Kippenheim: Vortrag „Der 22. Oktober 1940 und die Deportation der badischen Jüdinnen und Juden in das Lager Gurs“

Am 22. Oktober 1940 wurden nahezu alle Jüdinnen und Juden Badens, der Pfalz und des Saarlandes aus ihren Wohnungen geholt und nach Südwestfrankreich in das Lager Gurs deportiert. Der badische NSDAP-Gauleiter Robert Wagner und sein Pfälzer Kollege Bürkel versuchten mit dieser unangekündigten Aktion ihre Herrschaftsbereiche als die ersten im Deutschen Reich „judenfrei“ zu erklären. Die Opfer waren völlig überrascht, als am Morgen Gestapo-Männer an ihren Wohnungstüren erschienen und sie aufforderten, ihre Sachen zu packen. Manchen ließ man nicht einmal die zwei Stunden, die auf einem Merkblatt vorgesehen waren. Für den Transport der etwa 6.400 Deportierten stellte die Reichsbahn neun Sonderzüge bereit, die die Grenze zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Frankreich passierten und schließlich von den französischen Behörden zu dem in den Pyrenäen gelegenen Lager Gurs weitergeleitet wurden.
Der Freiburger Historiker Heinrich Schwendemann erläutert Ablauf und Hintergründe dieses Zivilisationsbruches.

Foto (Aussschnitt): Ehemalige Synagoge Kippenheim

Freitag, 20. Oktober, 20 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Vortrag mit Heinrich Schwendemann
Eintritt frei, Spenden erbeten

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