Kippenheim: Vortrag über das jüdische Ritualbad

Vortrag in Kippenheim: Das jüdische Ritualbad

Zu den notwendigen Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde gehört das Ritualbad (hebr. Mikwe). Die Kippenheimer Mikwe befand es sich unter der Vorhalle der Synagoge, wovon heute noch das Mikwebecken zeugt. Das Bad in der Mikwe dient nicht der hygienischen, sondern der kultischen Reinheit, die nach jüdischer Auffassung durch die Berührung von Toten und Blut entsteht. Da das Ritualbad vor allem von den Frauen nach einer Geburt oder nach dem Ende der Monatsregel besucht wurde, bezeichnete man es in den Ortenauer „Judendörfern“ als „Frauenbad“.
Im ersten Teil des Vortages wird Jürgen Stude einen Überblick über die ehemaligen Mikwaot in der Ortenau geben, im zweiten Teil berichtet die aus Kippenheim stammende Architektin Gabriele Weis über den Bau der Mikwe der jüdischen Gemeinde Leipzig durch ihr Dresdner Architekturbüro. Für eine Mikwe darf nur lebendes Wasser (Quell-, Fluss- oder gesammeltes Regenwasser) verwendet werden; außerdem müssen eine Vielzahl von rituellen Vorschriften beim Bau einer Mikwe beachtet werden. Deshalb ließ sich die Architektin durch den Rabbiner Meir Pose aus Jerusalem beraten. Meir Pose gilt als Koryphäe beim Bau von jüdischen Tauchbädern.

Sonntag, 8. Juli 2018, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Eintritt frei, Spenden erbeten

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