rosa und ihren Geschwistern oder ihrer Mutter. Am 22. Oktober 1940 wurde Rosa mit den anderen Offenburger Juden in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Nachdem sie noch in weiteren französischen Lagern interniert war,  kam sie schließlich nach Auschwitz, wo sie, wie der Familie später mitgeteilt wurde, ermordet wurde.

Nach Rosas Tod beantragten ihre Geschwister vom Deutschen Staat eine Wiedergutmachungsleistung für die 54-monatige Dauer ihrer Internierung. Diese wurde jedoch abgewiesen.

 
Leonie Müller
Gedenkbuch im Salmen (Offenburg), 2013/14

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