Grombacher, Kurt

Kurt Grombacher war ein Offenburger Jude, der wie viele andere während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurde. Er wurde am 23. Oktober 1922 in Offenburg geboren und war der einzige Sohn von Bella Grombacher, geborene Hausmann, und ihrem Mann Karl Grombacher, einem aus Straßburg stammenden Kaufmann.

Die Familie wohnte in der Franz- Volk-Straße 45, bis sie 1927, als Kurt fast 5 Jahre alt war, in den Philosophenweg 20 umzog. 1935 zog Kurt, mit nicht ganz 13 Jahren, für drei Jahre nach Ettlingen, vermutlich besuchte er dort eine jüdische Schule.
 
Am 10. November 1938, dem Tag nach der sogenannten „Reichskristallnacht“, wurde er, wie alle anderen männlichen Juden über 16 Jahren, in „Schutzhaft“ genommen und in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Einen Monat später wurde er entlassen und zog kurz darauf in die Gaswerkstraße 8 in Miete.
 
Ende September 1939 zog Kurt abermals um, diesmal nach Neuendorf bei Berlin, wo er wieder nicht lange blieb, denn am 5. November kehrte er zu seinem vorherigen Wohnort in Offenburg zurück. Nach einigen Tagen zog er dann mit seiner Familie zunächst in die Hildastraße 57 und knapp drei Monate darauf in die Friedensstraße 46. Beide Häuser waren sogenannte „Judenhäuser“. Mit fast 18 Jahren zog Kurt für vier Monate nach Frankfurt am Main. Im Juli 1940 kehrte er zurück nach Offenburg und lebte erneut in einem der „Judenhäuser“ in der Gaswerkstraße 17.
 
Schließlich wurde er, wie alle anderen badischen Juden am 22.10.1940, von Gestapo- oder SS-Männern zusammen mit seiner Mutter ins französische Internierungslager Gurs deportiert, bis er am 16. März ins Lager Rivesaltes kam. Während seiner Zeit dort wurde er vom 19. Juli bis zum 9. September 1941 zur Organisation Todt abgeordnet. Er musste als Zwangsarbeiter auf einer Baustelle, wahrscheinlich in Lagernähe, arbeiten. Nach diesem Arbeitseinsatz musste er noch eine Zeit lang in Rivesaltes bleiben. Am 16.01. 1942 wurde Kurt in das Untersuchungsgefängnis Perpignan überführt, in dessen Gefängnislisten er jedoch nicht aufgeführt ist.
 
Seit dem 31. August 1944 gilt er als verschollen, weshalb Kurt am 8. Mai 1945 für tot erklärt wurde.

 
Jana Anti
Gedenkbuch im Salmen (Offenburg), 2013/14

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