Foto: Stadtarchiv Freiburg | Ingo Schneider | Bild-Nr.: 123663711

Web-Talk-Reihe: Die Ärztekammer Südbaden in der Zeit des Nationalsozialismus

Geladen ist Dr. Christoph Schwamm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg.
Der Nationalsozialismus ist ohne die deutschen Ärzte nicht zu begreifen. Mit der Rassenhygiene lag seinem Staatsverständnis ein medizinisches Konzept zugrunde. Es gab keinen Beruf, in dem derart viele Menschen Angehörige von NS-Organisationen waren. In Freiburg und Südbaden war dieser Zusammenhang besonders ausgeprägt. Ziel des Vortrags ist, diese Tatsache am Beispiel der südbadischen Ärztekammer nachzuzeichnen. Dazu gehört deren Vorgeschichte: Die Modernisierungsangst in Kaiserreich und Weimarer Republik und die Entstehung von Theorien der Eugenik und „Euthanasie“. Nach der Machtergreifung 1933 folgten die Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung von Ärzten jüdischer Herkunft und die Medizinverbrechen. Schließlich scheiterte nach Kriegsende die Entnazifizierung. Schweigekonsens und Verdrängung bestimmten bis weit in die 1980er-Jahre hinein den Umgang mit der eigenen Vergangenheit.

Moderation von Julia Wolrab und Jost Grosspietsch. Weitere Termine und Details im Flyer Web-Talk-Reihe

Mittwoch, 1. Juni 2022, 20.15 Uhr
mit Dr. Christoph Schwamm
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung BW, Außenstelle FR
Kooperationspartner: Colloqium Politicum, Städtische Museen Freiburg, Verbund Gedenkstätten südlicher Oberrhein, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü
Virtueller Ort: Link zu Big Blue Button
Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg; Jost Grosspietsch,Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Ba-Wü

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