Kippenheim: Konzert mit dem Jiddisch-Chor „Lomir Zingen“

Der Straßburger Jiddisch-Chor „Lomir Zingen“ (Laßt uns singen) wurde 2012 von Astrid Ruff gegründet. Die Chorleiterin ist in Casablanca in einer aschkenasisch-jüdischen Familie geboren, zog aber als Kind mit ihrer Familie nach Straßburg. Der Vater war elsässischer Herkunft, die Mutter entstammte einer deutschsprachigen Familie aus Galizien. Der aus jüngeren und älteren Sänger*innen zusammengesetzte Chor bringt dem Publikum jiddische Lieder nahe. Was ihn zusammenhält, ist Neugier und Begeisterung der Sänger*innen für die jiddische Kultur und der Wunsch, sich in dieser Kultur wohl zu fühlen. Manche sind Juden, andere sind Gojim; manche sind Berufsmusiker*innen, manche leidenschaftliche Amateure, der Chor nimmt alle Musikliebhaber mit offenen Armen auf. Der Chor wird von der Akkordeonistin Fabrice Kieffer begleitet, die Texte zwischen den Liedern, die den Inhalt erklären, werden auf Deutsch gesprochen. Diesen Sommer beschäftigt ihn das bewegte Leben von Itzik Manger, einem wichtigen Dichter der jiddischen Sprache. Der aus Rumänien stammende und vor den Nazis nach England geflohene Dichter beschreibt in seinen Gedichten und Balladen die Welt des osteuropäischen, nicht assimilierten Judentums, die mit der Vernichtung im Holocaust von 1938/1941 bis 1945 untergegangen ist.

Sonntag, 26. Juni 2022, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Konzert mit Lomir Zingen
Eintritt frei

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