Weil, Julius

Julius Weil wurde am 15.5.1886 in Haslach geboren. Sein Vater Max Weil betrieb mit seiner Ehefrau Sophie, geborene Bloch ein Textilgeschäft in der Hauptstraße 48. Die Familie siedelte 1903 nach Straßburg über. Julius nahm als deutscher Soldat vier Jahre am 1. Weltkrieg teil. Danach verlegte die Familie ihren Wohnsitz nach Mannheim. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Julius einige Wochen im KZ Dachau interniert.
Nach seiner Rückkehr war er wie alle jüdischen Mitbürger den Drangsalierungen der Nazis ausgesetzt.
Am 22. Oktober 1940 wurde er mit seiner Frau Else, geborene Feibelmann nach Gurs transportiert. Mit dabei waren seine Mutter Sophie Weil und seine Schwestern Lydia Müller und Hedwig Geggel mit ihren Ehemännern.
Julius Weil war vorübergehend im Lager Les Milles interniert bevor er am 19.8.1942 von Drancy aus nach Auschwitz verschleppt wurde. Neun Tage zuvor war ihm bereits seine Frau auf diesem Weg vorausgegangen. In Auschwitz verliert sich ihre Spur, weshalb sie für tot erklärt wurden.
In Haslach erinnert in der Hauptstraße 48 ein Stolperstein an den hier geborenen Julius Weil.

Sören Fuß
Stolpersteinprojekt Haslach im Kinzigtal

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