Sophie Bloch wurde am 31.12.1863 in Schmieheim als Tochter von Salomon Bloch und dessen Frau Lea (Lena/Helena) geborene Schnurmann geboren. Sophie Bloch zog mit ihren Eltern und mehreren Geschwistern nach Haslach in die 1877 erworbene Gastwirtschaft „Zum Löwen“.
1885 heiratete sie den Kaufmann Max Weil aus Lörrach. Das Ehepaar gründete ein Textilgeschäft und erwarb 1888 das Haus in der Hauptstraße 48 in Haslach. Drei Kinder wurden hier geboren: Julius Weil 1886, Lydia Weil 1888 und Hedwig Weil 1893.
Die Familie siedelte 1903 nach Straßburg um, von dort zogen sie nach dem 1. Weltkrieg nach Mannheim. Max Weil starb dort 1937.
Sophie Weil wurde am 22.10.1940 mit ihren drei Kindern und deren Ehepartnern nach Gurs deportiert.
Sophie Weil wurde 1942 über Drancy nach Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurde. Dasselbe Schicksal hatte ihr Sohn Julius mit dessen Frau Else, geborene Feibelmann. Sophies Tochter Lydia kam ebenfalls in Auschwitz um, nachdem deren Mann Aaron Müller bereits im März 1942 in Portet sur Garonne gestorben war. Die dritte Tochter Hedwig konnte mit ihrem Mann Heinz Geggel über Marseille und Casablanca nach Kuba entkommen. Sie siedelten nach dem Krieg nach Kalifornien um.
In der Haslacher Hauptstraße 48 liegen die Stolpersteine für Sophie, Julius und Lydia Weil.
Sören Fuß
Stolpersteinprojekt Haslach im Kinzigtal