Die spätere Offenburgerin wurde am 27. September 1878 als Sara Dreyfusz in Eppingen bei Heilbronn geboren. Sie heiratete 1903 den Kaufmann Leopold Moch, der am 27. Januar 1872 in Nonnenweier, das heute zur Gemeinde Schwanau gehört, geboren worden war. Ihr Mann betrieb in Offenburg eine Papier- und Ledergroßhandlung in der Blumenstraße 5, der heutigen Phillipp-Reis-Straße.
Die Mochs bekamen drei Kinder, zuerst die am 29. Mai 1904 noch in Nonnenweier geborene Jenny. Als nächstes erblickte am 26. Juli 1905 Rosa, „Rosl“ genannt, in Offenburg das Licht der Welt, (siehe Biografie Rosa Moch). Sohn Bertold wurde am 27. April 1907 ebenfalls in Offenburg geboren, (siehe Biografie Bertold Moch).
Die fünfköpfige Familie wohnte über ihrem Geschäft in der Blumenstraße 5. Insgesamt mussten Sara und ihr Mann für die 4-Zimmer-Wohnung und das Geschäftslokal im Erdgeschoss monatlich 110 Reichsmark bezahlen, eine keineswegs überteuerte Miete. Darüber hinaus besaßen sie eine Bibliothek, welche ca. 500 Bücher umfasste.
Ob die Hetze der Nazis die angeschlagene Gesundheit von Ehemann Leopold Moch weiter verschlimmerte, ließ sich nicht mehr herausfinden. Jedenfalls verstarb Saras Ehemann am 22. Juni 1934 an Krebs.
Nach seinem Tod führte Sara das Geschäft bis 1936 fort, dann musste sie es wegen mangelnder Einkünfte aufgeben. Knappe drei Jahre später gelang es ihr, im Juni 1939 Deutschland zu verlassen und zu ihrem Sohn Bertold ins südafrikanische Kapstadt auszuwandern. Für ihre Reise musste sie eine „Judenvermögensabgabe“ von 2120 Reichsmark zahlen, außerdem wurde ihr Wertpapierdepot von den Nazis beschlagnahmt. Die Bibliothek und den Hausrat musste sie zurücklassen.
In Kapstadt stellte sich schnell heraus, dass sie das Klima nicht vertrug. Daher zog sie 1948 zu ihrer Tochter Jenny nach Pittsburgh in Pennsylvania, welche geheiratet hatte und nun den Namen Schey trug. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod am 6. April 1952.
Sarah Garbe
Gedenkbuch im Salmen (Offenburg), 2017/18