Hammel, Rudolf Siegmund

Rudolf Siegmund Hammel wurde am 3.3.1931 in Offenburg geboren. In Offenburg wohnte die Familie Hammel seit dem 15.4.1926 in der Sofienstraße 30. Am 15.3.1934 zog die Familie dann in die Zellerstraße 21, in welcher Rudolf den größten Teil seiner Kindheit verbrachte. Rudolf besuchte die heutige Georg-Monsch-Schule in Offenburg.

Am 22.10.1940 wurde er zusammen mit seinen Eltern Paul Hammel (geb.1892) und Mina Hammel (geb. 1898) geborene Machol und seinem Bruder Kurt Hammel (geb. 1928) nach Gurs, am Fuße der französischen Pyrenäen, deportiert. Die beiden Hammel Kinder Kurt und Rudolf wurden in ein Kinderheim in Creuse gebracht. 1942 flohen sie in die Schweiz. Ab 1943 lebten die Brüder für sechs Monate in dem kleinen Bergdorf Ascona, in der Nähe von Locarno.

Im September 1945 emigrierten die beiden dann in die USA und lebten dort bei ihrem Onkel und ihrer Tante in San Francisco. Während ihres Armeedienstes in der US-Army wurden sowohl Kurt als auch Rudy (wie er sich jetzt nannte) in Korea stationiert, jedoch nicht zur selben Zeit: so war Kurts Division schon in Japan, als Rudolfs Division nach Korea verschifft wurde (um 1950). Nachdem Rudolf zurück in Amerika war, lernte er seine zukünftige Frau Edith kennen, die auch aus Deutschland stammt, jedoch zeitweise in Australien (in Cooma) lebte. In den späten fünfziger Jahren heirateten die beiden. Nach ihrer Hochzeit zogen sie weg von San Francisco in das 20 Meilen entfernte Pacifica. Ihr Haus in Pacifica ist ungefähr eine Meile vom Meer entfernt.

Das Ehepaar hat drei Söhne: Alan, Steve und Kenny.
Rudolf arbeitete 37 Jahre für RCA+GE (Radio Corporation of America und General Electrics) als Sattelitenkommunikationstechniker. Edith arbeitet als Raumgestalterin. In ihrer Freizeit bewirtschaften sie ihren Garten, in welchem verschiedene Obst- und Gemüsepflanzen wachsen.

Aufgrund des Stolpersteinprojekts in Offenburg war Rudolf in Briefkontakt mit Frau Lüttgen, der Organisatorin des Projekts in Offenburg. Er finanzierte alle Stolpersteine seiner Familie, die vor dem Haus Zellerstraße 21 in den Boden eingelassen sind (Mutter, Vater und Großmutter Babette, geb. Kahn). Des Weiteren steht Rudolf immer noch in Briefkontakt mit seinem ehemaligen Nachbarn Hubert Litterst. (Dieser stellte einen Teil seiner Briefe als Quellen zur Verfügung.)
Das Foto zeigt Rudolf und Edith Hammel

 

Markus Häner
Gedenkbuch im Salmen (Offenburg), 2010/11                                             

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