Emil Haberer wurde am 5. Februar 1874 als erstes Kind von Karl Haberer und seiner Frau Mathilde in Offenburg geboren. Die Familie lebte in der Ritterstraße 11. Emil bekam in den folgenden Jahren noch vier Geschwister, Otto, Lina, Augusta und Berthold. Vielleicht hing es mit dem Tod des Vaters am 8. März 1904 zusammen, dass Emil Haberer sich Ende 1905 entschloss, nach Karlsruhe zu gehen. Von Beruf war er damals „Reisender“, heute würde man Handelsvertreter sagen.
Wie alle Juden hatte Emil Haberer nach 1933 unter den Repressionen der Nationalsozialisten zu leiden. Vielleicht war seine wirtschaftliche Lage so prekär oder die Schikanen setzten ihm so zu, dass er dem Druck auf Dauer nicht standhalten konnte. Wir wissen es nicht. Die Zeit vom 12. August bis 1. November 1937 verbrachte er im psychiatrischen Landeskrankenhaus in Wiesloch.
Als er am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurde, hatte er den katastrophalen Lagerbedingungen wenig entgegenzusetzen. Emil Haberer starb dort ein halbes Jahr später am 23. Mai 1941 im Alter von 67 Jahren.
Stolpersteine für Offenburg, Hrsg.: Gerda Maria Lüttgen, 2013
Stolperstein: Ritterstr. 11