Die Deportation der Jüdinnen und Juden am 22. Oktober 1940

Am 22.10.2015 jährt sich zum 75. Mal die so genannte Wagner-Bürckel-Aktion, bei der über 6.000 Juden aus Baden und der Saarpfalz in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert wurden. Adolf Hitler unterstellte den Gauleitern Robert Wagner (Gau Baden) und Josef Bürckel (Gau Saarpfalz) nach der Eroberung Frankreichs am 2. August 1940 die Gebiete Elsass und Lothringen. Im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens mit Frankreich am 22. Juni 1940 wurde vereinbart, dass alle Juden aus den deutschen Besatzungsgebieten in das Landesinnere von Frankreich deportiert werden sollten. Bis Mitte September 1940 erreichten die beiden „Chefs der Zivilverwaltung das ehrgeizige Ziel, über 23.000 Juden und missliebige Franzosen aus diesen besetzten Gebieten nach Innerfrankreich zu deportieren.

Das nächste Ziel war, auf Anordnung des Führers, die Gaue Baden und die Saarpfalz „judenfrei“ zu machen. In der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1940, zum Abschluss des jüdischen Laubhüttenfests Sukkot, wurde die jüdische Bevölkerung aufgefordert, sich innerhalb kurzer Zeit reisefertig zu machen. Sie wurden nach nur 2 Stunden aus ihren Wohnungen geholt, und zu den nächsten Bahnhöfen abtransportiert.

Im Vortrag wird aber nicht nur auf diese Deportation sondern auch auf das weitere Schicksal der 116 Personen aus den 8 Orten (Lahr, Altdorf, Ettenheim, Friesenheim, Kippenheim, Nonnenweier, Rust, Schmieheim) aus dem Landkreis Lahr und auf die heutige Erinnerungskultur eingegangen.

Norbert Klein in Kooperation mit dem Historischen Verein Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldseckerland

Donnerstag, 15. Oktober 2015, 20:00 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17, Kippenheim

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