Ebstein, Alfred

Alfred Alexander Ebstein wurde am 8. März 1909 in Offenburg geboren. Der älteste Sohn von Ida und Ismar Ebstein besuchte wie auch seine Geschwister Friederike und Elias das städtische Gymnasium in Offenburg. Die heute nach Grimmelshausen benannte Schule war damals das einzige Gymnasium in Offenburg.

Nach Beendigung der Schule zog er zunächst nach Köln-Lindenthal und heiratete dort Margot Mattes, die am 14. November 1909 in Moers geboren worden war. Das junge, streng religiöse Ehepaar Ebstein zog anschließend nach Kitzingen am Main, wo am 6. Oktober 1938 ihr Sohn Denny zur Welt kam. Alfred verdiente sein Geld als Buchhalter und Expedient in der Firma des Weinhändlers Moritz Lustig. Als Expedient war er für den Versand von Frachtgut verantwortlich. Allerdings dürften weder er noch sein Chef von den Nazis verschont geblieben sein: Wahrscheinlich wurde Alfred Ebstein in den 1930er Jahren entlassen und der Weinhändler musste sein Geschäft aufgeben. Wovon die kleine Familie in der Folgezeit lebte, lässt sich nicht mehr recherchieren.

Am 14. März 1942 wurden die Ebsteins von Kitzingen aus in die polnische Kleinstadt Izbica bei Lublin in das dortige Ghetto deportiert. Das Ghetto diente als eine Art Sammellager für den Weitertransport der Menschen in die Vernichtungs-KZ Sobibor, Majdanek und Belzec. Auch Alfred Ebstein und seine Familie wurden wohl von Izbica in eines dieser KZs gebracht. Seitdem gelten alle drei als verschollen, wahrscheinlich wurden sie kurz nach ihrer Ankunft im Lager ermordet. In der Kitzinger Einwohnermeldekarte wurde als Todestag Alfred Ebsteins der 31. März 1942 eingetragen. Es muss leider ungeklärt bleiben, wie dieser Eintrag zustande kam.

Jule Frenk & Karolin Scheiding,
Gedenkbuch im Salmen (Offenburg), 2017/18

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