Freiburg

  • Das Dokumentationszentrum | Foto: Achim Kaeflein
  • Das Dokumentationszentrum | Foto: Achim Kaeflein

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg

Bis voraussichtlich Anfang 2025 entsteht im 1936 erbauten ehemaligen Verkehrsamt am Rotteckring das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg. In zentraler Lage und unmittelbarer Nachbarschaft zum Gedenkbrunnen auf dem Platz der Alten Synagoge wird ein Ort der Information über die Zeit des Nationalsozialismus in Freiburg, Südbaden und der Grenzregion Deutschland – Frankreich – Schweiz eingerichtet.
Als Dokumentationszentrum soll das Haus außerdem Anlaufstelle für Dokumentation und Forschung sein. Hierzu werden bspw. Kooperationen mit Universitäten, Archiven sowie Einrichtungen und Initiativen zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit aufgebaut.
Im Innenhof des Gebäudes entsteht zudem ein zentraler Ort der Erinnerung an alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Region. Die Architektur des Raumes wird eine Möglichkeit zum stillen Gedenken bieten.
In einer weiteren Funktion soll das Haus einen Bildungs- und Diskussionsraum bieten, der sich mit den Möglichkeiten des Zusammenlebens in einer vielfältigen Gesell-schaft beschäftigen soll. Auf den hierfür zur Verfügung stehenden Veranstaltungsflä-chen werden Workshops, Podiumsdiskussionen, Lesungen und weitere Veranstal-tungsformate stattfinden.
Neben dem Dokumentationszentrum soll 2024 auch die Landeszentrale für politische Bildung in das Haus am Rotteckring 14 einziehen. Die unmittelbare Nachbarschaft sowie zahlreiche thematische Schnittmengen bieten beiden Institutionen eine gute Basis für Austausch, Zusammenarbeit und gemeinsame Veranstaltungen im Herzen von Freiburg.

„Serious Game“

Seit Beginn des Jahres 2022 wird ein von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ gefördertes pädagogisches Projekt bearbeitet, das sich die Konzeption und Umsetzung eines semi-digitalen Serious Games bis Ende 2023 zum Ziel gesetzt hat.
Fest steht bisher das Thema „Jüdisches Leben in Freiburg“. Das Spiel soll draußen, mit einer App und in Gruppen gespielt werden. Außerdem soll Augmented Reality (AR), also digitale Erweiterungen der Realität, zum Einsatz kommen. Das Spiel soll einen niederschwelligen Zugang zum Thema bieten, und verschieden Zielgruppen ansprechen. Jugendliche, Multiplikator*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen können und sollen sowohl an der Konzeption als auch an der Umsetzung des Spiels partizipieren.
Unterstützt wird das Projekt u.a. von der Israelitischen Gemeinde und der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher, der Pädagogischen Hochschule, sowie von mehreren lokalen und regionalen Erinnerungsinitiativen und Schulen.

Bildungsangebote

Auch wenn das Dokumentationszentrum seine Türen erst im Jahr 2024 für Besucher*innen öffnet, steht bereits ein Veranstaltungsprogramm zur Verfügung. Seit 2022 sind außerdem schon Wanderausstellungen – „#StolenMemory“ der Arolsen Archives und „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport“ des Zentrums deutsche Sportgeschichte – im städtischen Raum zu Gast gewesen. Aktuelle Veranstaltungen und Informationen finden Sie online unter: www.nsdoku.freiburg.de

Print Friendly, PDF & Email